Schlaflos

Geschichten über Spieler- und Nichtspieler-Charaktere des VSWR-Universums
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Teal_Anasi
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Beitrag von Teal_Anasi » Mittwoch 14. Januar 2004, 19:36

Es war dunkel im Zimmer. Man hörte nur flache Atemzüge und die Regentropfen, die gegen die Scheibe hämmerten. Ein verwaschener heller Fleck spiegelte sich an der Decke, die von einer Lampe, außerhalb des Gebäudes, kam. Ein Mann lag ruhig in seinem Bett, die Hände hinter dem Nacken verschränkt. Von ihm schienen die flachen Atemzüge zu kommen. Er schlief aber nicht. Er starrte schon seit Stunden auf den Fleck an der Decke und so ruhig wie er von außen wirkte, tobte doch ein Sturm der Gefühle in ihm. Er dachte an die eine, die ihm nicht mehr aus dem Sinn ging. Warum mußte das nur passieren. Gerade jetzt, wo er dachte mit allen abgeschlossen zu haben. Niemals wieder, hatte er sich geschworen. Das war besser für ihn und vor allen Dingen für Sie. Er hatte versucht seine Gefühle zu vertreiben, vor ihr zu verbergen. Es war für beide Seiten nicht gut. Sie wäre nicht sicher. Nicht sicher, vor seiner Vergangenheit. Die Vergangenheit die keiner kannte, außer er selber. Und er wollte ihr diese Bürde nicht zumuten.

So lag er noch einige Zeit ohne das er zu einem Ergebnis kam. Langsam begann er sich hochzudrücken und sich seitwärts zu drehen. Schließlich saß er auf dem Bett, die Füße fest auf den Boden gestellt und das Gesicht in die Hände geschmiegt. Er rieb sich hart die Augen und stellte sich mit einem Ruck auf. Einer Eingebung folgend, zog er ein leichtes Oberteil über seinen nackten Oberkörper. Er zog Schuhe an und verließ sein Zimmer, nachdem er das Licht gelöscht hatte. Auf den Weg durch die Gänge begegneten ihm mehrere Wachen. Manche sahen ihn komisch an und die, die ihn kannten grüßten. Aber davon bekam er nicht viel mit. In Gedanken versunken schlenderte er über die Gänge. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er angesprochen wurde. Der Soldat am Eingang wollte ihn aber nur darauf aufmerksam machen, das es draußen regnet. Er nickte und trat dann in den Regen. Einen Augenblick später, war er bis auf die Haut nass. Der Regen trommelte auf seinen Körper und der Mann drehte sein Gesicht Richtung Himmel.

Wenig später sah man eine Gestalt über die Bahn auf den Trainingsplatz ihre einsamen Bahnen ziehen. Sein Blick war abwesend und er war wieder mit seinen Gedanken in der Vergangenheit.

Wie einfach könnte alles sein, wenn es die “Sehenden”nicht gebe. Diese Gilde auf einen Planeten die sich für rein hielten und doch nur Terror und Tod verbreitete. Natürlich nicht sie selber, sondern mehr ihre Leibgarde. Diese Garde die schon einen Schrecken verbreitete wenn man nur ihren Namen sagte. Und wenn man bei dieser Gilde einmal aufgenommen wurde, gab es kein zurück. Der Laufende dachte so angestrengt nach, das er das Zeichen auf ihrer Stirn vor sich sah. Dieses Auge, das einen zu durchschauen schien. Auch der Mann gehörte einmal dazu. Bis zu diesem einen Tag.

Ein Zeichen ließ sich entfernen. Der Makel auf der Seele nicht. Und die Verfolger ließen sich abschütteln, aber nicht für immer.

Solche und ähnliche Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Er drängte sie gewaltsam zurück. Heute wollte er nicht mehr daran denken. Er strauchelte kurz und wäre fast auf den nassen Boden gefallen. Erst jetzt bemerkte er, das seine Beine brannten und seine Brust krampfhaft versuchte Luft zu holen. Er mußte einige Zeit mit voller Power gerannt sein, ohne zu bemerken das er schneller wurde. Ja, man konnte sagen, er wollte vor seinen Erinnerungen flüchten. In diesem Moment, wo er die Hände auf die Knie gestützt und tief Luft holte, entschied er sich für den Schmerz. So sehr er sie vermissen würde und so sehr er ihr und sich selber weh tun müßte. Aber das war das beste und das sicherste für beide.

Langsam schritt er in das Gebäude zurück und zu seinem Zimmer. Trocken und sauber legte er sich auf das Bett. Er schlug das Buch, das er mitgebracht hatte, auf einer bestimmten Seite auf und betrachtete lange das Bild was darin steckte. In dieser Nacht schlief er nicht mehr.

Einige Tage später sah er sie wieder. Sie lächelte. Sie sah so bezaubernd aus. Bevor sie etwas sagen konnte öffnete er den Mund und sprach die Worte, die er nicht sagen wollte, die aber gesagt werden mußten. Um ihrer Sicherheit wegen. Seine Seele war zerrissen, in diesem Moment und sein Blick sprach das Gegenteil von dem, was er ihr sagte. Ihr Lächeln war schon lange von ihrem Gesicht verschwunden, als er endete. ihr Gesicht zeigte keine Regung und er wußte nicht,wie es jetzt in ihr aussah. Ohne eine Antwort abzuwarten, wendete er sich um und wollte gehen. Eine Hand legte sich auf seinen Arm und ein einziges Wort wurde gesprochen.

“Warte!”

(Danke an die,die es bis zum Schluß durchgehalten haben,das hier zu lesen. -_- )
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Gast

Beitrag von Gast » Mittwoch 14. Januar 2004, 22:03

Soo schwer ist es ja garnicht, das zu lesen :)

Gast

Beitrag von Gast » Mittwoch 14. Januar 2004, 22:09

Wie in sekundenschnelle ratterten die letzten Treffen mit ihm und schließlich seine gerade gesprochenen Worte durch Ihren Kopf. Sie brauchte einige Minuten, um wieder einen einigermaßen klaren Gedanken fassen zu können. Während dieser fast unendlich wirkenden Zeit, hatte sie immer noch ihre Hand auf seinem Arm liegen und hielt ihn sanft fest.

Sie wendete sich nun wieder langsam zu ihm und suchte mir ihrem Blick den Seinen. „Lass mich bitte, bevor du gehst, noch etwas loswerden.“ Er nickte ihr leicht zu, was sie dazu ermutigte mit dem sprechen anzufangen „Du kennst mich wahrlich noch nicht gut genug, sonst wüsstest du, dass ich nicht so einfach aufgeben werde. Ihre Hand ließ von seinem Arm ab, sie wendete sie ab und ging zu einer nahen Mauer, auf welche sie sich setzte und den Blick nun abermals zu ihm wandern ließ. „Genauso wenig schreckt es mich ab was du so eben gesagt hast, ich kann gut genug auf mich aufpassen, als das mir das aller Angst einjagen könnte. Und denke nicht das ich so einfach zulassen werde, das du das zwischen uns aufgibst, bevor es überhaupt richtig angefangen hat.“

Sie senkte kurz den Blick, gab ein leichtes Seufzen von sich, bevor sie ihn wieder anschaute und sich langsam erhob, in seine Richtung ging und nun direkt vor ihm stehen blieb.“ Sieh mir in die Augen und versichere mir glaubwürdig dass du nichts für mich empfindest. Solltest du dies können, werde ich dich nie wieder behelligen.“ Sie sah ihm direkt in die Augen, in welchen sich ein leichtes, fast schon flehendes „Tu es nicht“ spiegelte.

Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 15. Januar 2004, 19:02

Uiuiuiui..... ;-)

Teal_Anasi
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Beitrag von Teal_Anasi » Freitag 16. Januar 2004, 15:10

Er hielt mindestens eine halbe Minute ihrem Blick stand. Dann senkte er zögerlich seine Augen und schüttelte langsam seinen Kopf.
“Du weißt ganz genau, das ich das nicht kann und will.”, seine Stimme klang rauh.
Er drehte sich um und ging auf die Mauer zu und setzte sich langsam. Er legte seine Unterarme auf die Beine und schaute gebeugt auf die Steine, die dort verteilt lagen. Der Mann spürte den Blick der Frau, die auf ihn gerichtet war. Sie wartete, ob er weitersprechen würde. Ein paar Sekunden dachte er noch nach, ehe er langsam zu sprechen begann.
“In einer anderen Zeit und in einer anderen Situation, würde ich ohne zu zögern, gern mit dir zusammen sein. Aber ich weiß nicht ob du diese Situation richtig einschätzt.”
Er spürte das sie etwas sagen wollte und schüttelte noch einmal kurz den Kopf. Sie schwieg.
“Glaube mir. Ich weiß das du ganz gut allein in einer schwierigen Situation klar kommst. Aber du unterschätzt diese Männer total. Selbst ich war mir nicht sicher, ob ich es überlebe, als sie mich zweimal aufgespürt haben. Diese Männer kennen keine Gnade. Und sie werden alles vernichten, was für mich wichtig ist. Und du bist sehr wichtig geworden für mich.”
Endlich sah er sie an, denn er wollte ihr etwas sagen was für sie von großer Bedeutung war. Und sie sollte diese Worte sehr ernst nehmen.
“Und übrigens............was ist mit deiner Familie. Deinem Kind. Deiner Schwester. Und wer noch so dazu gehört. Glaubst du sie werden davor zurückschrecken sie zu töten?”
Er sah sie an und bemerkte das er sie zum Nachdenken gebracht hatte. Ihm tat es jetzt schon weh daran zu denken, das er wieder allein wäre. Ohne sie. Aber wenn sie sich der Gefahr abwande würde er diese Antwort akzeptieren und froh sein das sie nicht ständig in Gefahr leben würde.

Unvermittelt stand er auf und trat zu ihr. Sie sah ihn an.

“Wenn du dich jetzt anders entscheidest werde ich dir nicht böse sein. Ich wünsche mir wahrlich eine Zukunft mit dir, aber mein Herz wäre leichter wenn du nicht in Gefahr wärst.”

Eine kleine Träne rann ihre Wange herunter und er hob seine Hand und wischte sie zärtlich fort. Sein Herz schrie. Verlangte nach ihrer Gegenwart. Und obwohl sein Herz sagte, das er sie nicht gehen lassen sollte, wollte er diese Entscheidung ihr überlassen.

Sie sahen sich an. Seine Hand ruhte noch auf ihrer Wange. Sie kam ihm näher und ließ sich von ihm umarmen. Beide umklammerten sich wie Ertrinkende als wollten sie nie wieder loslassen. Er roch den frischen Duft ihres Haares. Ihr Gesicht lag an seiner Brust. Mit einer zittrigen Stimme sagte sie ihm leise ihre Entscheidung.
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 16. Januar 2004, 15:55

Sie versuchte ihre Tränen zurückzuhalten, jedoch gelang es ihr nicht. Weinend schmiegte sie sich an ihn "Selbst wenn ich wollte, würde ich es nun nicht mehr schaffen von dir abzuwenden." Sie löste sich etwas von ihm und sah ihn mit tränenunterlaufenden Augen an, "meine Gefühle für dich sind jetzt schon viel zu stark, als das ich dazu die Kraft aufbringen könnte."

Sie senkte leicht den Kopf, "ich weiss, ich gehe mit meinem Handeln viele Gefahren ein, jedoch weiss ich meine Tochter sicher unterzubringen, das beruhigt mich und auch deshalb will ich mich auch nicht für etwas anderes, als dich entscheiden. " Sie ergriff seine Hand und streichelte sanft darüber, "egal wie schwer das alles für uns werden sollte, mit der Kraft unserer Liebe werden wir jede Hürde überwinden können."

Bane_Tallon
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Beitrag von Bane_Tallon » Freitag 23. Januar 2004, 16:01

Ich weiss das ich was spät dran bin, aber hab die Geschichte jetzt erst gelesen. Jetzt weiss ich auch was in meinem Kollegen vorgeht ;) War auf jeden fall sehr schön zu lesen find ich
MfG<br><br>Bane Tallon

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 23. Januar 2004, 20:33

*schnell Träne wegwisch*

Schöööööön! :-)

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