Langer Weg nach Haus

Namium Kilian

Die Hudson Hawk war ein außergewöhnliches Schiff.
Es entsprach keiner Serienanfertigung. ihr Ovales Design und die abgerundeten Ecken der Schiffsheckflossen erinnerten mehr an ein Meerestier als an einen Spacetransporter. Kilian fand das sie sich auch anders flog, mehr wie ein Jäger. Von der Geschwindigkeit und Maneuvrierfähigkeit konnte sie mit einer X-wing mithalten, von der Bewaffnung her, schweren Bombern der Y-Wing-klasse die Stirn bieten. Die Bewaffnung war allerdings großteils getarnt an Bord.
Diese Multifunktionalität hatte ihren Preis, Lade und Passagierraum an Bord der Hawk war knapp. Neben der geplanten zwei Mann Crew war noch Platz für zwei Passagiere und der Laderaum fasste nur 14 metrische Tonnen. Gut die Hälfte davon war mit schwerer Winterausrüstung, Vorräten und Waffen aufgebraucht.
Kyra hatte sein Konto auflösen und es in vielen Kanälen versickern lassen bevor die Verwaltung der NR daran denken konnte es zu sperren. Es war ein kleines Vermögen an Gehältern der letzten Zeit, das und die A-wing haben gerade für das Schiff und die Ausrüstung gereicht. Dieser Risant war wahrscheinlich kein Verwandter des Tendris Risant, es sei den es gäbe irgendwelche Ubese in dessen Familie von denen er nicht wußte. Der Sprung würde noch ein oder zwei Stunden, dann war er in der Nähe von Hoth, kurz außerhalb des Systems. Je näher er kam desto schneller wollte er dort sein, aber wenn er nicht unbedingt mehrere Tage in irgendwelchen Verhören sitzen wollte musste er vorsichtig sein, die Grenze zur VFI hatte er schon passiert, er wollte nicht mitten in einen Gefangenentransport oder eine Militärpatrouille springen und damit diesen Erfolg zunichte machen. Den Händler kamen nicht nach Hoth. Niemand kam freiwillig dahin.

Und er war gerade zu versessen darauf hinzukommen, aber er wußte das etwas nicht normal mit ihm war als er den Techniker an Bord der Destiny betäubte.
"Was denkst wird die Anklage sein, Kyra." Einer der MFD's schaltete auf ein jugendliches weibliches Gesicht mit leicht künstlichen Zügen. "Die Ganze?" Sie klang amüsiert wie immer bei schlechten Nachrichten.
"Ja, fang an."
"Fahnenflucht, Unerlaubtes Entfernen von der Truppe, Angriff auf NR-Personal, Hochverrat, Weitergabe von Regierungseigentum. Mehr?"
Kilian schüttelte den Kopf.
"Schleichfahrt sobald wir aus dem Hyperraum fallen. Hoffentlich haben die Echo's die Nachricht gekriegt."

Namium Kilian

Hoth, Südliche Hemisphere, Tageszeit und genauer Ort nicht bestimmbar
Ohne aktive Sensoren, inmitten eines Schneesturmes zu landen fiel in die Kategorie "Dumme Ideen die zum Tode führen können", Kilian überflog die Warnhinweise auf den Displays. Nichts wirklich Lebensbedrohliches, solange die Kälte da draußen und er hier drinnen blieb.
"Wie ist die Lage Kyra?"
"Die Außentemperatur beträgt angenehme -75° Celcius, der Wind kommt mit 324,217 Stundenkilometern aus Nordöstlicher Richtung, Überlebenschance eines ungeschützten Lebewesens in den ersten 30 Sekunden 1:1 000 000 000 000, danach sinkt sie rapide ab, keine erkennbaren Energiesignaturen in der Nähe, das elektromagnetisches Rauschen des Sturms überdeckt möglichen Funkverkehr. Hier ist nichts außer Eis, Schnee Wind und uns." Im üblichen fröhlichen Ton schlechter Nachrichten.
Kilian nickte und blickte auf das weiße Chaos um ihn herum.
"Kommen sie nach Hoth, frieren sie sich den Arsch ab und lassen sie Extremitäten als Souvenir da. Ein Unvergeßliches Abenteuer... Wann läßt der Sturm nach, sodaß wir weiter können?"
"Ungenügende Daten für eine Vorraussage, Alles zwischen 5 Minuten und einem Monat liegt im Bereich des Realistischen."
Kilian sah wieder aus den Cockpitfenstern. Er konnte sich nicht vorstellen das jemand einen Monat lang diesen Sturm überleben würde ohne vorbereitet zu sein, falls Hoth sie nicht schon umgebracht hatte. Es kostete ihn Überwindung diesem Gedanken nicht weiter zu folgen und sich wieder auf die Displays zu konzentrieren.
"In 24 Stunden oder wenn der Sturm sich etwas gelegt hat gibst du mir Bescheid, länger werde ich nicht warten."

Namium Kilian

35 Stunden später, Hoth südliche Hemisphäre
Der Sturm hatte nachgelassen, gut für den Sturm, besser für die einsame, in Dicke Winterkleidung gehüllte Gestalt, auf einem Schneemobil. Das mobil war sehr langsam im Vergleich zu einem Speeder, aber nicht so kälteempfindlich oder auffällig wie ein Speeder. Das Kettenfahrzeug stoppte kurz, die Gestalt stieg ab, holte einen großen und unhandlich aussehenden Scanner heraus und stand eine Weile im Schneegestöber, das Gesicht durch eine Maske geschützt.
"Hast du was gefunden Kyra?" Er ließ den Scanner sinken.
"Bewegungsmelder unklar, Planetare Funksignale Negativ, Lebenszeichen innerhalb der Reichweite: eins, Humanoid, wahrscheinlich du. Aber ich habe eine sehr schwache Energiesignatur in 12 Klicks Nord Nord Östlich deiner Position, ist aber nur mit 25% Wahrscheinlichkeit künstlichem Ursprungs."
"Das ist besser als alles was wir die letzten 12 Stunden an Spuren hatten. Ich mach mich wohl besser auf den Weg."
Kilian verstaute den Scanner und stieg wieder auf das Schneemobil.
"Ich halte das für keine gute Idee, du könntest nicht vor Einbruch der Dunkelheit wieder am Schiff sein, der Schneesturm könnte wieder an Intensität zunehmen."
"Lass das mal meine Sorge sein Kyra." Die Ketten des Schneemobils fanden schnell halt und das Gefährt setzte sich wieder in Bewegung.
"Halte mich nur auf dem laufenden wenn sich im Orbit etwas ändert, ich möchte der einzige Überraschungsgast auf dieser Party bleiben."
"Aye, Sir."
"Spar dir den Sarkasmus Kyra, Ich weiß genau was ich tue."
"Genau an dem Punkt beginne ich langsam zu zweifeln." Kilian schüttelte leicht den Kopf.
"Jetzt ist es schon so weit gekommen das eine KI an meinem Verstand zweifelt."

Namium Kilian

Das muss meine Glückswoche sein. Jetzt fehlt nur noch das ich sie überlebe.
Er folgte dem Gedankengang nicht weiter. Das wäre nur gefährliche Verschwendung von Zeit und Konzentration. Die Triebwerke der Hawk wurden langsam warm, der Reaktor lief aber bereits bei 115% Leistung, die verfluchte Kälte. Er hatte den Sturm überlebt, und die Schneewehe gefunden die jetzt die Endar Spike darstellte. Er war auch keinem Snowtrooper in die Arme gelaufen. Zum Glück war die Spike eine Korvette und kein Kreuzer, der Großteil des Rumpfes hatte gehalten und der Aufschlag hatte weniger Crewmitglieder getötet als das vorhergehende Gefecht. Der Sturm hatte sein übriges dazu getan, die meisten Spuren des Einschlages zu verwischen und die Spike vor den Scannern der Imperialen zu bewahren. Er warf einen Blick zurück, das Cockpit der Hawk war stark an Raumjäger angelehnt, Pilot und Copilot saßen Rücken an Rücken in Schalensitzen. Der Transporter konnte auch alleine geflogen werden aber diesesmal bestand Kilian auf die Copilotin.
Systemstatus, Jo.
Jo, kurz für Jolanna. Selbst wenn dieses Mädchen, nein diese Frau nicht die Gesuchte war, sie hatte sich seinen Respekt bereits verdient. Sie hatte die überlebenden der Spike organisieren können und aus mehreren Energiezellen einen Akku für die Lebenserhaltung der Spike gebastelt. Ihretwegen war nach dem Absturz kein weiteres Crewmitglied verstorben, und die anderen 2 Überlebenden waren gut auf den Liegen untergebracht.
Alle Systeme 95% Leistung, Beunruhigende Hohes Level von Elektromagnetischer Strahlung aus dem Frachtraum. Reaktor bei 115%
Nun, dann werden wir uns wohl nicht davonschleichen können. Wie steht es um die Echos? Sie war eigentlich im richtigen Alter und sah dem ähnlich was Kilian sich unter ihr vorstellte. Aber es gab wichtigere Dinge, im Hier und Jetzt.
12 Energiesignaturen in 50 Metern, sieht so aus als könnten wir, Nami. Glaubst du wir schaffen es?
Er schloß die Hand fest um den Steuerknüppel.
Natürlich, immerhin ist das da draußen die Echo Squadron.
Er selbst war sich da nicht ganz so sicher, ob eine Schwadron ausreichen würde ihn durch den Verteidigungsring nach außen zu bringen war mehr als fraglich.