Nineteen Years Ago...

Geschichten über Spieler- und Nichtspieler-Charaktere des VSWR-Universums
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Gast

Beitrag von Gast » Montag 22. September 2003, 16:27

Nineteen years ago, in a galaxy far, far away---

Im Folgenden wird eine Geschichte erzählt. Diese Geschichte beginnt in einer Zeit der großen politischen Umbrüche, einer Zeit großer Schlachten und großer Entscheidungen, die neue Dinge einleiten sollten. Verglichen mit diesen Dingen erscheint unsere kleine Geschichte unwichtig. Sie ist auch nicht mit Beschreibungen sensationeller noch nie da gewesener Vorgänge erfüllt. Nein. Sie hat sich auch keine Kriegsfahrt eines Sternzerstörers als Thema genommen. Sie wählte zwei der bemerkenswertesten unwichtigen Kreaturen, die wir kennen: eine Frau und einen Mann. Ist es diese Geschichte wert, erzählt und gelesen zu werden? Ist sie es vielleicht sogar wert genug, sich an sie zu erinnern? Der Schreiber dieser Zeilen hat sich dazu entschlossen, das Risiko einzugehen, den Leser eigene Antworten auf diese Fragen finden zu lassen. Beginnen wir nun also dort, wo jede gute Geschichte beginnen sollte: am Anfang.

Am Anfang schuf Gott...nun, das wäre wiederum zu weit am Beginn. Spulen wir etwas weiter.

Unsere Geschichte beginnt in einer Zeit der großen politischen Unruhen. Auf einem Planeten, der bereits seit langer Zeit daran gewohnt war die Geschicke des Universums zu lenken. Coruscant.

Es herrscht Rebellion. Weit unterlegenen Rebellenstreitkräften gelingt es immer wieder Chaos und Zerstörung zu stiften. Unruhe im gesamten Reich ist bemerkbar. Umso härter musste Imperator Palpatine durchgreifen, und selbst kleinste Probleme wurden sofort imperial gelöst.

Einer dieser kaiserlichen Problemlösungsansätze waren loyale Offiziere, darauf trainiert im Geheimen den tödlichen Willen ihres Herrn auszuführen.

Colonel Feus Nor, Offizier der Army, den Omega Sonder-Einheiten zugeordnet und von einer noch geheimeren Institution in den Künsten der „leisen, unauffälligen Problemlösung“ unterwiesen, folgte dem Ruf seines Herrn und begab sich auf eine Mission. Eine Mission untergeordneter Wichtigkteit. Und doch derart, dass sie sein Leben verändern sollte.

Nun kennen wir den Mann, ein kampferprobter Kriegshund, von äusseren und inneren Kampfspuren gezeichnet. Zeit die Frau vorzustellen. Keine Soldatin und doch eine Kämpferin. Keine Händlerin und doch eine Geschäftsfrau. Jung, schön und doch einsam. Adara Denebola. Ihres Zeichens erfolgreiche Schmugglerin, Eigentümerin der „Sleeping Sun“.

Nun kennen wir das „Wer?“. Wir kennen das „Wann?“. Und die erfahrenen Leser unter uns kennen das „Was?“. Zeit das „Wo?“ zu klären.

Nar Shadda. Ein Schmugglermond. Genauer gesagt beginnt unsere Geschichte in einer kleinen verrauchten Bar auf diesem Mond.

Dort lernten sich unsere beiden Protagonisten kennen. Sie war in eine kleine Schlägerei verwickelt. Er der interessierte Beobachter. Unbeteiligt, aber taxierend.

Wie genau es dann eigentlich passierte, dass sie einander näher kennen lernten ist nicht mehr klar nachvollziehbar.

Er sollte noch lange Zeit die Fragen der Wenigen, die sich ihn diese Dinge zu fragen trauten, antworten, dass es eigentlich ein Zufall war.

Sie jedoch, würde auf lange lange Zeit schmunzelnd erklären, dass er bereits damals ein Kavalier gewesen sei, der immer bereit war einer Frau in Not uneigennützig zu helfen.

Die klassische Geschichte der „Jungfrau in Nöten“ die vom schillernden Helden gerettet wird? Nein. Denn er war nicht schillernd, wahrscheinlich auch kein Held. Und außerdem endete dieses erste Treffen damit, dass er verwundet und erschöpft, von ihr gerettet wurde.

Das klassische „Happy End“? Lebten sie fortan glücklich und zufrieden? Nein. Denn Zeiten des Krieges sind niemals glückliche Zeiten. Und die Leben der beiden, jedes für sich, als auch ihre gemeinsame Zukunft sollten auf lange Zeit vom Krieg beherrscht sein. Doch dies ist wieder ein Vorgreifen auf Dinge, die auf anderen Dinge aufgebaut sind.

Und kaum hätte der Krieg den beiden verschiedenere Wege aufzwingen können.

Er wurde einer Kampfeinheit zugeteilt, in der er die Schlachten miterleben sollte, die noch Jahrzehnte nach den Stoff für Legenden liefern sollten.

Sie wurde in Abenteuer verstrickt, die nur in Zeiten des allgemeinen Chaos passieren konnten. Ja, sie nahm sogar ein Kind bei sich auf, um für es zu sorgen wie für eine leibliche Tochter.

Und doch, unberechenbar wie immer, kreuzten sich die Wege der beiden.

Sie hatten sich lange nicht mehr gesehen...doch das ist wieder ein Vorauseilen des Erzählers. Beginnen wir langsam. Der Ort? Gall. Die Zeit? Eine Zeit der Unruhe.

Vorhang auf. Des Schauspiels erster Akt, erste Szene.




To Be Continued...

Gast

Beitrag von Gast » Montag 22. September 2003, 23:02

Flucht nach Gall - Part I

Nachdenklich stand Adara in der Küche und legte die zwei leeren Teller in die Säuberungseinheit. Die Kleine – Callie – war kurz nach ihrem Betreten des Cockpits wieder aufgewacht und hatte mit Heißhunger ihre Portion gegessen. Dabei hatte sie ihr erzählt, dass ihr Lieblingsessen das Nationalgericht von Corellia sei. Und dass sie später einmal wie ihr Vater den corellianischen Blutstreifen an ihren Hosen tragen würde. Das fünfjährige Mädchen hatte dies so ernst gesagt, dass Adara es nicht wagte, ihr zu widersprechen. Dieser Blutstreifen wurde für gewöhnlich von tapferen und heldenhaften corellianischen Männern getragen.

Adara hatte Callie dann gefragt, ob sie wohl schon oft auf Corellia gewesen sei, wenn sie sich so gut in diesen Dingen auskannte. Das Mädchen hatte daraufhin den Kopf geschüttelt und gesagt, dass sie mit ihrem Vater ja eigentlich auf dem Weg dahin war – als die bösen Männer kamen und ihn ihr wegnahmen. Wieder war diese grenzenlose Traurigkeit in den Augen des Kindes. Und Adara tat das Mädchen unendlich leid…

Vier Tage später befand sich das ungleiche Paar im Landeanflug auf den Planeten Gall. Die Schmugglerin hatte beschlossen, Callie erst einmal bei ihr zu behalten – auch wenn es eine schwere Zeit für das Mädchen werden würde. Adara konnte es sich finanziell nicht leisten ohne Arbeit zu bleiben, um nur auf das Kind Acht zu geben. Jedoch hatte sie von einem Bekannten erfahren, dass es in der Stadt Arbeit gab. Arbeit die gut bezahlt wurde. Und das war wichtig für die Schmugglerin. Und so musste sie das Kind schon nicht in unmittelbare Gefahr durch Schmuggel-Missionen bringen.

„Bittttäää folgen Sie uns“, erklang eine schnarrende Stimme durch das Komm. Rechts und links von ihr wurde die Sleeping Sun jetzt eskortiert durch zwei Landungsboote. Die Stadtverwaltung von Gall City überlässt nie etwas dem Zufall. Adara wusste, dass sie gerade in diesem Moment gescannt und registriert wurde – von genau diesen beiden Booten, die die Aufgabe besaßen, sie zu ihrer Landungsbucht zu bringen.

Die Begleitboote drehten beide in synchroner Gefälligkeit ab, als Adara die S-Sun sanft auf die Landeplattform gleiten ließ. Die junge Frau schaltete alle Systeme ab. Sie würde sich eine Weile in dieser Stadt aufhalten und die S-Sun überholen lassen, die jetzt einige Zeit wohl ohne Auftrag sein würde.

Adara stand auf und nahm den kleinen Rucksack hoch, der hinter ihrem Pilotensitz hing. Darin hatte sie alle nötigen Habseeligkeiten verstaut, die sie benötigte. Von Callie hatte sie nichts darin – denn das Mädchen hatte keinerlei Besitz von ihrem Vater mitbekommen. Lächelnd trat sie zu dem Kind und reichte ihr ihre linke Hand, die das Mädchen umgehend ergriff.

Callie blickte sie mit großen Augen an und fragte beim Verlassen des Schiffes: „Adara? Darf ich jetzt bei dir bleiben bis mein Dad mich wieder abholt?“ Die Schmugglerin blickte kurz gen Himmel. Sie konnte die verschiedenfarbigen Gasströmungen sehen, die ihn fast gänzlich bedeckten. Dann sah sie zu Callie, deren lange braune Haare im Wind flatterten und meinte freundlich: „Ja, das darfst du. Und ich werde dich beschützen – solange bis er wieder hier ist. So lange gebe ich auf dich Acht und werde für dich sorgen. Verzeih mir jedoch, wenn ich nicht gleich alles richtig mache…“ setzte sie entschuldigend hinzu. Doch das schien Callie egal zu sein. Ihre Augen leuchteten bei dem Wort `ja` und Adara wusste plötzlich, dass sie die einzig richtige Entscheidung getroffen hatte.

Gast

Beitrag von Gast » Montag 22. September 2003, 23:06

Übrigens: Antworten bwz. Post`s von Euch sind erwünscht ;-)

Auch wenn dieser Story noch ein paar folgen werden, durch die Ihr Euch kämpfen dürft... *FG*

Aber schließlich sind wir ja auf Eure Reaktionen gespannt :-)

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 26. September 2003, 14:53

Nicht gerade schlecht :huh: ^_^ :D

Aurelian
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Registriert:Montag 10. März 2003, 18:32

Beitrag von Aurelian » Freitag 26. September 2003, 16:59

mr nor, was ist mit ihnen los? ich erkenne eine spur komik in der einleitung. hören sie bitte auf, das weltbild, das ich hatte, mit dem ich gut leben konnte, zu zerstören :D
<img src='http://www.quick-home.de/SW/Aurelian.jpg' border='0' alt='user posted image'><br><br>Fleetadmiral Aurelian<br>+++I am the master of my fate<br>+++I am the captain of my soul<br>Leiter des imperialen Geheimdienstes<br>Flaggschiff ISD Imperial Honour<br>Theme: Dvorak-9th Symphony-(New World)-4th Movement

Gast

Beitrag von Gast » Montag 6. Oktober 2003, 19:11

Mit einem leisen Summen schloss sich die Tür. Nor stand salutierend vor Veers.

“Nehmen Sie Platz, Colonel”. Nor leistete der leise vorgebrachten Höflichkeitsfloskel sofort Folge und blickte den General abwartend an. “Sie wissen, warum Sie hier sind?”. Veers blickte auf eine Reihe von Pads die vor ihm auf dem Schreibtisch aufgefächert lagen.

„Sir, ja, Sir. Ich vermute es handelt sich um eine Abschlussbesprechung des Einsatzes, Sir. Ich habe allerdings bereits jedes Detail in meinem schriftlichen Bericht aufgezeigt, Sir.“

Veers blickte kurz auf ein vor ihm liegendes Pad und nickte dann kurz. „Ich kenne Ihren Bericht. Die Verluste sind inakzeptabel hoch. Aber ich weiß auch, dass Sie nicht das alleinige Kommando oder das Entscheidungsrecht hatten. Sie haben überlebt, Zeichen genug für mich, dass Sie Ihre Aufgabe zufrieden stellend bewältigten.“ Der General brach ab und suchte nach einem anderen Pad.

„Danke, Sir. Bekomme ich eine neue Einheit zum Aufbau zugeteilt, Sir?“

Veers hob das gesuchte Pad vom Tisch auf. „Nein. Sie werden kein weiteres Omega-Team aufbauen, Colonel.“

„Sir, ich bin mir keiner schuldhaften Handlung bewusst, Sir. Ich...“

„Nicht im Moment. Ihr neuer Auftrag ist auch nicht als Strafmission anzusehen. Sie werden einem Wachkommando zugeteilt.“

„Sir? Ein...ein Wachkommando? Sir, ich habe in den letzten Wochen bereits damit begonnen eine neue Einheit aufzubauen, Sir. Ich verstehe nicht ganz, warum ich diese neue Zuteilung nicht als Strafversetzung weg von den Omegas verstehen soll.“

Veers schwieg für einen Moment. „Sie kennen Ihren Krankenbericht wahrscheinlich besser als ich. Ihr Rippenbruch ist immer noch am Heilen. Durch Ihr Bacta...“Problem“ muss diese Sache ernst genommen werden. Daher werden Sie für ein paar Monate einer ihrem Zustand angemessenen Aufgabe zugeteilt. Betrachten Sie es als Fürsorge durch das Oberkommando, Colonel.“

„Wohin, Sir? Wohin werde ich versetzt?“

„System Zhar. Mond Gall. Gall City. Sie organisieren dort die ST Verbände.”

Gast

Beitrag von Gast » Mittwoch 8. Oktober 2003, 23:10

Flucht nach Gall - Part II

"Ihre ID-Cards bitte“, sagte eine mehr oder weniger freundliche Stimme, als Adara mit Callie zum Registrier-Punkt der Stadt kam. Die Schmugglerin legte ein freundliches Lächeln auf und reichte dem Nichtmensch die zwei gefälschten Identy-Cards. Adara hatte sie bei dem selben „Bekannten“ anfertigen lassen der ihr erzählt hatte, daß es auf Gall Arbeit gab die gut bezahlt wurde und man längere Zeit am selben Ort war. „In Ordnung. Ihr Schiff ist die Sleeping Sun, die sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf Plattform 327 befindet?“ fragte der Alien weiter. Adara nickte freundlich, woraufhin sie die IDs zurückbekam und sich dann mit Callie entfernte.

Der Plan der jungen Frau war es, so schnell wie möglich ein Quartier für das Mädchen und sie zu finden und danach einen Schichtmeister der Minen ausfindig machen, um sich dort baldmöglichst einen Arbeitsplatz zu sichern. Die Arbeit konnte gefährlich werden, daß wußte Adara. Aber immerhin bekam sie eine gute Stange Credits dafür, und das war wichtig, wenn sie für eine Weile für ein Kind sorgen sollte.

Zuerst jedoch galt es, sich in Gall City zurecht zu finden. Nachdem sie die sterilen weißen Korridore der Kontrollpunkte verlassen hatten, befanden sie sich nun auf einer großen breiten Straße. Es war jedoch kein Verkehr auf dieser zu sehen – sie war allein für die Fortbewegung ohne Hilfe von Maschinen gedacht. Schmale Förderbänder brachten die Personen, die es eilig hatten, schneller von A nach B.

Als Adara jedoch den Blick hob, sah sie zahlreiche Wolkenwagen und weitere Schwebegleiter, die sich am Himmel tummelten – getrennt nur durch ein unsichtbares Netz aus „Straßen“. Spontan fühlte sich die Schmugglerin an Coruscant erinnert. Nur daß hier die vielen bunten Lichtpunkte fehlten, die den Gleitern den richtigen Weg zeigten. Vielleicht, so dachte die junge Frau, lag es allerdings auch nur daran, daß die Sonne schien und Lichter noch nicht gebraucht wurden.

Coruscant... Ihre Gedanken schweiften kurz ab - zu ihrem letzten Abend auf diesem Stadtplaneten. Es war ein glücklicher Abend. Sie verbrachte ihn mit einem hochgewachsenen imperialen Offizier, der an den Schläfen schon leicht graues Haar bekam...

Adara blickte zu Callie hinunter. Sie hatte bemerkt, daß die Schritte des kleinen Mädchens immer langsamer wurden. „Geht es noch? Oder bist du zu müde zum Weitergehen, Callie?“ fragte die Schmugglerin. „Ich bin müde...“ antwortete Callie erschöpft. Daraufhin bückte sich Adara und nahm die Kleine mühelos auf den Arm. Sie war erstaunt wie leicht das Mädchen war. Beim Weitergehen zeigte die junge Frau nun von Zeit zu Zeit auf eins der turmartigen Gebäude und erklärte Callie einige Dinge. Vor allem die Schwebegleiter schienen dem Mädchen zu gefallen. `Vielleicht erinnern sie Callie ja an etwas`, dachte sich die Schmugglerin.

Als Adara wieder einmal den Blick gen Himmel richtete, konnte sie weiter oben an einem Gebäude ein Panoramaglasfenster sehen. Daran, dicht an der Scheibe, stand ein kleines Mädchen – es mochte wohl ein bißchen älter sein als Callie. Es trug ein hellblaues Kleid, und ein weißer, wolkenartiger Umhang reichte ihm bis zu den Knöcheln. Das Haar war durch farblich passende Bänder zusammengehalten. Die Einrichtung schien ebenfalls in edlem weiß gehalten zu sein und wirkte kostbar. Da durchzuckte es Adara plötzlich wie ein Blitz. Sie konnte Callie wahrscheinlich nie ein derartiges Zuhause bieten. Auch nicht, wenn sie Tag und Nacht für die nächsten zwei Jahre in den Minen arbeiten würde. War es wirklich eine gute Idee das Kind zu behalten?

Die Schmugglerin wurde ein wenig aus ihren Gedanken gerissen, als sie bemerkte, daß Callie in ihren Armen eingeschlafen war. Und sie war froh, das Gebäude vor sich zu sehen in dem die kleine Wohnungen für Minenarbeiter vermittelt wurden. Sanft strich Adara dem Mädchen eine Haarsträhne aus der Stirn, legte ihre Hand um den Rücken der Kleinen und betrat das Gebäude.

Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 13. November 2003, 18:45

Das Shuttle landete in einem der nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Hangarabschnitte. Ein Squad gerüsteter STs bildete das Begrüßungskomitee. Der junge Offizier, ein Lieutenant, blickte die kurze Reihe seiner Leute immer wieder nach Fehlern Ausschau haltend entlang.

Als sich nach wenigen Moment die Shuttlerampe nach unten senkte kamen mehrere Zivilisten aus dem Schiff und begannen, teils miteinander sprechend, teils schweigsam nach Bekannten Ausschau haltend an der ST-Formation vorüber zu gehen. Gelegentliche neugierige Seitenblicke auf die STs wurden zwar geworfen, jedoch nie zu auffällig um nicht eine Provokation darzustellen. Bei STs wusste man nie, das war allgemein bekannt und wurde in unzähligen Geschichten erzählt.

Die letzten Passagiere hatten das Shuttle verlassen und Lieutenant Sutat begann sich zu fragen ob er die Ankunftszeit oder die Shuttlenummer verwechselt hatte. Gerade wollte er die Rampe hinauf ins Schiff gehen um sich selbst zu überzeugen, dass niemand mehr an Bord war, als nahende Schritte zu hören waren.

Ein Colonel erschien in der Ausstiegsluke, blieb stehen und blickte sich um. „ACHTUNG“ erklang es vom Sergeant des Squads gefolgt vom lauten Geräusch der ST-Panzer-Sohlen auf dem Hangardeck.

Sutat trat einen Schritt vor und blickte den Colonel an. „Sir, melde gehorsam Squad 35, Sektion Süd ist vollzählig zur Begrüßung des Colonel Nor angetreten, Sir.“ Dem imperialen Protokoll folgend salutierte Sutat nach seiner Meldung.

Nor erwiderte nichts. Er nickte kurz und ging die Rampe hinunter. Als er mit dem Lieutenant auf gleicher Höhe warf er ihm aus kurzer Distanz eine Tasche zu und begann in normaler Lautstärke Anweisungen zu erteilen.

„Lassen Sie die Männer wegtreten.“ Dann, etwas lauter, zum Sergeant „Sergeant, der vorletzte Trooper in der zweiten Reihe hat seine Rüstung nicht protokollgemäß gereinigt. Strafdrill.“ Dann wieder zum Lieutenant „Führen Sie mich sofort zum zivilen Verwalter. Ich möchte das Bürokratische sofort bewältigen.“

Nor war während er sprach weiter gegangen und es dauerte ein paar Sekunden bis der Lieutenant und der Sergeant erkannten, dass sie beide Befehle erhalten hatten die sofort auszuführen waren. Sutat eilte dem Colonel nach.

„Hier entlang, Sir“

„Wie werden eigentlich die landenden Schiffe überprüft, Lieutenant?“

„Die Schiffe, Sir? Ähm...nun...An Hand der Schiffs-ID und der den ID der Besatzungsmitgliedern, Sir.“

„Was wenn ein Schiff gefälschte IDs verwendet?“

„Wir vertrauen auf unsere Techniker, Sir. Es sind sehr gute Leute die jede ID sofort bearbeiten können, Sir.“

„Richten Sie eine kleine Sondereinheit ein. Es sollen Bilddaten aus der zentralen Kartei auf Coruscant angefordert werden. Ich will, dass ab jetzt jedes Schiff der hier üblichen Klassen visuell mit der Strafkartei verglichen wird. Stellen Sie ein paar der Computerspezialisten dafür ab um ein kleines Programm zu entwerfen. Als besondere Erkennungspunkte...“

Die beiden hatten den Ausgang des Hangars erreicht und betraten einen hell erleuchteten Gang im typischen Stil der Wolkenstadt.

„Hier entlang, Sir“ unterbrach der Lieutenant.

„Wie heißen Sie?“

„Sutat, Sir. Lieutenant Miof Sutat, Sir.“

„Sutat...wenn ich mich wegen Ihnen noch einmal wiederholen muss würden Sie es bedauern. Haben Sie das verstanden?“

„Sir, ja, Sir.“

„Also...wo war ich...achja...Erkennungspunkte...Sensorenphalanx, Antriebssektion und dergleichen. Ich möchte innerhalb von drei Tagen ein ausgereiftes Konzept präsentiert haben....und...“

Der Lieuteant führte den Colonel, der immer noch Anordnungen von sich gab, immer tiefer in die Verwaltungszentrale von Gall City.

Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 13. November 2003, 19:28

Sanft legte die Schmugglerin das kleine Mädchen auf ein schmales Bett. Danach verdunkelte sie mit Hilfe der automatischen Schattierung den Raum. Sie strich der Kleinen noch einmal über die Stirn und verließ dann das Schlafzimmer, um in die Küche zu treten.

Die Wohnung die Adara zugeteilt wurde war nicht groß, aber sie besaß ein Schlafzimmer, eine Küche sowie einen Wohnbereich. Mehr würden Callie und sie auch nicht brauchen, dachte Adara. Sie ließ sich ein Glas Wasser einlaufen und leerte es in einem Zug. So gut wie alle Formalitäten waren erledigt. Die Schmugglerin hatte sich für die Nachtschicht einteilen lassen und würde bereits morgen Abend ihren Dienst antreten. So konnte sie tagsüber für die Kleine da sein und die Nacht über arbeiten. Dazwischen ließen sich bestimmt vier Stunden Schlaf einrichten – mehr brauchte die junge Frau nicht.

Adara ließ sich leise auf dem Sofa im Wohnbereich nieder und begann ein Pad zu studieren. Darauf waren ihre zukünftigen Tätigkeiten verzeichnet. Der freundliche Mann in der Vermittlungsabteilung hatte einen Seitenblick auf Callie geworfen und ihr den Datenchip mit den Worten gegeben: `Die Arbeit wird normalerweise nicht an Leute vergeben, die Familie besitzen. Passen Sie gut auf sich auf, Miss.`

Drei Standardstunden später öffnete sich die Tür zum Schlafzimmer und Callie trat heraus. Ihr Kleid war zerknittert und das Haar unordentlich zerzaust. Aber ihre Augen waren hellwach, als sie zu Adara trat und sich neben sie auf das Sofa setzte. Die junge Frau sah ihren kleinen Schützling lächelnd an und fragte: „Was meinst du? Sollen wir beide ausgehen und dir ein neues Kleid kaufen? Du hast ja zur Zeit nur dieses eine, und das muß dringend in die Wascheinheit!“ Das Mädchen sah prüfend an sich herunter und zog leicht den Saum des Kleides nach oben. „Ja... ich hätte sehr gern ein neues Kleid. Kann ich wohl ein rotes bekommen?“ fragte sie plötzlich mit strahlenden Augen. Grinsend stand Adara auf und reichte Callie ihre Hand. „Wir werden sehen was sich machen läßt, ja?“ meinte sie zwinkernd.

Kurze Zeit später befand sich das ungleiche Paar wieder auf den leicht überfüllten Straßen der Stadt. Sie sahen zahlreiche kleine Plätze, die durch Geschäfte gesäumt waren, deren Fassaden in makellosem Weiß in der Abendsonne glitzerten. Viele verschiedene Rassen bildeten die Bevölkerung von Gall City, und die Besucher mischten sich unter die Menge der Passanten, die hier permanent lebte.

Die Schmugglerin hatte einige ihrer Credits, die sie noch übrig hatte von ihrer letzten Mission, in die Tasche gesteckt und sah sich nun nach Geschäften um, die wohl passende Kleidung in Callies Größe hatten. Callie selber schien aufgeweckter denn je zu sein. Seit sie auf Gall gelandet waren, kam es Adara nicht mehr vor, als ob nur noch grenzenlose Traurigkeit das Innere des Kindes beherrschte. Callie sah hier soviel neues, daß sie wohl für kurze Zeit ihren Vater oder den Fluchtversuch mit ihm vergessen hatte.

Wieder einmal zog das kleine Mädchen an Adaras Hand und blieb dicht vor einem der großen Schaufenster stehen. Lächelnd ließ die junge Frau sich mitziehen und gesellte sich zu Callie. Sie begann jedoch – ganz in alter Schmugglermanier – nicht die Auslagen zu betrachten, sondern die Menschen im gespiegelten Fenster, die hinter ihrem Rücken vorbeiliefen. Es waren sehr viele verschiedene. Die Farben konnte Adara nicht immer ganz genau ermitteln. `Dieser kleine Humanoide trägt eine seltsame rote Tunika`, bemerkte sie. Auch das leuchtend pinke Kleid einer gut gebauten Aliendame war leicht zu erkennen.

Als nächstens fiel Adara ein großer schlanker Mann auf. Er trug eine Mütze und schien in Uniform zu sein. Auch als Adara sich ein wenig zur Seite bewegte, um das Sonnenlicht in der Scheibe spiegeln zu lassen, konnte sie die Farbe nicht erkennen. Deshalb drehte sie sich kurz um. Der Mann schien ebenfalls kurz in ihre Richtung zu blicken – und ihre Blicke trafen sich für einen Sekundenbruchteil. Es war eindeutig ein imperialer Offizier, in einer olivgrünen Uniform. Seine Schläfen waren leicht grau, wie sie seitlich der Mütze mit dem silbernen imperialen Emblem erkennen konnte, und seine Gesichtszüge waren --- Ein Blitz durchzuckte die junge Frau. Konnte es...? Schnell drehte sie sich ein weiteres Mal um, um ihren Gedanken Gewissheit zu verschaffen – doch der Mann war bereits in der Menge verschwunden.

„Nein, das ist unmöglich“, murmelte Adara. „Er kann es gar nicht sein. Er befindet sich im Kampfeinsatz – um an diesem Offensivschlag teilzunehmen.“ Sie schüttelte den Kopf und bedeutete Callie weiterzugehen. ‚Oder war er es doch?` schlich sich eine leise Stimme in ihre Gedanken. Wer hatte ihr versichert, daß sich Colonel Nor gegenwärtig im Kampfeinsatz aufhielt?

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