Nichts ist wie es scheint.....

Geschichten über Spieler- und Nichtspieler-Charaktere des VSWR-Universums
Teal_Anasi
Beiträge:334
Registriert:Montag 10. März 2003, 19:44
Wohnort:Merseburg

Beitrag von Teal_Anasi » Sonntag 24. August 2003, 14:01

Es war einer von den seltenen Tagen,wo kein Regen auf Mon Cal herunterprasselte. Der Himmel zeigte hier und da vereinzelte Wolken,aber mit Regen war wenigstens nicht in den nächsten Stunden zu rechnen. Die Luft war angenehm frisch und klar und es war eine Freude sie einzuatmen. Teal lief mit langsamen Schritten auf der Strandpromenade entlang und lies seine Augen über das Meer schweifen. Selbst das Meer sah heute friedlich aus. Die Wellen brachen sich träge am Strand und viele Menschen nutzten dies,indem sie sich einfach am Strand niederliesen und die Ruhe genossen. Teal schlenderte ohne Eile vor sich hin und genoss die kurze Ruhephase bevor der nächste Auftrag anstand und er an der Seite seiner Kameraden in den Kampf ziehen mußte. Einer Eingebung zufolge,wendete er seine Schritte in Richtung des Cafes in dem er und seine Kameraden am liebsten verweilten. Auf dem Weg dahin grüßte er hier und dort Leute,die er kannte und schaute sich die Auslagen der Händler an,die ihre Waren feilboten. Am Cafe angekommen schaute er noch einmal zum Himmel,nickte zufrieden und betrat den Raum. Einen Blick,den er durchs Lokal schweifen lies,sagte ihm das nur eine Person anwesend war,den er kannte. Diese Person saß am Stammtisch der NR-Army und schaute stirnrunzelnd auf ein Datapad. Vor sich hatte er eine Tasse stehen,aus dem es dampfte. Teal wußte,das es nur die besondere Spezialmischung sein mußte,denn was anderes trank der Mann selten. Er trat zum Tisch und schmunzelte,weil er nicht bemerkt wurde. Die Person hatte seine Uniformjacke läßig über die Lehne gehangen,so das Teal unbeschwert auf das vertraute Du zugreifen konnte. Mit einem Blick sah er das die Person die Holonews so intensiv las.
"Wie ich sehe,liest du gerade das Geschehen in der Galaxy. Irgendwelche frohe Meldungen mal zur Abwechslung?"
Der Angesprochene zuckte mit keiner Wimper. Allerdings hob er den Kopf und hatte ein Lächeln um die Mundwinkel.
" Setz dich Teal. Ich bin gleich fertig. Bestell dir was."
Xell versenkte seine Aufmerksamkeit wieder in die News und las eifrig weiter.
Gerade als Teal seinen ersten Schluck von dem heißen Getränk nahm,das mittlerweile vor ihm stand, legte Xell das Pad weg und sah ihn an.
"Nun was treibst du an einem solchen Tag hier?"
"Ich hab einen freien Nachmittag und wollte ein wenig entspannen.",antwortete ihm Teal.
"Genau wie ich. Solche Tage sind selten und darum hab ich mir gedacht,ich verbring ihn wieder mal bei einer guten Tasse Tee."
"Wenn ich stören sollte,dann sag es nur. Dann bin ich schneller wieder weg,wie an manchen Tagen die Sonne hier."
"Ach Unsinn",meinte Xell darauf,"bleib nur und lass uns plaudern. Auch das ist selten geworden."
So verbrachten die beiden einige Zeit mit Erzählen.

Mitten in der Unterhaltung horchten beide gleichzeitig auf. Draußen vernahm man viele Stimmen die,wie es schien,immer lauter wurden. Ein Blick zum Fenster genügte um zu sehen,das eine ganze Menschenmenge in eine Richtung drängte.
"Was ist da los?"
Xell zuckte nur die Schulter.
"Lass uns nachsehen."
Beide bezahlten und gingen nach draußen. Vor der Tür blieben sie stehen und sahen der Menge zu,wie sie in Richtung des Raumhafens strömten.
"Oh man.",entfuhr es Xell
Teal sah in die Richtung,in die der andere auch schaute. Ein großes Holobild stand am Himmel. Man erkannte vier Köpfe von unterschiedlichen Spezies und über den Köpfen konnte man einen Namen erkennen. Zu lesen war doch " The Planet Bombers ".
"Das hatte ich ganz vergessen.",murmelte Xell.
"Kennst du sie?",fragte Teal mit einem Kopfnicken auf das Bild.
Ohne eine Antwort zu geben,zog Xell Teal durch die Menge auf ein Plakat zu. Das Plakat zeigte das selbe Bild und Namen. Es handelte sich aller Wahrscheinlichkeit um eine Musikband. Teal kannte sie nicht und auf die Frage ob er sie kenne,antwortette Xell nur.
"Eins,zwei Stücke. Ist nicht so mein Fall. Aber bei vielen Leuten kommen sie gut an."
Teal trat einen Schritt zurück,um sich das Holobild noch einmal anzuschauen. Einen Moment später wurde Xell hart angerempelt. Es war ein kleiner ausgemergelter Mann,der sich mit einem "Entschuldigung" verziehen wollte. Xell fuhr herum,als er den Mann hinter sich laut fluchen hörte und sah das Teal seine Hand hart um den Arm des Mannes gelegt hatte. Der Mann wollte sich losreißen,doch Teal lächelte nur Xell an.
"Ist das dein Freund?".
Xell wunderte sich immer noch.
"Meiner nicht,aber wie es scheint deiner. Er möchte dir beim Tragen behilflich sein. Fühlst du dich nicht leichter."
Xell griff an seine Taschen und murmelte ,"Verdammt meine Börse."
Der Mann hörte dies und beteuerte fluchend seine Unschuld. Aber mit einem schnellen Griff unter seine Kutte entlarvte Teal den Dieb. Er hielt Xells Börse in der Hand. Mittlerweile blieben Menschen stehen und bildeten eine Traube um die drei. Teal griff den Mann fester und führte ihn in eine Nebenstrasse,während sich Xell an die Leute wande.
"Gehen sie weiter. Hier ist nichts los. Das ist eine Angelegenheit der Streitkräfte der Neuen Republik."
Mit diesen Worten drehte er sich um und folgte Teal und den Dieb.

Eine kurze Untersuchung des Mannes ergab das er noch weitere Börsen mit sich trug. Und zu guter letzt zog Teal ein kleines Fläschen mit einer klaren Flüssigkeit aus den Taschen der Kutte.
"Was haben wir denn da?",er hob das Fläschen hoch und zeigte es Xell," anscheinend haben wir hier einen Drogenlieferanten. Was machen wir mit dem?"
"Klarer Fall,der geht in den Knast und versauert da.",Xell klang sauer bei den Worten.
Beiden war es immer Recht,wenn sie solche Gauner fassten. Sie wußten sehr gut,wie Leute aussahen,die drogenabhängig waren. Und bei Leuten die mit dem Zeug handelten kannten sie keine Gnade.
Der Mann wurde immer kleinlauter,je länger er den beiden zuhörte und fing schlieslich an zu betteln.
"Lasst mich doch laufen...........ich brauch das um meine Familie zu ernähren.",die beiden lachten kurz," Ich wollte es doch auch wegwerfen........und dann......"
"Genug jetzt. Was glaubst du wie oft wir diese Lügen schon gehört haben." Teal war unerbittlich.
Der Mann sah das er es nicht schaffen würde und versuchte es anders.
"Ok....Ok.....Jungs......wenn ihr mich laufenlasst hab ich einen Tip für euch. Wenn ich es euch sage wird man mich vielleicht töten,aber ihr lasst mir keine Wahl."
"Was hättest du schon für einen Tip. Ein Gauner wie du."
"Ganz ehrlich.........ich will nicht in den Knast.........für solche wie die......"
"Na gut lass hören."

Xell hörte sich gelangweilt an und hatte einen Tonfall drauf,der besagte das er ihm eh nicht glauben würde.
Der Mann schaute sich kurz um und senkte dann die Stimme
"Nichts ist wie es scheint........",begann er.

(So Xell,der versprochene Anfang. Mach was draus. ;) ........Möchte sich jemand mit einbringen.....nur zu.....soll ne Gemeinschaftsstory werden.)
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Xell
Beiträge:128
Registriert:Samstag 19. April 2003, 19:07

Beitrag von Xell » Montag 1. September 2003, 21:39

Die Sonne verabschiedete sich langsam und in roter Farbe vom Tag und verschwand im Horizont, die Lampen der Gassen begannen ihren Betrieb als lange Schatten durch die schwache Beleuchtung schlichen. In einem Hinterhof öffnete sich schnell eine Tür nur um wieder in Windeseile geschlossen zu werden, als Schutz vor neugierigen Augen. „Ich wurde hierher geschickt, mir wurde gesagt das ihr meine Schulden begleichen könntet?“ „Du weißt hoffentlich das es abbezahlt werden muss, nicht wahr?“ „Schon, jedoch dauert es seine Zeit, mein Laden bringt nur schleppend Geld ein, jedoch..“ Ein kleiner Zettel und ein Beutel wurden in die Hände der Gestalt gedrückt und mit einem Reißen am Kragen wieder aus dem Vorraum gezerrt. „Auf dem Zettel steht alles wichtige, du musst nur einige solcher Aufträge erledigen und wir sind quitt“ Als sich die Tür wieder hinter dem Mann schloss, durchzog kühler Wind den Hinterhof, und geschützt von seinem alten Mantel machte sich der Schatten auf den Weg.

„Es waren solche kleinen Fläschchen die ich herumtragen musste, ich weiß das es Strafbar ist, deswegen wollt ich mit einem kleinen Nebenerwerb schneller damit Schluss machen.“ Xell hatte schon lange aufgehört ihm zuzuhören, es war einfach zu klassisch die Geschichte von dem dunklen Hinterhof und den Drogen, was man nicht alles erzählt um nicht eingesperrt zu werden. „Ich kann euch die Gasse nennen, dort findet ihr die Männer die mir den Auftrag gaben, ich meine ihr bekommt gleich die Bosse und braucht doch einen einfach Kurier nicht mehr.“ Er schaute abwechselnd zu Xell und Teal, und erzwang sich ein leichtes Lächeln, das seine schlecht gepflegten Zähne präsentierte. Mit einem noch etwas verärgerten Blick und dem zurückstopfen der Geldbörse in seinen Stammplatz. Teal jedoch war aufmerksamer, selbst die Ausführungen des Mannes fanden bei ihm reges Interesse, jedoch merkte Xell das Teals Augen auf etwas aufmerksam wurden. „Und wohin führte dich dein sogenannter Auftrag?“ Der Dieb schaute mit seinen leicht blutunterlaufenen Augen auf den Boden und rieb seine fast schwarzen Hände gegeneinander. „Ich kannte niemanden von ihnen, ich hatte einen kleinen Zettel auf dem ich die Route geschildert bekam, jedoch warf ich ihn beim letzten Weg, die meisten der Personen waren nicht einmal zuhause.“ „Wie viele waren es?“ Fragte Xell, und erwartete eine schnelle Antwort. „Ich war bei drei verschiedenen Häuseranlagen.“ „Und ein Fläschchen hast du als Proviant bekommen?“ Teal hielt immer noch die dünne kleine Flasche mit der klaren Flüssigkeit in der Hand und schaute mit festem Blick auf dem körperlich unterlegenen Mann. „Es ist übrig geblieben, ich weiß nicht wieso, aber ich wollte es wegwerfen..“ „Ja klar, und dann hast du dir gedacht das es ja Verschwendung wäre, nicht wahr?“ Mit schnellen Schritten stellte ging Xell zu Teal und sagte ihm, das er kein Wort von dem was der Mann von sich gab glauben schenkte. „Und was hältst du davon?“

Der Sonne gab immer noch ihr bestes den Schweiß aus den Poren der Touristen zu treiben, dennoch ging Xell mit seiner offnen Uniform durch die Gassen, gefolgt von Teal. „Ich weiß du sehnst dich nach deinem Tee, aber wir schauen uns nur den genannten Hinterhof an, dann sind wir wieder weg“ Teal drehte sich mit einem Lächeln zu Xell und zeigt ihm, das sie Einbiegen mussten. „Ich bin mir immer noch nicht sicher ob wir dem kleinen Kerl glauben sollten, ich meine so eine Geschickte bekommt man doch nur in Holofilmen serviert. Und wer ist schon so dämlich und versucht einen Drogenhandel vor der Nase der NR Streitkräfte durchzuführen?“ Sie gelangen zum Hinterhof, der von den hohen Gebäuden eingezäunt wird und nur eine kleine Holzkiste aufzuweisen hatte. Teal schaute sich zuerst etwas um, Xell hingegen ging sofort zur Stahltür, die auch in der Erzählung des Diebes erschien. Auf das Dumpfe klopfen der Knöchel gegen den Stahl, folgte das leise Pfeifen des Windes der durch den Hof zog. „Wohl niemand zu Hause.“ Meinte Xell, als sich nach einigen Minuten immer noch niemand auf das Klopfen reagierte. Mit einem Kopfschwenk, suchte Xell nach Teal, der damit begonnen hat die Mauer, mit Hilfe eines Abflussrohres hochzuklettern. Er war schnell bei einem schräg geöffneten Fenster, das auf einen Hausgast schließen lies. Ein schneller Ruck und einer Daumen nach Oben Gäste später und Teal war ins Haus verschwunden. Xell lehnte sich gegen die Mauer und vergrub seine Hände in der Jackentasche, mit der Gewissheit, das Teal gleich die Tür öffnen würde.
<b>---</b><i>morituri nolumus mori</i><b>---</b><br><span style='color:blue'>Xell Kimaru</span>

Teal_Anasi
Beiträge:334
Registriert:Montag 10. März 2003, 19:44
Wohnort:Merseburg

Beitrag von Teal_Anasi » Mittwoch 10. September 2003, 19:06

Als Xell anfing,aus Gründen der Höflichkeit,an die Tür zu klopfen um seine Anwesenheit zu bekunden,wollte Teal es auf eine andere Art schaffen in das Haus zu gelangen. Also begann er sich gründlich auf dem Hof umzusehen. Aber,wie schon gesagt,war er leer bis auf die Kiste in der sich aber nur Müll tummelte. Teals Aufmersamkeit richtete sich auf eine Regenrinne die,was für ein Glück,neben einem geöffneten Fenster,das sich im ersten Stock befand,verlief. Er rüttelte kurz an der Rinne,um ihre Festigkeit zu prüfen und kletterte ohne weiteres Zögern hinauf. Es gab genug Ecken und Kanten zum Festhalten und so war Teal schnell oben. Er schaute gerade vorsichtig durchs Fenster,als er Xell unten reden hörte. Teal schaute nach unten und sah wie Xell sich hin und her wande und ihn suchte. Dann sah er ihn und Teal schickte ein kurzes Grinsen hinunter,bevor er das Fenster ganz aufstieß und in das menschenleere Zimmer hineinglitt. Ein kurzer Blick besagte,daß das Zimmer als Schlafstätte gedient hatte. Ein altes zerfallenes Bett,ein Stuhl mit nur drei Beinen und ein Schrank wo eine Türhälfte fehlte befanden sich im Raum. Überall lag zentimeter dicker Staub,der bei jeden Schritt hochstiebte. Ansonsten war es leer. Teal huschte zur Tür,lauschte kurz und zog sie dann auf. Sie knarrte leise und Teal hielt den Atem an. Als keine Reaktion erfolgte,zog er sie weiter auf und schlüpfte auf den Flur. Der Flur sah auch nicht besser aus. Es schien,als ob das gesamte Haus schon bessere Zeiten gesehen hatte. Der Flur war in ein düsteres Licht getaucht und man sah an den Wänden mehrere Löcher,die der Zahn der Zeit hineingefressen hatte. Teal lauschte nach Stimmen und atmete den Geruch des Hauses ein. Es war ein sehr schlechter Geruch. Es roch muffig und modrig und unter dem ganzen lag ein leichter salziger Geruch. Teal rümpfte die Nase und schlich weiter. Im Haus war kein Laut zu hören und es machte ganz den Eindruck,als wenn es unbewohnt wäre. Auf dem Weg zur Treppe kam Teal an zwei Türen vorbei die offen standen. Darin konnte man mehr Verfall und kaputte Möbel sehen. An der Treppe blieb er stehen und horchte nach unten. Aber immer noch war alles still. Also stieg er vorsichtig nach unten. Unten angekommen,wendete er sich in Richtung Haustür und blieb dann erstaunt stehen. Das die Haustür aus Metall war,hatten beide schon bemerkt,aber das auserdem ein starker Stahlriegel innen davor lag,konnte Teal erst jetzt erkennen. Er schüttelte kurz den Kopf und entfernte dann den Riegel. Es gab ein leises kratzendes Geräusch und dann konnte Teal die Tür öffnen.

Xell,der gerade eingetreten war,rümpfte ebenfalls die Nase.
"Hier könnte mal wieder gelüftet werden.",stellte er fest.
"Ich weiß nicht mal ob das überhaupt das richtige Haus ist. Hier scheint alles unbewohnt zu sein."
Xell sah auf die Tür und den Riegel.
"Ist aber schon ungewöhnlich,das ein unbewohntes Haus so gesichert ist."
Teal nickte.
"Ich würde sagen,wir sehen uns um und wenn nichts zu finden ist,verschwinden wir hier."
Xell war skeptisch,was diese ganze Sache betraf.
"Also wo fangen wir an?"
"Oben hab ich nur Gerümpel gesehen. Ich würde sagen wir schauen erst mal hier unten nach."

Also begannen sie sich von Zimmer zu Zimmer zu arbeiten.
Sie fanden eine Menge..............Staub,Müll,kaputte Möbel und Ungeziefer.
Xell wurde langsam ärgerlich,denn er hätte seine Zeit gern sinnvoller verbracht. Er öffnete gerade seinen Mund um etwas zu sagen,als beide die ehemalige Küche des Hauses betraten. Hier sah man das erste Mal Spuren von Menschen,die vor gar nicht allzu langer Zeit hier gewesen waren. Ein paar Kerzen,etliche Essensreste und Spuren im Dreck ließen diese Vermutung zu.
"Also doch.",murmelte Teal und begann sich genauer umzusehen.
Aber auch hier fanden sie nichts interessantes. Xell ging auf eine Ecke des Zimmers zu,als es leise unter ihm polterte. Er sah nach unten und erkannte im Dreck feine Linien die zu einer Luke gehörten. Abgerundet wurde es von einem Ring der als Griff diente. Der Ring war sauberer als der Dreck ringsrum.
"Da haben wir doch etwas.",sagte er zu Teal.
Teal war mit ein paar Schritten bei ihm und sah zu wie Xell versuchte die Luke mittels dem Ring zu öffnen. Es ging sehr leicht,was die Vermutung nahelegte,daß die Luke gut geölt oder sehr oft benutzt wurde.

Das viereckige Loch,was sich auftat,sah aus wie ein schwarzer Schlund. Kein Licht fiel hinunter und unten gab es wohl keine Fenster.
"Da sieht man überhaupt nichts. Du hast nicht zufällig ein Licht einstecken?"
Teal zuckte nur mit den Achseln,bevor seine Aufmerksamkeit von einem schwachen Funkeln geweckt wurde,das seitlich neben,der nach unten führenden, Treppe zu erkennen war. Ein einzelner Sonnenstrahl von draußen brach sich auf einen metallischen Gegenstand. Teal bückte sich und zog aus einen winzigen Nische eine Lampe die neu aussah.
"Da haben wir ein Licht."
Teal drückte die Lampe Xell in die Hand und lies ihm den Vortritt.
Der Keller war enttäuschend leer. Kein Gerümpel oder Dreck. Nur gähnende Leere konnte man im Strahl der Lampe erkennen.
"Mir reicht es jetzt. Wir gehen. Wieso lass ich mich immer nur auf so etwas ein? Das du mich auch immer wieder mit solchen Sachen rumkriegst. Ich erinnere mich da noch an die Sache,die mit einem Tagebuch anfing......."
Xell war sauer und er stapfte wütend zur Treppe. Teal folgte ihm.
"Die Sache hat gut angefangen. Das kannst du nicht bestreiten. Was kann ich dafür,das der Tip so in die Hose geht."
Sie wollten gerade die Treppe hochsteigen,als hinter ihnen ein lautes knirschendes Geräusch erklang. Beide wirbelten gleichzeitig herum und Xell richtete den Strahl auf das Geräusch. Im Licht sah man,das ein Teil der Wand herausgeschwenkt war und zwei Männer standen in der Öffnung und blinzelten überrascht in das Licht. Dann stieß einer einen kurzen Ruf aus und beide stolperten zurück. Und augenblicklich danach begann sich die Wand zu schließen. Xell und Teal waren mit wenigen Schritten an der Stelle,konnten es aber nicht aufhalten,daß die Wand sich schloß.
"Was war das denn?",fragte Teal halblaut.
"Ich glaube das wird doch noch interessant."
Teal suchte die Wand ab und Xell leuchtete ihm. An mehreren Stellen der Wand sah man kleine Ausbuchtungen und Schlitze. Teal zog sein Messer,was er immer dabei hatte,und setzte die Spitze an einem Schlitz an. Ein wenig sank sie ein und Teal spürte,wie ein Mechanismus in Gang gesetzt wurde. Es war anscheinend reine Glückssache das das passierte. Die Wand schwenkte wieder raus und im gleichen Moment zischte ein Blasterstrahl in den Keller. Beide warfen sich zur Seite. Aber es war nicht mehr nötig in Sicherheit zu gehen. Denn man hörte nach dem Schuss einen Knall und darauf einen Fluch. Dann schepperte etwas und es erklangen eilige Schritte von zwei Menschen die sich entfernten. Xell und Teal schauten vorsichtig um die Ecke und leuchteten in den Raum. Der Strahl huschte über mehrere Kisten und einen Gang der tiefer in das Dunkel führte.
"Was jetzt?",fragte Teal.
"Zwei Möglichkeiten. Erstens wir können hinterher oder wir blasen die Sache ab und die Typen entkommen."
"Also dann."

Sie atmeten tief ein und betraten den Raum.
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Gast

Beitrag von Gast » Mittwoch 10. September 2003, 19:31

Uh bös >:)

Aber: du könntest ein paar mehr Absätze einbauen ^_^

Ansonsten: mehr!

Teal_Anasi
Beiträge:334
Registriert:Montag 10. März 2003, 19:44
Wohnort:Merseburg

Beitrag von Teal_Anasi » Mittwoch 10. September 2003, 19:52

Versprochen,das nächste Mal mehr Absätze. ;)

Und mehr wird kommen. Bin gespannt wie Xell weitermacht. :super:
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Xell
Beiträge:128
Registriert:Samstag 19. April 2003, 19:07

Beitrag von Xell » Sonntag 14. September 2003, 19:49

Der Lichtkegel durchschnitt die Dunkelheit und gab preis was dicke Mauern und eine Geheimtür hier zu verstecken versuchten. Schritte hallten durch den Gang, einige wirkten gehetzt, die anderen jagend. „Mist“ entfuhr es Xell als etwas Metallenes das aus einer Kiste hervorstand seine Hose aufschnitt, als er während des Laufens hängen blieb. Teal hingegen kam schneller an den Kisten vorbei, immer darauf achtend, nicht über kleinere Teile zu stolpern. Der Gang diente wohl als Lagerraum, schoss es Xell durch den Kopf, jedoch verlor er bald wieder diesen Gedanken und achtete nun lieber auf das Vorbeilaufen um die Kisten. Der Lichtkegel zeigte eine weitere Tür, ähnlich der, durch die die beiden Anfangs gegangen waren. Über eine Kiste springend versuchte Teal noch die Tür zu erreichen, jedoch stoppte das nun verschlossene Stahltor, den Soldaten. „Ist sicher der selbe Mechanismus wie bei der ersten Tür“ meinte Xell, der kurz nach Teals Stopp nun auch hergelangt war. „Bin schon dabei, doch ich muss erst die Öffnung finden.“ Xell versuchte Teal mit seiner Taschenlampe zu helfen die das Tor absuchte, dann fand Teal den Schlitz und lies die Klinge hineingleiten.

Eine Mischung aus staubiger Luft und Gerüchen, die man so nur in Toiletten finden konnte, schossen bei jedem schweren Atemzug in Xells Lunge. Er befand sich in einem etwas herunter gekommenen Raum, der voll von Gerümpel und alten Rohren war, und lag im Staub und Dreck, der sich im Laufe der Zeit hier ansammelte. Langsam aufrichtend, tastete Xell an seinem Kopf entlang und fand eine nasse Stelle oberhalb seines Nackens. „Verdammt..“ murmelte er als er merkte das es sich um Blut handelt. Mit dem Versuch das Hämmern in seinem Kopf zu unterdrücken, versuchte Xell sich an das zu erinnern was passiert war.

„Jetzt können die uns nicht mehr entkommen.“ Teal drückte die nun wieder geöffnete Stahltür auf und bewegte sich in einer eleganten Bewegung aus dem Gang in den dahinterliegenden Raum. Die abgestandene Luft des Ganges wich nun den Gerüchen von Fleisch und frischen Gewürzen. Teal und Xell befanden sich wieder in einem Keller, dieser hingegen war beinahe überfüllt von Kisten, laut den Aufschriften auf einigen handelte es sich um legale Gewürze. Doch dies erwies sich nicht als so interessant, da beide Soldaten, sofort die Treppe nach oben nahmen, und zu einer Küche gelangten. Eine junge Köchin, die einzige die nicht vor erstaunen auf die beiden starrte, zeigte auf den Hinterausgang. Teal dankte ihr nickend und machte sich, etwas von Xell angetrieben auf den Weg aus der Küche, wieder ins Freie. Die Sonne schien immer noch heiß auf den von Regen verwöhnten Planeten, und Xell musste zuerst noch etwas die Augen zukneifen, bevor er wieder normal sehen konnte. Dann sah Xell Teal, der schon mit der weiteren Suche angefangen hat, und öfters mit dem Kopf drehenden die Gegend absuchte. „Hoffentlich hat uns die Kleine nicht reingelegt.“ murmelte Xell laut, und erkannte nur etliche Gebäude und auf der rechten Seite eine Gruppe von Reisenden, die in eine gemeinsame Richtung gingen. „Das denke ich nicht, sie sah recht vertrauenswürdig aus. Da hinten ist einer, los schnell er hat einiges an Vorsprung gewonnen.“ sagte Teal der sofort in die Richtung lief in der er anfangs schaute. „Warte..“ jedoch war Teal schon mitten in der Verfolgung. Nach einem kurzen tiefen Einatmen, machte sich Xell auf, seinen Freund zu folgen, als er unerwartet eine Tür im Augenwinkel wahrnahm. Zwar nicht sicher ob es einer der Gejagten war, machte sich Xell schnell auf dem Weg zur sich langsam schließenden Tür.

Die Fenster waren mit Tüchern zugehängt, und nur durch die Löcher im Stoff konnten sich Lichtstrahlen ihren Weg ins unbeleuchtete Zimmer bahnen. Mit der Erinnerung an dem Gejagten drehte sich Xell um und erkannte nur noch die Treppe, auf der noch immer das Blut zu sehen war. Xell erinnerte sich, an das Geschehen im inneren des Gebäudes, wie er die Gestalt zu Boden riss, die dabei auf die Stufen der Treppe knallte. Und daran wie er, bevor er sich vor dem Verbrecher ausweisen konnte, von einer weiteren Person die sich im Raum aufhielt bewusstlos geschlagen wurde. Jetzt erst merkte Xell das er seine Jacke verloren hat, und suchte etwas den Raum ab, jedoch ohne den erwarteten Erfolg. Denn anstatt einer Jacke fand er einen leblosen Körper der sich hinter einem der Schränke befand. Zwar war das Gesicht verzerrt von einem Schrecken und leicht blutverschmiert, jedoch war es für Xell klar das es sich um den Gejagten handelte. Nach einem genaueren Blick erkannte Xell, das die Person offensichtlich seine Jacke anhatte, was sehr seltsam war. Nach einer vorsichtigen Durchsuchung des Körpers, fand Xell nichts weiter außer einem Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit, welche Teal auch beim Informanten fand. Ansonsten ging er leer aus, und hatten bis auf einer Leiche nichts mehr, was er untersuchen könnte. „Hoffentlich hat Teal mehr Glück.“ murmelte Xell leise, als sein Blick von der geballten Faust des Toten angezogen wurde. „Hm, was haben wir den da.“
<b>---</b><i>morituri nolumus mori</i><b>---</b><br><span style='color:blue'>Xell Kimaru</span>

Teal_Anasi
Beiträge:334
Registriert:Montag 10. März 2003, 19:44
Wohnort:Merseburg

Beitrag von Teal_Anasi » Freitag 10. Oktober 2003, 21:18

Der Wechsel von Dunkel ins Hell machte Teal nicht so viel aus. Sein Aufwachsen auf Tatooine hatte seine Augen an diese Lichtwechsel gewöhnt. Und wärend Xell noch versuchte sich an das Tageslicht zu gewöhnen,sah sich Teal schon aufmerksam um.Während er sich umsah,wechselten beide einige Worte. Und endlich sah Teal den Flüchtenden. Das ganze hatte nur wenige Sekunde gedauert,aber der Fliehende hatte schon einen guten Vorsprung. Ein Wort von Teal an Xell und er sprintete los. In dem Glauben das Xell ihm folgte. Der Mann schlängelte sich durch die Massen und rannte was die Beine hergaben. Teal war nicht so rücksichtsvoll. Er stieß einige Leute zur Seite und überhörte die Beschimpfungen,die ihm die Leute hinterherschickten. Durch diese rüde Art holte er den Mann langsam aber sicher ein. Nach einer längeren Verfolgung,war er dem Mann so nahe,daß er gerade zugreifen wollte. In diesem Moment machte der Mann einen ruckartigen Schlenker nach links und lief in diese Richtung. Teals Gesichtausdruck drückte Verwunderung aus und er konnte nur noch einen Blick hinterherschicken,ehe das Mißgeschick über ihn hereinbrach. Ein Verkaufstand war genau in seiner Laufrichtung aufgebaut und machte auch keine Anstalten aus dem Weg zu gehen. Teal versuchte noch abzubremsen,aber er krachte mit seinem Unterkörper schon gegen den Tisch. Die Bretter hielten Teals Gewicht nicht aus,als er mit voller Wucht in den Stand rannte. Eine Flut von Töpfen,Tiegeln und anderen Krimskram regnete auf Teal herab und begrub ihn unter sich. Im gleichen Moment rappelte er sich aber wieder auf und wühlte sich aus dem Haufen. Ein kurzer Blick in die Richtung des Flüchtenden zeigte ihm,das er jemandem kurz zunickte und dann in einem Gebäude,etwas die Strasse hinunter,verschwand.

Teal erhob sich und wollte gerade weiterrennen,als er am Arm festgehalten wurde. Eine Schimpfkanonade regnete auf ihn herunter. Er riß sich los und rief dem Händler noch zu,daß der Schaden bezahlt würde. Er sollte sich im NR-HQ melden. Teal stürmte auf den Eingang zu,in dem der Mann verschwunden war. Kurz bevor er die Tür erreichte,streckte sich eine kräftige Hand in seine Richtung und wurde ihm vor die Brust gerammt. Teals Lauf wurde brutal gestoppt und er konnte sich gerade noch auf den Beinen halten. Zornig sah er zu dem Besitzer der Hand. Der Abyssin sah ihn mit seinem einzelnen Auge aus zwei Meter Höhe herablassend an. Er sprach ein paar Worte und der Übersetzer,der an seinem Gürtel angebracht war,erwachte blechernd zum Leben.
"Nicht so schnell,Mann. Du rempelst mich an und willst dich noch nicht mal entschuldigen?"
Teal holte wütend Luft.
"Geh mir aus dem Weg. Du behinderst mich und hast sonst die Konsequenzen zu tragen."
Der Übersetzer ließ einige Laute los,als er Teals Worte übersetzte.
Der Abyssin verzog sein Gesicht als er hochmütig lächelte und stellte sich jetzt vollends vor die Tür. Ein schneller Griff und ein Vorgleiten und Teal drückte dem Typen sein Messer an die Brust. Der Abyssin grunzte überrascht.
"Du läßt mich jetzt durch und bleibst hübsch ruhig. Ich werde immer ganz nervös wenn mich jemand schwach anredet."
Teal wollte noch etwas sagen,aber von hinten kam ein Ruf.
"Waffe fallenlassen und keine Bewegung."
Teal drehte sich langsam um,ohne den Abyssin loszulassen. Eine Streife der NR standen hinter ihnen und hatten ihre Waffe gezückt.
"Immer mit der Ruhe,Jungs. Ich bin Warant Officer Anasi und verfolge einen Flüchtigen."
Er zog seine ID-Card und wies sich aus. Die beiden Wachleute senkten ihre Waffen und sahen Teal an. Erst jetzt bemerkte Teal das Xell nicht mehr da war. Aber er machte sich keine Sorgen,denn er wußte das Xell gut auf sich aufpassen konnte. Mit leicht gereizter Simme wande er sich wieder an die Wache.
"Seid so gut Jungs und passt auf meinen Freund hier auf,bis ich wiederkomme."
Die beiden nickten und Teal konnte endlich das Gebäude betreten.

Teal stand in einem länglichen,schmalen Flur und sah rechts und links mehrere Türen abgehen.Ohne zu zögern öffnete er die erstbeste Tür und sah sich einem nahezu leerem Lagerraum gegenüber. Die nächsten beiden Türen brachten ihn in Umkleideräume wo mehrere Koffer mit verschiedenen Sachen standen. Die Tür am Ende des Ganges brachte ihn schlieslich in eine große Halle mit einer Bühne. Einige Arbeiter rannten dort hin und her und bauten irgendwas auf. Der Flüchtige war nirgends mehr zu sehen. Teal schlug zornig mit der Faust gegen die Wand und stapfte dann wieder hinaus.

Die Wache und der Abyssin standen noch draußen und schauten zu ihm. Der Abyssin mit einer Mine,als würde er gern seine Hände um den Hals von Teal legen. Teal zog seine Augenbrauen zusammen und trat ziemlich nahe an den Abyssin heran und knurrte zornig.
"Ok,Mann hör mir jetzt zu. Ich weiß das ihr beide zusammenarbeitet. ich habe das Zeichen gesehen,was ihr euch gegenseitig gegeben habt. Wenn du nicht die nächsten 10 Jahre in einer feuchten dunklen Zelle auf Mon Calamari verbringen willst,dann gibst du mir einen guten Tipp. Wenn nicht kommst du ins Loch und ich werde dafür sorgen,das du den Rest deines Lebens die Sonne nicht mehr siehst."
Der Abyssin und Teal sahen sich minutenlang böse an,bis der Abyssin seinen Blick senkte.
"Der Mann heißt Tolkas. Er treibt sich oft im "Dark Hole" rum. Das ist ne Kneipe. Mehr weiß ich nicht. Und jetzt lass mich laufen.
"Wer hat gesagt das ich dich laufen lasse."

Teal lächelte knapp und winkte die beiden Männer zu sich.
"Nehmt ihn fest. Meinetwegen wegen Behinderung und Fluchthilfe."
Die beiden salutierten und zerrten den Abyssin weg,den man noch lange brüllen und fluchen hören konnte.
Teal indessen machte sich auf die Suche nach Xell und ging den Weg zurück,den er gekommen war. Er fragte hier und da einen Händler,aber niemand schien ihn gesehen zu haben. Schlieslich stand er vor der Tür aus dem sie gekommen waren. Teal ließ seinen Blick rundherum streifen. Er bemerkte auch die Tür,ohne zu ahnen das Xell da durch verschwunden war.
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Xell
Beiträge:128
Registriert:Samstag 19. April 2003, 19:07

Beitrag von Xell » Freitag 24. Oktober 2003, 23:07

Das leuchtende Himmelsgestirn, das den gesamten Tag die Herzen der etlichen Sonnenanbetern erfreute, verschwand immer weiter hinter dem Horizont und machte den Weg für eine verhältnismäßig kühle Nacht frei. Mit dem Verlust der Sonne machten sich nun auch die meisten der Touristen wieder auf den Heimweg, und die am Tag so vollen Strassen und Plätze wurden nur noch von wenigen Gestalten durchwandert. Doch es wurde auch Zeit für die etlichen Clubs und Bars ihre Leuchttafeln erstrahlen zu lassen und ihre Tore für die etlichen Besucher zu öffnen. Wenn man die Exklusivität der Clubs an der Schlange vor dem Eingang abschätzen müsste, wäre die Bar, die mit den roten leuchtenden Lettern auf sich aufmerksam machte, eher zweite Wahl. Dennoch zog es Xell, die Hände tief vergraben in seine Jacke, zu der Bar „Dark Hole“. Xell merkte das es immer kühler wurde, und er deswegen seine Schritte beschleunigte um in die, hoffentlich gut geheizte, Kneipe zu kommen. Mit etwas Vorfreude im Bauch, griff er nach dem Türknauf, als sich dieser seinem Griff entzog und sich eine Gestalt, Xell in den Weg stellte. „Oh, lang nicht mehr gesehen.“ meinte Xell als er dem bekannten Gesicht seines Freundes Teal entgegensah. Dieser sah anfangs etwas irritiert zurück, doch lies er seiner anfänglichen Ungewissheit im Gesicht, einem leichten Lächeln weichen. Im Hintergrund immer noch das laute Gerede und Geschreie der Barbesucher, untermalt von lauter Musik.

Das Com-Gerät verschwand schnell wieder in seine linke Jackentasche, nachdem das Gespräch mit der örtlichen Polizei erledigt war. Es war schon eigenartig für Xell, dass der Mann hinter dem er her war nun als Leiche vor ihm liegt, vor allem da ihm eine zweite Person zu Hilfe gekommen war. Zum Glück war es in dem Raum sehr warm, weshalb Xell seine entwendete Jacke nicht all zu sehr vermisste und er konnte sich gleich auf den Zettel konzentrieren der sich in der Faust des Toten befand. Es war weniger ein Zettel als eine Art Karte die laut den fett gedruckten Lettern, einem Herrn Ryik Leu’ges ursprünglich gehört hat. Leu’ges ist einer der renommiertesten Psychologen auf diesem Planeten, was Xell zwar nicht wusste, doch zum Glück gleich unter seinem Namen stand. Das einzige was er mit diesem Namen verbinden konnte, waren einige Artikel in der örtlichen Holozeitung, die sich vorwiegend auf seine Arbeit mit Obdachlosen konzentrierten. Ein Artikel blieb Xell aber etwas genauer in Erinnerung, da ihm etliche, nicht ganz saubere Kontakte zu seinen Patienten, nachgesagt wurden. Zwar wurde dies als Klatsch abgetan, dem niemand so recht glauben wollte, doch trotzdem litt das Ansehen des Herrn Leu’ges sehr darunter. Etwas abwesend drehte Xell die Karte leicht zur Seite und merkte dass auf der Rückseite noch etwas geschrieben stand, dieses Mal aber in einer krakeligen Schrift.
Reseg abholen
Plytos 64
Xell vermutete das der Schreibe in Eile war, als er dies vermerkte, da die einzelnen Wörter sehr unleserlich waren. Von beiden Namen hatte er noch nie etwas gehört, doch Xell vermutete das der erste Name dem anderen Flüchtigen gehören könnte. Dieser Gedanke brachte Xell dazu an Teal zu denken, den er bei der Verfolgung verloren hat. Hat er den anderen fangen können? Mit dieser Frage im Kopf machte er sich gleich auf den Weg zur Tür durch die er hier hereingekommen war. Draußen merkte Xell, das es schon recht spät sein musste, da die Sonne schon am absteigen war. „Teal ist hundertprozentig nichts zugestoßen.“ redete sich Xell ein und machte sich gedanklich eine Notiz unbedingt Teal noch zu suchen. Immer noch gedankenverloren in die Gegend schauend, stach Xell ein Schild besonders ins Auge. Es war dem Anschein nach ein Restaurant namens „Ply’Thoos“ neben der Eingangstür erkannte Xell, eine sechs und eine vier. Der Verfasser der Notiz hat es offensichtlich nach Gefühl aufgeschrieben, schoss es ihm gleich durch den Kopf und mit den Händen tief in seinen Hosentaschen vergraben, machte er sich auf den Weg um sich dort etwas umzusehen.

Laut Xells Chrono war es gerade Mal später Nachmittag, doch trotzdem hielten sich nur sehr wenige Gäste in dem Restaurant auf um ein Abendessen zu genießen. An der Bar befanden sich da schon mehr Leute die sich, vielleicht auf den Abend einstimmend, mit alkoholischen Getränken und ihr schnelles Verschwinden im Rachen beschäftigten. Noch etwas orientierungslos was er als nächstes tun sollte, setze sich Xell an die Bar und schaute abschätzend zu seinen Nachbarn. Der Großteil der Frühtrinker, war recht uninteressant, doch einer benahm sich, etwas auffällig, da er immer wieder zu Xell hinüberschaute und sich dann wieder seinem halbvollen Glas widmete. „Du bist nicht zufälligerweise Reseg oder?“ es war nicht die ideale Art einen Verdächtigen zu befragen, doch nach dem Schlag auf den Hinterkopf, war Xell nicht in der Stimmung für ein längeres Verhör. Die direkte Frage, versetze den jungen, etwas dicklichen Mann, in Angst und Schrecken, da seine Hand zu zittern begann und er sich eine etwas bleichere Haut zulegte. Für Xell war klar dass er richtig geraten hat und hoffte dass er nicht auch versuchen würde zu flüchten. „Verdammt ich wusste doch ich hätte da nicht mitmachen sollen.“ stieß der Mann hervor und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Mit leisen langsamen Schritten näherte sich Xell, dem leise wimmernden Mann und wurde von den anderen Barbesuchern, die sich beim trinken gestört fühlten, angestarrt.

In der Zwischenzeit sind die örtlichen Polizeikräften eingetroffen und machten sich an die Arbeit den Tatort abzusperren und die Leiche abzutransportieren. Aufgrund der Masse an Polizisten, bildete sich schnell eine gaffende Menge, die mühevoll vom Ort des Geschehens fern gehalten werden musste. „Falls wir noch weitere Fragen haben, werden wir sie kontaktieren.“ Xell nickte nur und schaute dem immer noch leicht zitternden Reseg hinterher, der in den Polizeiwagen geführt wurde. Er war offensichtlich nur ein weiterer Kurier, und die Polizei sollte den Rest aus ihm herausbekommen, das wichtigste hatte Xell ja nun. Laut Reseg sollte er sich hier mit dem Toten treffen und dann in einer Kneipe namens „Dark Hole“ mit Tolkas Kontakt aufnehmen. Einen Grund nannte der nervöse Mann zwar nicht, aber der Treffpunkt genügte ihm im Moment. Immer noch etwas am Bactapflaster kratzend, welches ihm einer der Sanitäter auf den Kopf drückte, fiel ihm eine Frau in der gaffenden Menge auf. Dann erkannte er sie, denn sie war es die Teal und Xell im Restaurant zeigte wo die Flüchtenden hingerannt waren. Xell wusste nicht so genau, weshalb sie ihm jetzt so aufgefallen war, doch er musste sich nun auf den Weg zur Kneipe machen, wenn er sie vor Nachteinbruch noch erreichen wollte.
<b>---</b><i>morituri nolumus mori</i><b>---</b><br><span style='color:blue'>Xell Kimaru</span>

Teal_Anasi
Beiträge:334
Registriert:Montag 10. März 2003, 19:44
Wohnort:Merseburg

Beitrag von Teal_Anasi » Dienstag 11. November 2003, 18:38

Ratlos ließ Teal seinen Blick über die Häuser und die Straße gleiten. Er fragte sich ,wo Xell nur stecken könnte. Im gleichen Moment wo Teal seinen Blick auf eine Tür richtete,öffnete sie sich und eine Frau trat heraus. Er erkannte sie. Es war die Köchin,die ihnen den Hinweiß mit den Flüchteten gab. Sie stutzte kurz als sie Teal sah und lächelte dann. Teal ging auf sie zu und fragte sie nach dem Mann mit dem er angekommen war. Unter vielen Worten beteuerte sie das sie ihn nicht gesehen hätte. Teal murmelte etwas und wande sich dann ab. Im selben Moment zerfiel das Lächeln auf dem Gesicht der Frau und machte einen wütenden Ausdruck Platz. Dann verschwand sie wieder schnell in der Tür. Teal drehte sich kurz um,als er das Klappern der Tür vernahm,aber da sie ihm den Rücken zudrehte,sah er den Ausdruck nicht. Eine Idee kam ihm und er zog sein Pad heraus. Er stellte eine Anfrage an das HQ um zu wissen,ob Xell schon wieder dort angekommen sei. Da diese Antwort etwas längern dauern würde,beschloß er dem einzigen Hinweiß nachzugehen den er hatte. Er beschloß in dieser Kneipe “Black Hole” vorbeizugehen,um etwas über den Mann herauszubekommen.

Die Sonne spiegelte sich in dem schwarzen Schild mit der roten Schrift. Teal wäre fast an dem Gebäude vorbeigelaufen. Zum Glück trat gerade jemand heraus und das Stimmengewirr von drinnen erreichte das Ohr von Teal. Ein Blick über die Fassade sagte ihm,das die Kneipe keine besonders gute,aber auch keine von der übelsten Sorte war. Er drückte die Klinke nach unten und schob die Tür auf. Sie knarrte leicht,das aber in der Lautstärke der Unterhaltungen unterging. Teal blieb stehen,nachdem die Tür wieder geschlossen hatte und sah sich um. Der Raum war nicht gerade groß,dafür aber sehr hoch. Von der Decke hingen große Leuchter herab,die aber sehr alt und eingestaubt wirkten. An den Wänden hingen einige Modelle von Raumschiffen und einige Plakate die teilweise zerrissen waren. Obwohl der Raum nicht groß war,waren viele Tische hineingezwängt. Fast alle Tische waren besetzt und die verschiedenen Rassen,die sich hier eingefunden hatten,unterhielten sich lautstark. Einige der Anwesenden musterten Teal kurz und wanden sich dann wieder ihren Dingen zu. Einige weibliche Wesen wuselten durch den Raum und stellten ab und zu Getränke vor die Gäste. Teal begann sich zur Theke vorzuarbeiten und schnappte hier und dort einige Gesprächsfetzen auf. Der Wirt sah Teal auf sich zukommen und widmete ihm seine Aufmerksamkeit,als Teal vor dem Tresen hielt.

“Was darf es denn sein,mein Herr?”,begann der Wirt das Gespräch.” Wir haben fast alles was das Herz begehrt.”
“Ich bräuchte nur ein paar Informationen.”,antwortete Teal.
Das Lächeln des Wirtes erstarb auf der Stelle und er sah mißtrauisch aus.
“Ich weiß nichts und ich hab nichts gesehen.”
Teal ließ sich nicht beirren.
“Ich suche einen Mann namens Tolkas. Es ist sehr wichtig das ich ihn finde. Es wird ihr Schaden auch nicht sein.”
Der Wirt wollte sich abwenden,aber Teal hielt ihm am Arm fest.
“Ich weiß nicht,was sie wollen. Ich kenne keinen Tolkas.”
“Mir wurde gesagt,das man Tolkas finden muß,wenn man ein gutes Geschäft machen möchte.”

Der Wirt wurde sofort umgänglicher.
“Ach sie sind ein Kunde. Na dann. Entschuldigen Sie bitte,aber man muß vorsichtig sein. Es laufen auch viele Soldaten herum und man will ja nicht im Gefängnis sitzen.”
Teal nickte.
“Also Tolkas war seit zwei Tagen nicht da,aber wenn es so dringend ist,versuchen sie es bei ihm Zuhause. Er wohnt am gleich neben dem Osttor. Sie erkennen sein Haus sofort. Vor dem Haus liegt ein alter rostzerfressener Speeder. Soll wohl so ne Art Erkennungsmerkmal sein.”
Der Wirt lachte und Teal lächelte kurz. Dann drehte er sich kurzentschlossen um und zwängte sich wieder zwischen den Tischen durch. Kurz vor der Tür machte sich sein Pad bemerkbar und er zog es aus der Tasche. Die Nachricht die er las,bereitete ihm Sorge. Da stand:
“Colonel Kimaru nicht im HQ zurückgemeldet. Ein Zwischenfall in dem Colonel Kimaru verwickelt ist,wurde von den örtlichen Sicherheitskräften gemeldet.”
Teal steckte das Pad verwirrt wieder ein und wollte sich nun endlich aus dem Gebäude begeben. In dem Moment wo er losstürmte,rannte im eine Kellnerin in die Seite. Mehrere Gläser,einige davon noch mit etwas Inhalt,trafen seine Brust und zerschellten dann am Boden. Urplötzlich war es totenstill im Lokal und alle sahen zu ihm und der Frau. Sie murmelte eine Entschuldigung und fing an die Scherben einzusammeln. Der Wirt lamentierte laut hinter dem Tresen und drohte der Frau mit der Faust. Teal schnappte sich ein Tuch,was der Frau über der Schulter hing und trocknete sich notdürftig ab. Den Geruch bekam er aber nicht mehr vom Körper. Er seufzte kurz. Das war nicht gerade sein Tag. Erst ein Verkaufsstand und dann das hier. Er wollte sich nun aber nicht weiter aufhalten lassen,denn jetzt machte er sich wirklich Sorgen um Xell. Er hoffte das ihm nichts passiert sei. Mit diesen Gedanken riß er die Tür auf und rannte einem Mann in die Arme. Bei dem “Hi Teal”,was der Mann von sich gab erkannte er ihn. Es war Xell. Und relativ unverletzt,abgesehen von einem Pflaster das ihm auf der Stirn klebte. Noch ehe Teal etwas sagen konnte,sah er wie Xell tief die Luft durch die Nase einzog und die Stirn runzelte.
“Das hab ich gern. Ich schlag mich mit Ganoven herum und du läßt es dir gut gehen und trinkst einen. Und das nicht zu knapp,so wie du riechst.”

Teal sah an sich herunter und setze dann zu einer Erklärung an.
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Xell
Beiträge:128
Registriert:Samstag 19. April 2003, 19:07

Beitrag von Xell » Donnerstag 27. November 2003, 20:29

Es war später Abend, der Himmel, von schwarzen Wolken verdunkelt, gab den Sternen keine Chance mit ihrem Licht das Gesicht Mon Calamaris zu berühren. Zwischen, vom Zwielicht der Straßenlampen erhellten, alten Häusern, lockte der Schutz der Nacht Gestalten an den Tag, die sich tief in ihre Gewänder verbargen. „Was ist passiert?“ durchschnitt eine weibliche Stimme die Stille und sprach eine Gestalt ohne sie anzublicken damit an. „Nichts, alles läuft nach Plan.“ Von diesem Ausspruch enttäuscht oder provoziert drehte sich die Fragende zur zweiten Gestalt und begann das Gespräch weiter auszuführen. „Was soll das heißen? Zwei von uns sind in polizeilichem Gewahrsam, einige unserer Kuriere gesellen sich nun zu ihnen und du meinst dass alles nach Plan läuft? Wenn dem so ist, welche Rolle spielen dann die beiden Störenfriede in deinem Plan?“ Die zweite Gestalt, noch nicht antwortend ging ein paar Schritte um die vermummte Frau herum. „Du musst vertrauen haben, ich habe Jahre in diesen Plan gesteckt, und niemand wird ihn durchkreuzen können, denn ich weiß wie Menschen denken, nur eines bereitet mir noch Kopfzerbrechen.“ Die vermummte Frau schaute nun ihrem Gesprächspartner gespannt ins Gesicht und wartete auf den Grund. Er lies sich etwas Zeit, und blickte zu einer der Laternen, bevor er fort fuhr: „Doch dass sollte sich bald erledigt haben.“ Im selben Moment erlosch das Licht der erhellenden Laterne und nur noch die blanken weißen Zähne des Gesprächspartners waren zu sehen, die sich zu einem Lächeln formten.

„Laut den Angaben des Barkeepers sollte sich Tolkas hier versteckt haben.“ meinte Teal als er, gefolgt von Xell, sich einem alten Speeder näherte. „Die Beschreibung passt ja, alt und verrostet das Ding.“ stellte Xell etwas beiläufig fest und versuchte sich ein Bild vom Haus zu machen. Es hatte schon bessere Zeiten erlebt, doch diese Gegend war nicht gerade wegen ihren Immobilien bekannt. Der zwar waren die stählernen Wände nicht angerostet doch trotzdem zeigten sie sich in einem kläglichen Zustand. Einige Fenster sind notdürftig mit schweren Matten zugeschlossen worden, bei einigen wurde jeder Versuch sie zu schließen ganz unterlassen. „Ich bin gespannt wie es da drinnen aussieht.“ „Mich würde eher interessieren ob Tolkas zu Hause ist.“ antwortete Teal darauf und bewegte sich auf die Vordertür des Hauses zu, Xell vergrub seine Hände in seinen Taschen und folgte, nach links und rechts schauend, seinem Freund. „Sollen wir einfach anklopfen?“ fragte Teal auf die stabil aussehende Durastahltür blickend. Doch Teal brauchte darauf keine Antwort und begann mit seinen Fingerknöcheln gegen die Tür zu klopfen. Es geschah nichts, und von drinnen war auch kein Laut wahrzunehmen. „Probier es mit etwas mehr Nachdruck.“ Gar nicht auf das Ende der Anweisung wartend, hämmerte Teal schon mit seiner geballten Faust auf die Stahltür ein.

Es war dunkel im Vorraum, keine Lichtstrahlen konnten durch die verhängten Fenster kommen und der Staub der von der, auf dem Boden krachende Stahltür, aufgewirbelt wurde tat sein übriges. Im nun türlosen Eingangsloch standen Teal und Xell und begutachteten den Innenraum. „Du solltest aufhören diese Riegel zu Essen, da traut man sich ja gar nicht mehr dir die Hand zu geben.“ gab Xell von sich als er ins Innere des Hauses ging, seine Hände über seinen Halfter baumelnd. „Die Scharniere wurden rausgedreht.“ Teal hob eines der angerosteten Scharniere auf und schaute es sich genauer an, es zeigte keine Spuren eines gewaltsamen Öffnens von Außen. Teal schaute sich genauer in der Nachbarschaft um, ob ihr etwas ungewöhnliches Eindringen Zuschauer angelockt haben könnte. In der Zwischenzeit hat sich Xell etwas genauer umgesehen, der Vorraum wurde öfters gereinigt, da auf dem Kasten und den anderen Schränken die offensichtlich alle nichts beinhalteten, kein Staub angesetzt hat. Es war ungewöhnlich da der Fußboden extrem dreckig war, und sich der Staub offensichtlich bevorzugt den Boden als Liegeplatz ausgesucht hat. Es gab nur zwei Türen und eine kleine Treppe die in den oberen Stock führte. Aufgrund des Zustandes der Stufen und der gänzlichen Fehlens eines Geländers hatte Xell nicht gerade viel Lust da nach oben zu gehen. „Hier ist eine Küche, doch die wurde schon lange nicht mehr sauber gemacht, und wie es aussieht auch nicht häufig benutzt.“ sagte Teal etwas leiser, und schloss hinter sich die Schwenktür zur Küche. Xell ging nun etwas energischer auf die zweite Tür zu, hinter der sich etwas Interessantes verbergen sollte, hoffte Xell zumindest, da ihr Eindringen, außer einer kaputten Eingangstür nichts gebracht haben würde.

„Es ist alles erledigt.“ Eine kratzige Stimme, brachte mit etwas mühe diese Worte vor und redete dabei offensichtlich einen Mann an der sich gerade mit einer Lektüre beschäftige. Die Worte schienen ihn nicht sonderlich zu beeindrucken oder sonst etwas in ihm hervorzurufen, und ein etwas bedrückendes Schweigen entstand, was dem anfänglichen Sprecher mehr zusetzte. Kleine glänzende Perlen aus Schweiß bildeten sich auf seiner Stirn und er begann schwer zu Schlucken. Man konnte ihm seine Erleichterung ansehen, als der angesprochene Mann, endlich seine Lektüre zur Seite legte um etwas zu erwidern. „Hat man euch gesehen?“ Die anfängliche Erleichterung wich einem etwas entsetzten Blick, der sich schnell hinter einem gespielten Lächeln zu verstecken versuchte. „Nein, alles lief nach Plan, und ich glaube wir wurden nicht gesehen.“ „Sie glauben?“ Der vorher sitzende Mann, stellte sich fast springen auf seine Beine und schaute dem, wie sich nun zeigte, kleineren Mann in die Augen. Dem direkten Blickkontakt konnte der Bote nicht lange standhalten und er schaute schnell zur Seite um eine kleine verzierte Lampe zu fixieren, um mit seiner kratzigen nun etwas zitternden Stimme fort zufahren. „Es … es war niemand … ich meine niemand hat uns gesehen, ich meine während wir alles erledigten, als wir aber weggehen wollten trafen wir auf eine junge Frau. Aber das heißt nichts, sie wird sich nicht an uns erinnern, oder uns damit in Verbindung setzen können.“ Die letzten Worte sprudelten nur aus dem Boten heraus und schienen eine Art Entschuldigung zu sein, sein Gegenüber lächelte und zeigte seine weißen Zähne. „Sehr gut, sie können nun gehen, das Geld erhalten sie von einem Kontaktmann.“ Das Gesicht, von der Erleichterung fast entstellt, nickte nur schnell und der Bote machte sich schnell auf dem Weg um das Büro zu verlassen. Als sich die Tür hinter ihm schloss holte sich der verbleibende Mann eine Com-Einheit und sprach, während er sich wieder in seinen Lesestuhl setzte hinein. „Ich möchte dass er beseitigt wird, und findet heraus wer diese Frau war.“ Nach der abschließenden Deaktivierung widmete sich der, wieder etwas entspannte, Mann seiner Lektüre.

„Man kann nichts erkennen.“ Schnell zog Xell seine Taschenlampe hervor und begann mit ihrem Lichtkegel den Raum auszuleuchten. „Sieht aus wie ein Büro, oder ein Besprechungsraum.“ meinte Teal und trat hinter Xell hervor um das Büro genauer zu untersuchen. Xell hingegen interessierte sich mehr für die Bilderrahmen an den Wänden, die etliche Aufnahmen von einem jungen Mann mit seiner offensichtlichen Freundin zeigten. Doch ein Bild schien etwas beschmutzt zu sein, da nur die Hälfte zu erkennen war. Schnell machte sich Xell, vom Lichtkegel seiner Lampe, geführt auf den Weg zum Bild und strich über die Verschmutzung. „Hm, offensichtlich Blut.“ Mit kreisenden Bewegungen seiner Fingerkuppen verteilte Xell das Blut über seine Finger und leuchtete mit seiner Lampe dann wieder in den Raum um nach Teal zu suchen. Der stand vor einem Regal und schaute sich eines der Bücher genauer an, die so zahlreich in den Schrank gestopft wurden. „Genauso wie hier, anscheinend ein Kampf.“ Der Lichtkegel strahlte nun auf den Boden, doch nichts war zu erkennen, außer den Fußspuren die Xell und Teal in den zentimeterdicken Staub hinterließen. „Dann müsste es mehr davon geben außer an den Wänden, dem Boden zu Urteilen sind wir die ersten seit längerem die den Raum betreten haben. Was eigentlich komisch ist, das Blut ist noch feucht.“ Als Xell den Lichtkegel wieder zum Schrank und dem vermuteten Teal richtete, war dieser verschwunden. „Kannst du dass hören?“ Xell begann zu lauschen, und ganz leise konnte er eine Art Tropfen hören. In der Zwischenzeit hat er Teal mit der Lampe wieder ausgemacht, der nun vor dem Schreibtisch stand, hinter dem ein umgedrehter, riesiger Stuhl zu erkennen war. Xell ging etwas nach links um besser den Stuhl auszuleuchten. Xell hatte eine schlimme Vorahnung, und wusste das Teal gerade dass selbe dachte. Noch bevor Xell etwas sagen konnte, drehte Teal den Stuhl um und präsentierte den beiden was sich dahinter verbarg.
<b>---</b><i>morituri nolumus mori</i><b>---</b><br><span style='color:blue'>Xell Kimaru</span>

Teal_Anasi
Beiträge:334
Registriert:Montag 10. März 2003, 19:44
Wohnort:Merseburg

Beitrag von Teal_Anasi » Montag 22. Dezember 2003, 22:51

Der Stuhl drehte sich träge um seine eigene Achse und gab sein graußiges Geheimnis preiß. Teal prallte zurück und stieß sich schmerzhaft an der Tischkante,der darauf hin ein wenig verrutschte. Über die Lippen von Xell kam ein überraschter Keuchlaut. Im Licht der Lampe konnte man jede Einzeheit genau erkennen. Was dort im Stuhl hockte,konnte man schwerlich noch ein Lebewesen nennen. Das Gesicht des Mannes,es schien zumindestens ein Mann gewesen zu sein,war in einem stummen Schrei erstarrt. Dort wo seine Augen waren,befanden sich zwei dunkle,blutrote Löcher. Sie schienen sich regelrecht zersetzt zu haben. Der Mund war offen und so verzerrt das man die Qual des Mannes regelrecht spüren konnte. Sein Brustkorb war ein einziger Krater. Er schien von innen her explodiert zu sein. Knochen stachen aus der Wunde und man sah die Eingeweide. Manche noch im Körper,manche lagen auf den Beinen des Toten. Seine Hände waren um die Lehnen gekrallt und die Fingernägel waren tief in das Holz eingedrungen.Blut tropfte aus praktisch jeder Öffnung des Toten und landete auf dem Boden. Somit war das Geheimnis des tropfenden Geräusches auch gelöst. Er muß unaussprechliche Schmerzen erlitten haben. Die beiden Männer ,die auf den Toten starrten,hatten das Gefühl dies schon stundenlang zu tun. In Wirklichkeit waren es nur Sekunden wo sich das Bild des Grauens in ihre Gehirne brannte. Auf Schlachtfeldern und im Einsatz hatten sie schon viele Tote gesehen und sie hielten sie für abgehärtet. Aber wenn es einen so überrascht,konnte man seine Gefühle nicht gut im Zaum halten. Endlich schwenkte Xell den Strahl der Lampe in eine andere Ecke und das Grauen versank in eine gnädige Dunkelheit. Teal sah dort hin,wo Xell stand.
“Was glaubst du ist hier passiert?”,flüsterte er.
Im Angesicht dieses Todes fühlte er,war ein Flüstern angemessen.
“Ich habe keine Ahnung. Ich denke aber,das das der Mann ist den wir suchen und das wir zu spät kommen. Wieder mal. So ein Mist. Was ist nur an der Sache dran,daß man so etwas macht."
Auch er flüsterte.
“Das werden wir heraus finden. Jetzt erst Recht. Niemand hat so ein Schicksal verdient. Aber die Spur ist jetzt kalt. Wo finden wir wieder berühmten Faden. Irgendwo muß doch ein Hinweis sein,wo wir ansetzen können. Jetzt wo uns der da nicht mehr weiterhelfen kann.”
Teal zeigte gleichzeitig in die Richtung des Toten.
“Wir müßen uns umsehen.Vielleicht finden wir etwas. Auch ihn müßen wir durchsuchen. Nur wer macht es?”
Teal nickte resigniert.
“Schon gut,ich mach das.”
Aber bevor er sich den Toten zuwendete sahen sie sich weiter um. In Schränken,Räumen und Kästen fanden sie immer nur das gleiche. Staub. Viel Staub. Das einzige was sie auf einen staubigen Bord fanden,war noch eine Lampe,die genug Licht spendete. Sie wunderten sich,das eine neue Lampe auf einen staubigen Regal lag. Machten sich aber nicht weiter Gedanken darüber. Worüber sie sich mehr wunderten,war die Tatsache,daß es keine Fußspuren im Haus gab. Und doch lag ein frischer Leichnam in diesem Haus.

Es verging einige Zeit,bevor die beiden das Haus durchsucht hatten. Doch es war nichts besonderes weiter zu finden. Teal wollte nur die unnatürliche Stille des Hauses durchbrechen und sagte etwas zu Xell. Als er keine Antwort bekam,sah er sich stirnrunzelt um. Xell stand mit einer nachdenklichen Mine vor einem Bild mit einem Mann und einer Frau darauf. Er schreckte leicht auf,als Teal ihm seine Hand auf die Schulter legte.
“Träumst du,oder was ist mit dir?”
“Ich weiß nicht. Vorhin ist mir das gar nicht so aufgefallen.”
,er tippte gegen das Bild der Frau,”Irgendwo hab ich sie schon mal gesehen.”
Er überlegte kurz.
“Na egal,vielleicht fällt es mir wieder ein. So......hast du ihn schon kontrolliert?”
Er zeigte auf den Leichnam. Teal seufzte schwer und wendete sich dem Stuhl zu. Er atmete noch einmal tief ein und dann wieder auf und beugte sich dann in den schweren Kupfergeruch,den der Leichnam ausströmte. Die Kleidung war schnell durchsucht. Es gab nichts zu finden. Beim Zurücktreten knirschte es unter seinem Fuss. Teal lenkte den Strahl nach unten und sah ein zerbrochenes kleines Gefäß. Es sah so aus,wie die Fläschen,denen sie schon öfters begegnet waren. Er zeigte seinen Fund Xell. Er betrachtete die Scherben mit gerunzelter Stirn,sagte aber nichts weiter dazu.
Xell wendete sich dann wieder ab und ging einige Schritte in den Raum hinein. Teal suchte noch einmal gründlich den Boden,rings um den Stuhl ab.
“Nichts zu finden.”
Mit diesen Worten drehte er sich zu Xell,der wieder das Bild betrachtete. Dieser schreckte hoch und sah zu Teal.
“Da kann man nichts machen. Hier sind wir eindeutig zu spät gekommen. Ich frag mich nur wie wir jetzt weiter vorgehen sollen. Vielleicht hilft das.”
Mit diesen Worten steckte er das Bild der jungen Frau ein und sah sich noch einmal kurz im Licht der Lampe um.
“Ok. Ich glaube hier gibt es nichts mehr zu tun. Verschwinden wir.”
“Was machen wir mit dem da?”

Xell zuckte mit den Schultern.
“Weglaufen kann er nicht. Wir geben den Behörden einen Tipp und die können sich dann drum kümmern.”

Als beide aus dem Haus traten umfing sie die Nacht mit angenehmen Temperaturen. Sie bemerkten nicht die beiden Augenpaare,die hasserfüllt aus einer dunklen Nische zu ihnen herüberfunkelten.
“Wir versuchen also jetzt dieses Mädchen zu finden?”.bemerkte Teal kurz.
Xell nickte.
“Vielleicht kann sie uns weiterhelfen. Wenn ich nur wüßte wo ich sie schon mal gesehen habe. Ich denke ich müßte drüber schlafen. Dann wird es mir schon wieder einfallen. Außerdem ist es schon spät.”
“Ich glaub nicht das ich heute Nacht ein Auge zubekomme. Aber was solls. Was hälst du davon für heute Nacht ein Hotelzimmer zu nehmen? Ich habe keine Lust durch die ganze Stadt zum Hauptquartier zu laufen.”

Xell war einverstanden und beide machten sich auf die Suche nach einer Herberge die um diese Zeit noch Gäste aufnahm.

Der Mann atmete schwer vom schnellen Laufen und brachte seinen Bericht nur stockend hervor.
“Diese Typen kommen uns immer näher. Jetzt wissen sie schon von den Mädchen. Wir müßen unbedingt was unternehmen."
Die Frau,die in einem abgenutzten Stuhl saß und ihr Gesicht in eine Hand schmiegte,schnellte mit einer eleganten Bewegung nach oben und knurrte dabei gefährlich. Die Männer im Raum zuckten bei dieser Bewegung zusammen,aber die Frau blieb so stehen wie sich hochgeschnellt war.
“Gut,wenn sie es so wollen. Bringt mir endlich das Mädchen. Und was die beiden Schnüffler angeht.........tötet sie!”
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Javir
Beiträge:1165
Registriert:Dienstag 11. März 2003, 13:44

Beitrag von Javir » Dienstag 23. Dezember 2003, 17:02

Weiter so! B-)
Gezeichnet
~ Sir Javir Tyr, General (a.D.)
--------------------------------------------------------
+ ehem. Kommandant der HCr 'Nightingale'
+ ehem. Vice Command in Chief New Republic Fleet Intelligence
+ Knight Errant of the Star Kingdom of Hapes
+ im Ruhestand ebendort

Xell
Beiträge:128
Registriert:Samstag 19. April 2003, 19:07

Beitrag von Xell » Mittwoch 14. Januar 2004, 21:36

Schmerz und Dunkelheit, waren das einzige was Xell wahrnehmen konnte, er wusste nicht ob er seine Augen offen hatte oder sie fest verschloss. Erst als ein Lichtstrahl den dunklen Schleier durchschnitt und sein Ende in dem schmerzverzerrten Gesicht von Xell sein Ende fand, erkannte er das er sich in einem Raum aufhielt. Die anfänglichen Schmerzen schienen zu schwinden, als eine zarte Frauenstimme die Ruhe durchschnitt und sich heilend in Xells Körper ausbreitete. „Armes kleines Tierchen, so weit aus seinem schützenden Bau geschaut ohne die Schlinge um seinen Hals zu bemerken.“ Xell wollte etwas sagen, doch die Worte im Kopf bildend, fanden keinen Ausgang durch Xells Mund. Unerwartet begann es um Xell zu Tropfen, zuerst einzelne Tropfen, dann so viele dass sich das rhythmische Geräusch, zu einem lähmenden Lärm veränderte. Seine Augen waren weit geöffnet, doch aufgrund des Lichts, welches in sein Gesicht strahlte, konnte Xell nichts erkennen, durch den Lärm nichts hören. „Es dachte, es könnte uns stoppen, doch es erkannte nicht dass jeder Zug, seinen Tod näher rückte.“ Die Worte waren trotz des Lärms klar und gut verständlich. Xell merkte das er sich in einem Stuhl befand, seine Hände waren angebunden, so fest dass das Blut heraus rann, und die Stuhllehne herunter lief. Dasselbe geschah mit seinen Beinen, sein ganzer Körper war überseht mit Verletzungen und völlig bewegungslos. Die Frauenstimme, begann nun schmerzerfüllt zu schreien, das Licht schwächte langsam ab und die Dunkelheit des Raums, wich langsam dem Licht von Lampen an der Decke. Nun war es ihm möglich den Raum näher zu erkennen, doch von der Person war nichts mehr zu sehen, nur ein umgedrehter Stuhl mit einer Person die in ihm saß. Den Kopf nach unten hängend, und offensichtlich stark blutend, was Xell der Boden unter dem Stuhl preisgab. Wie durch Geisterhand drehte sich der Stuhl in Xells Richtung, und was er da sah konnte er nicht glauben. Es war dasselbe Bild wie in dem Haus von Tolkas, der Bauch und der Brustkorb wie aufgesprengt, die Augen fehlten und nur die blutigen leeren Höhlen waren zu sehen. Das Gesicht von Schnitten und Rissen entstellt, doch eines konnte Xell mit Gewissheit erkennen, ein republikanisches Abzeichen auf der Brust. Die Leiche vor ihm war die von Teal, entsetzt starrte Xell auf sie und spürte wieder den Schmerz in seinem Körper. Auf seinem Schoss, war ein, von Blut umrandetes Bild des Mädchens, aus Tolkas Haus. Hinter Teal erschien, wie aus dem Nichts diese Frau, genauso gekleidet wie auf dem Bild, in kurzen braunen Hosen und ihrer weißen Bluse. Xell fiel ein wann er sie zum ersten Mal gesehen hatte, doch im selben Moment brach ihr Brustkorb, ihr Gesicht verzehrte sich und Xell spürte wieder diesen Schmerz.

Das Hotel, wenn man es überhaupt so nennen konnte, war nichts was Touristen oft bewohnten. Man konnte es gleich auf der Anzeigetafel erkennen, bei welcher nur zwei von fünf Lettern überhaupt, in roten Farben leuchteten. Schon die Anzeige vermittelte eher den Anschein, eines Bordells, doch Teal und Xell waren nicht sonderlich wählerisch, der Wunsch nach Schlaf lies auch diese Absteige annehmlich erscheinen. Es war später Abend, als Xell seine Augen aufriss und auf die Decke starrte. Eine leichte Schicht von Schweiß lag wie ein Film auf Xells Stirn, der Traum war intensiv und vor allem die Erinnerung an den Toten blieb ihm noch lange als Bild vor den Augen. Ein Knirschen war zu hören, es kehrte in gleich bleibenden Abständen immer wieder zurück, wahrscheinlich weckte Xell dieses Geräusch, und er schaute, den Kopf leicht zur Seite drehend zu Teal. Sie mussten sich ein Doppelzimmer mieten, es gab in dieser Absteige sonst nichts Freies mehr. Doch Teals Bett war leer, als Xell seinen Körper nach oben schob um auf den Boden zu schauen fand er ihn auch nicht dort. Schnell schossen Xell wieder die Bilder seines Traumes ins Gedächtnis und er griff zur Seite zu seinem Blaster, als plötzlich die Tür aufriss und ein Mann mit gezogenem Blaster hineinstürmte. Von ihm überrascht, drehte sich Xell, den Blaster fester in seiner Hand haltend zu ihm, doch da war es schon zu spät. Eine andere Person, die sich neben der Tür versteckt hielt entwaffnete den Angreifer schon und schlug ihm mit einem gezielten Schlag zu Boden. Durch das Licht, welches durch die offene Tür in den Raum schien, konnte Xell das Gesicht des Mannes erkennen, und Erleichterung floss durch seinen Körper. Es war Teal, er musste den Mann schon vorher gehört haben und hat deswegen neben der Tür auf ihn gewartet. „Es war nicht der einzige, ich habe draußen mehrere Stimmen gehört.“ meinte Teal beiläufig und zog den, bewusstlosen Körper tiefer in den Raum. „Du hattest wohl einen leichten Schlaf.“ „Er war sicher kein Profi, so wie er getrampelt ist.“ Xell stand von seinem Bett auf und griff nach seiner restlichen Kleidung die er sich schnell überzog, dann ging er zur Tür die in den Flur führte und schaute suchend durch die Öffnung. „Noch ein weiterer Mann steht draußen, es soll wahrscheinlich die anderen Türen im Auge behalten, na ja nicht gerade unauffällig wie er immer im Kreis geht.“ Teal stieg auf das Bett und riskierte einen Blick aus dem Fenster. „Er wird sich sicher bald fragen, was mit seinem Freund passiert ist.“ „Hm, die Polizei würde zu lange brauchen um hier her zu finden, sind draußen noch ein paar dieser netten Gesellen?“ Der Befragte sprang leise vom Bett und bewegte sich schnell zu Xell rüber und begann zu flüstern. „Es sind acht, doch man konnte nicht die gesamte Straße erkennen, deswegen würde ich auf drei vier mehr schätzen.“ „Er kommt her.“

Mit dem Blaster in der Hand öffnete der etwa dreißig Jahre alte Mann langsam die angelehnte Tür. Mit einem etwas nervösen Blick, sah er mit einem Auge in den dunklen Raum dahinter und erkannte eine Person, die mit dem Gesicht nach vorne auf dem Boden lag. „Tyreb?“ flüsterte er, etwas verängstigt und sah sich hinter sich um, ob ihn auch niemand gehört hat. Als er seinen Blick wieder nach vorne richtete, wurde sein Gesicht mit einer Faust begrüßt, die in dem Gesicht ihr Ziel fand. Mit einem lauten Stöhnen fiel er zu Boden und verlor seinen Blaster, noch nicht bewusstlos kroch er einige Meter, konnte aber aufgrund einer Platzwunde auf seiner Stirn, die ihr Blut über sein gesamten Gesicht ergoss, nichts mehr sehen. Das letzte was er noch mitbekam war ein weiterer Schlag, der ihm für längere Zeit, ins Reich der Träume verfrachten sollte.

Es war kurz vor Sonnenaufgang, die vorher so leeren Strassen füllten sich langsam mit den ersten Frühaufstehern, die ihre Geschäfte für die Flut an Touristen fertig machten. Sie bewegten sich recht langsam, sie hatten noch den ganzen Tag zeit und genossen die Momente der Ruhe. Wie in Zeitlupe öffneten sich die Verdecke und die Rollläden, doch plötzlich wurden diese Wesen, die sich wie in einer anderen Zeit bewegten, aus dieser gerissen, als zwei Personen durch die Straßen liefen. Einer von ihnen riss seinen Kopf zur Seite um über seinen Rücken blicken zu können. „Ich glaube wir haben sie abgehängt, dachte nie dass sie so lange durchhalten würden.“ Beide blieben fast gleichzeitig stehen und bewegten sich zur nächsten öffentlichen Kom-Anlage. „Sie wollte wohl unbedingt unseren Tod, ich glaube das hat mit unseren Nachforschungen in diesem Fall zu tun. Wir haben wohl mehr gefunden als wir dachten.“ meinte Xell und tippte die Nummer der hiesigen Polizeizentrale ein. „Hm, der Barkeeper wusste dass wir zu Tolkas gehen wollten, es kann sein das wir von ihm verraten wurden.“ Teal schaute sich noch etwas in der Gegend um, ob sie ihre Verfolger auch wirklich verloren hatten, blieb aber in der Nähe von Xell der gerade mit der Polizei redete. „Glaubst du dass der Barkeeper wusste, das Tolkas tot war? Wenn er nicht wollte dass wir etwas wegen Tolkas herausfinden, hätte er uns ja nichts von seinem Aufenthaltsort verraten.“ Xell redete gleichzeitig mit Teal und beantwortete die nervigen Fragen der Polizei, die ihm etwas unnötig vorkamen. „Dann waren die Killer von Tolkas wohl noch in der Nähe, ist dir schon eingefallen wer das Mädchen auf dem Bild war Xell?“ „Kimaru, Xell Kimaru, Offizier der republikanischen Armee, ja ich warte … Ich denke schon, hatte gestern einen merkwürdigen Traum.“ Teal blieb neben Xell stehen und lehnte sich gegen die Wand und lächelte etwas, sein Blick war aber auf die Geschäfte mit ihren tüchtigen Betreibern gerichtet. „Und willst du mir verraten wer sie ist?“ „Ich bin mir nicht so sicher wie ihr Name war, jedoch habe ich sie zum ersten Mal in der Stadthalle kennen gelernt, sie hat dort Getränke ausgeteilt, war recht nett die Kleine.“ „Gehen wir dann, die Kleine besuchen? Sie ist zurzeit unser einziger Anhaltspunkt, wenn der Barkeeper ausscheidet.“ „Die Polizei ist unterwegs, wir sollen uns für eine Aussage zur Polizeistation bewegen. Machen wir vorher noch einen Abstecher in die Stadthalle?“
<b>---</b><i>morituri nolumus mori</i><b>---</b><br><span style='color:blue'>Xell Kimaru</span>

Teal_Anasi
Beiträge:334
Registriert:Montag 10. März 2003, 19:44
Wohnort:Merseburg

Beitrag von Teal_Anasi » Freitag 23. Januar 2004, 17:58

Schmerzgepeinigte Schreie schallten durch den unterirdischen Raum. Prallten von den Wänden ab und trafen auf die Ohren der anwesenden Personen. Der Raum wurde von mehreren flackernden Fackeln und einer größeren Feuerstelle erhellt. Die rohen Steinwände spiegelten den Schein schwach zurück. Wieder erklangen die Schreie. Sie kamen von zwei Männern, die halbnackt an der Wand angekettet waren. Mehrere Männer standen mit gesenkten Köpfen den Gefesselten gegenüber und zuckten bei jedem Schrei zusammen. Eine Frau saß an einer Seite auf einem thronartigen Holzstuhl und sah der Folter mit gelangweilter Miene zu. Nach mehreren Minuten hob sie leicht die Hand und gab eine flüchtige Bewegung von sich. Augenblicklich hörte der kräftige verschwitzte Mann auf die beiden Männer zu foltern. Es klirrte laut als er das Eisen zurück ins Feuer steckte, wo es sich langsam wieder rotglühend verfärbte. Langsam erhob sich die Frau und die Männer, die an der Wand standen, versuchten sich kleinzumachen. Aber die Frau richtete ihr Augenmerk den Gefolterten zu. Sie schritt auf die wimmernden Gestalten zu und in ihren Augen begann der Zorn zu lodern. Sie betrachtete die Brandwunden der Gefesselten und nickte grimmig. Sie drehte sich um und ging auf die stehenden Männer zu und blieb nahe vor ihnen stehen. Jeden der Männer schenkte sie einen langen grimmigen Blick.
“Seht sie euch an. Ich sagte seht sie euch an.”,schrie sie die Männer an.
Unbehaglich schauten die Männer zu den Gefolterten.
“Da seht ihr was Versagen heißt. Das ist die Strafe dafür, dass sie sich haben niederschlagen lassen. Und dann lassen alle anderen sie auch noch entkommen. Ich könnte jeden einzelnen von euch töten. Sie haben euch ausgetrickst wie blutige Anfänger.”
“Aber.......”,erdreistete einer sich die Frau zu unterbrechen.
Zwei Schritte brachten die Frau zu dem Mann der gesprochen hatte. Zwei kräftige harte Klatscher waren zu hören und der Mann fiel rückwärts gegen die Wand. Stöhnend richtete er sich wieder auf und blieb mit gesenktem Blick stehen.
“Unterbrich mich nie wieder, wenn ich rede.”,flüsterte sie wütend.
“So eine Schlappe lass ich nicht noch mal gelten. Wenn ihr noch einmal versagt, solltet ihr mir nie wieder unter die Augen treten. Ich verlange das meine Anweisungen ausgeführt werden. Koste es was es wolle. Und jetzt sage ich euch zum letzten Mal. Bringt mir das Mädchen....LEBEND. Mit den zwei Störenfrieden könnt ihr machen was ihr wollt. Oder noch besser”, sie zog ein kleines Fläschen aus ihrer Kleidung,”Gebt ihnen das hier. Das soll ihre Strafe dafür sein, das sie uns zu nahe gekommen sind.. Und jetzt raus hier und erledigt das endlich. Und nehmt diese beiden Versager mit.”,sie zeigte auf die beiden Folteropfer.
Sie ging ohne eine Antwort abzuwarten, auf eine Tür zu und verschwand dahinter.

Die Stadthalle war zu so früher Stunde nicht besonders gut besucht. Dieses würde sich aber im Laufe des Tages ändern. Dann würde jede Art und Rasse der Bewohner über den sauber gearbeiteten Steinboden wandeln. Vorbei an Büschen und Springbrunnen, die in der großen Halle verteilt waren. Oder man ruhte sich auf den bequemen Bänken aus und sah den anderen beim flanieren zu. Hier und dort konnte man auch Ausstellungstücke bewundern oder an zahlreichen Ständen mit guter Ware handeln.

Die beiden Männer gerade eingetreten waren, schüttelten sich die Tropfen aus den Haaren und den Sachen und genossen im ersten Moment die Wärme, die sie auf ihren Gesichtern spürten.
“Noch mal Glück gehabt.”,sagte Xell und spähte noch mal durch das Glas nach draußen, wo es gerade anfing zu regnen.
Teal schüttelte noch einmal kurz sein Haar und nickte dann.
“Hier soll dieses Mädchen also sein? Wo wollen wir anfangen? Das Gebäude ist nicht gerade klein.”
“Also letztens hab ich sie ungefähr in der Ecke da hinten gesehen.”
Xell zeigt in die entgegengesetzte Ecke des Gebäudes. Beide wollten sich gerade auf den Weg machen und sich etwas umschauen, als eine fröhliche Stimme sie von hinten traf.
“Kann ich die beiden Herren für einen Gutschein aus unserem Restaurant begeistern. Bei jedem Essen gibt es ein Getränk gratis.”
Sie drehten sich fast synchron um und standen, was für ein Zufall, dem Mädchen gegenüber, deswegen sie herkamen. Sie lächelte die beiden Männer an und hielt einige Tickets in der Hand. Ihre Augen huschten zwischen den Männern hin und her und blieben endlich auf Xell haften. Ihr Lächeln wurde noch etwas strahlender und eine leichte Röte stieg ihr ins Gesicht. Ehe es aber dazu kam Worte zu wechseln, drückte sie beide ein Schein in die Hand, lies die Restlichen beinahe fallen, wurde noch eine Spur röter und rauschte dann von ihnen weg. Perplex schauten sich beide an.
“Was war denn das jetzt?”
“Also mein lieber Xell, wenn du das nicht mitbekommen hast, dann wirst du langsam alt.”

Teal mußte breit grinsen als er Xells Gesicht vor sich sah. Dann leuchtete Erkenntnis seinen Augen und winkte nur ab. Beide schauten zu dem Mädchen, die weiterhin Gutscheine verteilte und ab und zu verstohlene Blicke zu Xell schickte.
“Wie fangen wir das am besten an?”,grübelte Xell leise.
“Am besten du sprichst mit ihr. Du scheinst gut bei ihr anzukommen. Ich denke mal du wirst auch einiges aus ihr rausbekommen.”
Teal drehte sich zu einer Bank und setzte sich. Er machte noch ein kurzes Handzeichen zu Xell. Dieser schaute kurz, schüttelte leicht mit dem Kopf und schritt dann auf das Mädchen zu.

Teal saß auf der Bank und schaut zu den beiden hinüber. Ein leichtes Grinsen lag auf seinem Gesicht, als er dabei zusah wie Xell sich bemühte ein Gespräch in Gang zu bringen. Wozu er übrigens keine Schwierigkeit hatte, wenn man das niedliche Lächeln des Mädchens richtig interpretierte. Einige Minuten vergingen, in dem die beiden in einem intensiven Gespräch vertieft waren, als dem Mädchen plötzlich das Lächeln verging und die Gutscheine ihrer Hand entglitten und zu Boden flatterten. Ihre Gesichtsfarbe wechselte von Rot in Blass über und sie schlug eine Hand vor dem Mund. Teal ahnte worum es gerade ging. Wahrscheinlich um Tolkas und seiner Art des Ablebens. Ohne jede Vorwarnung drehte sich das Mädchen um und rannte auf den Eingang zu. Ein kurzer Wink von Xell und Teal ging eiligst auf ihn zu.
“Sie will zu dem Haus von Tolkas. Ich glaube das ist keine gute Idee. Wenn die anderen noch dort in der Nähe sind.....”
Xell beendete den Satz nicht, aber Teal wußte was Xell meinte. Ohne das sie etwas sagen mußten, stürmten beide los, dem Mädchen hinterher, dass schon das Gebäude velassen hatte.

Auf der Straße blickten sie sich um, aber sie war schon zwischen den Häuserzeilen verschwunden.
“Was nun?”,fragte Teal.
Kaum waren die Worte verklungen, ertönte ein Gedämpfter, aber ohne Zweifel, weiblicher Schrei. Er kam offensichtlich aus einer kleinen Gasse rechts von ihnen. Xell rannte sofort los und Teal war ihm hart auf den Fersen. Sie kamen auf so eine Art Hinterhof, der an der anderen Seite noch eine Gasse hatte wo man den Hof wieder verlassen konnte. Zwei Gestalten waren gerade dabei eine dritte Person in Richtung einer Tür zu zerren. Die Person, um der es sich um das Mädchen handelte, wehrte sich heftig.
“Loslassen.”, donnerten zwei Stimmen gleichzeitig.
Die Drei hielten kurz inne und einer der Entführer rief laut, “Schnappt sie euch und lasst sie nicht entkommen.”, dann zerrten sie das Mädchen weiter.
Xell und Teal wollten loslaufen, kamen aber nicht weit. Jeweils von rechts und links tauchten zwei Männer aus den dunklen Ecken auf und stellten sich zwischen sie und den Entführern.
Teal lachte rauh auf und zischte laut, “Dann wollen wir mal.” Xell sah ihn kurz an, beide hoben einen Arm und klatschten sich gegenseitig hinein. In diesem Moment griffen die Männer an. Xell wich nach rechts und Teal nach links aus. Die Männer teilten sich, so das Jeder zwei Gegner vor sich hatte. Den ersten der nahe genug bei Teal war, bekam seine Faust auf die Nase. Er hörte ein Knirschen und bekam noch die ersten Blutstropfen auf die Hand, bevor der Angreifer zur Seite taumelte und schwer stürzte. Der zweite Mann war etwas schlauer. Er stoppte ab und begann mit mehreren Fußtritten auf Teal einzuschlagen. Teal wehrte sie locker ab, da der Mann nicht besonders schnell war. Ein Fußfeger von Teal brachte ihn dann schließlich zu Fall und zu einem verwunderten Ausruf. Beim Aufrichten sah Teal kurz zu Xell und sah das dieser schwer beschäftigt war. Das schlechte war nur, das Teal den ersten Mann vergessen hatte. Dieser hatte sich wieder hochgerappelt und obwohl er schwer angeschlagen war, wankte er auf ihn zu. Eine Schlinge legte sich um Teals Hals und plötzlich bekam er keine Luft mehr. Teal griff zum Hals, bekam aber seine Finger nicht unter die Schlinge. So versuchte er dem Angreifer mehrere Ellenbogenschläge zu verpassen. Doch nach einigen Sekunden wurden seine Angriffe schwächer und langsam wurde es ihm schwarz vor den Augen. Der zweite hatte sich ebenfalls erhoben und ging wieder auf Teal los. Zwei kurze Gerade in den Magen und Teal klappte zusammen.
“Erwürg ihn nicht.”, sagte der erste Mann zu dem zweiten,”Du weißt was wir mit ihnen machen sollen.”
Der zweite lockerte die Schlinge und Teal bekam wieder leicht Luft. Er würgte und atmete krampfhaft Luft in seine geschundene Kehle. Nun griff der zweite nach Teals Armen und hielt sie krampfhaft fest, während der zweite in die Jackentasche griff. Teal war immer noch angeschlagen und konnte gerade noch im Hintergrund Xell erkennen, der mittlerweile einen Mann niederschlagen konnte und mit den anderen noch beschäftigt war. Teals Angreifer hatte seine Hand wieder aus der Tasche gezogen und einen Gegenstand ans Tageslicht befördert. Eine klare Flüssigkeit schwappte in einem kleinen Behälter, was an dem Gerät angebracht war. Einen kurzen Druck auf einen Knopf und so etwas wie eine Nadel glitt aus dem Gegenstand. Teal erkannte was dieser in den Händen hielt und zuckte zurück.
“Schlaf gut.”,sagte der Mann mit einem sardonischen Grinsen im Gesicht.
Langsam senkte sich die Injektionsnadel in Richtung von Teals Arm.
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Xell
Beiträge:128
Registriert:Samstag 19. April 2003, 19:07

Beitrag von Xell » Dienstag 3. Februar 2004, 04:06

Rhythmisches Schlagen gegen kalte und weit entfernte Fensterscheiben, ein beißender Geruch der allgegenwärtig war, das Zittern des Körpers, der versucht sich am Leben zu erhalten und der Kälte des Raumes zu trotzen. Das waren die ersten Eindrücke die Xells Sinne, nach dem Erwachen aus der Bewusstlosigkeit wahrnahmen, denn kein Licht schien den Raum zu erhellen. Diese Finsternis, war ihm nicht unbekannt, doch dieses Mal war sie bedrückender als je zuvor. Doch bevor Xell seine Umgebung weiter mit seinen, ihm verbleibenden Sinnen, wahrnehmen konnte, schlug ihm der Lichtkegel einer auf der Decke angeschraubten Lampe, wie eine Faust ins Gesicht. Seine Augen verbargen sich vor dem ungewohnten Licht, doch Xell merkte nun genauer, das er an einem Stuhl angebunden war. Sofort schossen ihm die Träume, die ihm schon damals wie eine Vorahnung vorkamen, durch den Kopf und fast schon mit schmerzen drehte er seinen Kopf zur Seite, um eine Leiche zu erblicken.

„Gut beginnen wir mit einfachen Fragen, wie ist dein Name?“ Nicht auf die Frage achtend, war Xell erleichtert nicht Teal neben sich zu erblicken, was er ungewollt mit einem Lächeln zeigte. „Was war daran so witzig? Wie ist dein Name, sag es schnell und wir tun dir nicht weh, kapiert?“ „Mein Name ist Rodriguez, doch alle nennen mich Rod, was habe ich hier eigentlich verloren?“ Kurz nach Beendigung seiner Antwort wurde Xell recht leicht geschlagen, sie sollte wahrscheinlich nicht schmerzhaft sein, sondern als Andeutung für weiteres dienen. „Dir ist hoffentlich bewusst das deine Brieftasche in der Jacke war, also versuch uns ja nicht für dumm zu verkaufen.“ Fragte eine zweite Stimme, die gut von der zuerst fragenden zu unterscheiden war. Sie war jünger und heller, beinahe schon der Stimme eines Mädchens gleich. Mit einer leichten Kopfbewegung zur linken Seite, und wieder direkt in den Lichtstrahl der Lampe zurück, begann Xell seine Antwort auszusprechen. „Wieso fragt ihr dann noch, wenn ihr es eh schon wisst. Ich gehe davon aus das ihr auch wisst wo ich arbeite, und was das für Konsequenzen für euch hat.“ Xells Mund war trocken und er konnte seine spröden Lippen mit seiner Zunge erfühlen, er müsste schon länger hier unten gewesen sein. „Du denkst doch nicht dass uns das Angst macht, wir haben ja nichts Verbotenes gemacht, sondern nur unser Eigentum geschützt.“ Die Antwort kam vom ersten Mann, er hatte eine rauere Stimme, als sein Partner. „Genau deswegen bist du auch hier unten, also beginn lieber gleich zu reden, bevor wir wirklich grob werden.“ „Solltet ihr nicht einfach die Polizei rufen die mich dann einsperrt, das wäre doch logischer oder?“ Die Antwort klang etwas gereizt, Xell wusste dass er es nicht mit sonderlich gefährlichen Menschen zu tun hatte, und glaubte sich deswegen so was erlauben zu können. „Sicherlich nicht, die Polizei kommt uns nicht ins Haus. Du glaub ja nicht dass wir dich nicht einfach abknallen würden, du bist ja in das Haus eingebrochen, wir hätten das Recht dazu.“ „Ich glaube dass ihr nicht ganz über die rechtliche Lage informiert seid, weil …“ Ein dumpfer Schlag stoppten alle Versuche, den beiden klar zu machen, dass sie hier eigentlich falsch handeln. „Mach keine Zicken und beginn schon zu erzählen Freundchen, sonst setztes was!“

Ein schmerzerfüllter Schrei durchbrach die Kampfgeräusche der sieben Männer, die sich in den Gassen des Hauptplatzes bekämpften. „Teal alles in Ordnung?“ Bevor Xell jedoch eine Antwort bekommen konnte wurde er von einem der, beinahe ganz in schwarz gekleideten, Männer zu Boden geworfen. Teal warf die Schlinge, die beinahe seinen Tod bedeutet hätte, von seinem Hals zu Boden. Sie hinterließ eine rote Spur und Teal musste sich immer noch an einer Hauswand abstützen, bevor er die Rückkehr seiner Kraft spürte. Xells Kopf wurde von seinem Angreifer hart gegen den dreckigen Boden gedrückt, doch schnell löste sich der Druck von Xell, als Teal dem Mann in den Magen trat, um ihn so von Xell zu holen. „Mist, die haben immer noch nicht genug.“ stieß Teal aus, und wies dabei auf drei der Angreifer, die sich langsam vom Boden erhoben, und ihre Benommenheit abschüttelten. „Die Nadel steckt noch in deinem Arm Teal.“ Erst jetzt bemerkte er die Nadel und den Rest, der von Xell zerbrochenen Ampulle, kleine Schnittverletzungen vom Glas sind noch auf seinem Arm zu erkennen. „Folg dem Mädchen Xell, ich halte die hier auf.“ Meinte Teal mit einem ernsten Gesichtsausdruck und warf die Nadel gleichzeitig zu Boden. Mit einem freundschaftlichen Schlag auf seine Schulter machte sich Xell auf dem Weg dem Mädchen und ihrem Entführer zu folgen.

Die engen Seitengassen waren endlos lang, vor allem wenn man versucht so schnell wie möglich ihr Ende zu erreichen. Mit jedem Schritt den Xell lief kam er dem, sich wild wehrenden Mädchen näher, doch es war schon zu spät. Es war keine spontane Entführung, denn ein fahrbereites Vehikel, stand am Ende der Gasse bereit. Unsanft wurde das junge Ding durch die geöffnete Tür in den Wagen geworfen, welcher dann schnell wegraste. Immer noch vom Irrglauben weiter getrieben, er könne sie noch einholen, lief Xell dem Wagen hinterher, bis er nur noch schnaufend hinterher sehen konnte, wie der einzige Anhaltspunkt weggefahren wurde.

Zurück beim alten Kampfschauplatz, war nichts mehr zu finden außer zwei toten Männern, die von einem Blaster niedergestreckt wurden und der Frage, was mit Teal geschehen ist. Mit offenem Mund, da Xell eigentlich nach Teal rufen wollte, hörte er die Repulsoren eines weiteren Fahrzeuges, welches sich vom Schauplatz entfernte. Das schnelle hinterher rennen half nichts und zeigte Xell nur dasselbe was er bei seiner ersten jagt nach einem Fahrzeug gesehen hat, viel aufgewirbelter Staub. „Ich habe alles mit angesehen, es ist furchtbar was Jerigos anstellt nur um seinen „Stoff“ verkaufen zu können Dieser Dreckskerl.“ Es waren fast drei Umdrehungen, die Xell vollführte bis er die Stimme die das gesagt hat, ihrem Körper zuordnen konnte. Es war eine Frau, rund fünfundzwanzig nach seiner Schätzung, die mit ihrer linken Hand ihren rechten Arm streichelte. Sie hatte kurze braune Haare, eine fast bleiche Haut und schaute mit ihren traurigen grünen Augen auf die beiden toten Angreifer, die mit dem Gesicht im Dreck auf dem Boden lagen. „Und du bist?“ Sie erschrak fast, als Xell sie dies fragte und schaute ihn mit großen Augen an. „Mein Name ist Reela.“ Eine, für Xells Geschmack karge antwort, da er mit einer weiteren Frage nachhacken musste. „Was machst du hier und wer ist Jerigos?“ „Oh, ähm ich bin hier, weil ich, wie soll ich sagen, von dem Angriff wusste? Und Jerigos ist hier der größte Drogenboss und schreckt nicht einmal vor dem Tod seiner eigenen Männer zurück.“ „Du meinst dass er die hier getötet hat?“ Zwar wollte er keine Antwort darauf, doch sie bejahte es schnell, dies war äußerst merkwürdig.

„Ich verstehe dein Bruder war in diesem Drogenring und wurde, weil er alles an die Sicherheitskräfte verraten wollte umgebracht. Und du möchtest jetzt seinem Tod auf den Grund gehen und den Ring zerschlagen, verstehe ich das richtig?“ Er war mehr als skeptisch, der Geschichte gegenüber, die ihm aufgetischt wurde. Sie wurde während des Weges zu ihrer Wohnung, falls man das so nennen kann, etwas sicherer, doch niemals würde Xell ihr zutrauen sich mit solch gefährlichen Leuten anzulegen. „In mir steckt mehr, als man vermuten würde. Außerdem bin ich das meinem Bruder schuldig.“ Sie nahm auf einer umgedrehten Kiste platz und dachte wohl an ihren Bruder, da sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten. „Ist das hier eine Lagerhalle? Da hier Kisten mit alten Ersatzteilen herumliegen und sonst nichts auf eine Wohnung hinweißt.“ Die Frage war eher als Ablenkung zu ihren traurigen Gedanken gedacht, und Xell versuchte sich es nun auch bequem auf einem der Stühle zu machen. „Ich wohne hier nur vorübergehend, ich bin immer auf Reisen und irgendwie bin ich wohl hier gelandet.“ „Du hast mir vorher etwas von Jerigos erzählt, ich selber habe noch nie etwas von diesem Herren gehört, weißt du vielleicht noch etwas über diesen Drogenring?“ „Ja, sie haben etliche Lagerhallen in versteckten Geheimräumen errichtet, und werden aber nicht direkt von Jerigos geleitet. Sondern eine Frau, sie nennt sich selber Gyos ist für die Koordination der Kuriere und der Lieferungen zuständig.“ Diese Informationen waren höchst interessant, sie war den Drogen wohl doch schon länger auf der Spur. „Gyos glaube ich lebt an der Küste, in der Gaststätte „Dive“.“ Xell wollte die junge Frau küssen, so froh war er, endlich etwas Genaueres in Erfahrung bringen zu können. Teal war vielleicht in Gefangenschaft, doch mit Hilfe von Reela konnte er sich auf die Suche nach ihm, und dem Mädchen machen.

„Ich muss mich noch mit einem Freund treffen, der mir etwas Genaueres über sie erzählen kann, warte hier ich bin gleich zurück … Das waren ihre letzten Worte und dann ist sie gegangen. Ich wusste nicht das euch diese Lagerhalle gehört, doch wenn niemand einbrechen solle, würde ich vorschlagen das Schloss auszuwechseln.“ Xell wartete auf eine Reaktion der beiden, sie schienen, der Geschichte von Xell nicht sonderlich zu glauben und zeigten dies auch in ihren Gesichtsausdrücken. Die Lampe wurde, zum Wohle seiner Augen, etwas gedämmt, und er konnte seine beiden Gesprächspartner nun genauer erkennen. Sehr jung und genauso heruntergekommen, waren die beiden. „Hm, und das sollen wir dir wirklich glauben?“ „Wieso sollte ich den Lügen?“ „Du hast uns schon mal angelogen, oder Rodriguez?“ Mit einem Lächeln, versuchte Xell die Situation etwas zu entschärfen. „Ja, aber was soll ich euch den sonst erzählen, wartet einfach ein wenig bis meine Begleiterin wiederkommt, dann seht ihr das ich die Wahrheit erzählt habe.“ „Nur zu deiner Information, du bist hier seit drei Stunden, wann wollte sie den auftauchen? Morgen? Ich glaube dir einfach nicht und du kannst mir noch so viel erzählen, damit wird es nicht besser. Also ich hole jetzt meinen Vater.“ Der Mann mit der helleren Stimme machte sich auf den Weg, mit der Eisenstange in der Hand, die er als Waffe verwendete, die Treppen hoch zumarschieren. Man konnte die angeschimmelte Holztür am Ende der Treppe erkennen, zwar wusste Xell nicht genau wo er war, doch seinen Ausgang kannte er zumindest jetzt. „Ja wart schön hier unten.“ Der andere Kerl, folgte seinen Bruder, lachend die Treppe nach oben, und beide verschwanden dann schnell dahinter.

Xell wusste sofort dass er es nicht mit sonderlich intelligenten Menschen zu tun hatte, was nicht nur an der Art und Weise lag, wie sie sprachen, sondern vor allem da sie den Schlüssel für die Handschellen, die Xell an den Stuhl fesselten, auf dem Tisch vergessen haben. Außerdem konnte er dem Klopfen an der Fensterscheibe, endlich auch die entsprechenden Schreibe zuordnen, die von einem Ast in rhythmischen Abständen, geschlagen wurde. Da Xell auch schon einen Ort hatte an dem er weitersuchen konnte, um Teal zu finden, gab es in dieser Situation nur noch ein Problem, an die Schlüssel zu gelangen.

„Es läuft alles nach Plan, ich sagte ihr doch dass jeder eine Rolle in diesem Stück zugeteilt bekommen hat.“ Der sprechende Mann stand am Fenster und schaute mit einem erfreuten Blick hindurch auf die Gartenanlage, vor seinem Anwesen. Eine Person kam in den verdunkelten Raum, durch die abgedrehten Lampen war sie nicht zu erkennen. „Alles ist Vorbereitet, alle Männer haben ihre Päckchen ausgeliefert.“ Der Mann stricht sich mit seinen langen Fingern, durch sein kurz geschnittenes Haar. „Sehr gut, wir können endlich zu Phase zwei übergehen und diesen lästigen Ballast loswerden. Sorgt dafür das die Köder immer schön frisch bleiben, wir wollen doch nicht das unsere Fische die Lust an diesem Stück verlieren.“
<b>---</b><i>morituri nolumus mori</i><b>---</b><br><span style='color:blue'>Xell Kimaru</span>

Antworten