That´s my Life

[Shanya Nagh]

Shanya konnte diese Nacht nicht schlafen und so tat sie was sie in solchen Fällen meist tat, sie ging hinunter zum Strand.
Seit diesem Abend hatte sich ihr Leben verändert, nichts war mehr wie es vorher war und all ihre Vorsätze und Versprechen sich selbst gegenüber waren auf einmal zunichte gemacht.
Doch darüber konnte sie noch nicht einmal traurig sein, denn der Grund für ihre Kopflosigkeit hatte ihr Herz in Aufruhr gebracht und ihre Gefühle durcheinander.
Voller Sehnsucht dachte sie an die vergangenen Stunden in der Unterwasserstadt wo sie seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder gespürt hatte was es heisst verliebt zu sein. Und dann wurde diese Liebe auch noch erwidert, von einem Mann der all das verkörperte was sie sich immer gewünscht hatte.
Doch sie hatte auch Angst vor diesen Gefühlen, wie würde ihr Liebster mit ihrer Vergangenheit umgehen. Es gab noch vieles von ihr was er nicht wusste, nicht einmal ahnen konnte. Würde diese Liebe bestand haben vor den Erinnerungen die sie mit aller Macht überfielen.

Shanya versank in Gedanken an ihre Kindheit und Jugend. Sie wuchs in keinem behüteten Elterhaus auf, nein sie kannte ja nicht einmal ihre Eltern, wobei sie das Wort Eltern lieber durch Erzeuger ersetzte. Vieles wusste sie nur durch Erzählungen von den Templern bei denen sie aufgewachsen ist. Wie sie sagten haben sie Shanya als 2 Jährige vor ihrem Tempel gefunden, nur leicht bekleidet und mit einem Zettel in der Tasche auf der ihr Name stand und wie alt sie war.
An ihre Kindheit dort hatte sie nicht viele Erinnerungen und wenn waren es keine Guten. Früh merkte sie das sie anders war als andere Kinder und diese wollten mit ihr auch nicht viel zu tun haben. Ihre erste massive Erinnerung die sie hatte muss sich auf das Alter von 5 Jahren beziehen. Damals, so ging ihr durch den Kopf, hatte sie einem Templerkind das sie berührte, erzählt das sie geträumt hätte, die Eltern des Kindes würden sterben. Die Folgen und die Bestrafung für diese Worte konnte sie heute noch spüren, Schläge mit Stöcken und kein Essen für 3 Tage. Das die Eltern des Kindes kurz darauf starben aus ungeklärten Ursachen erwähnte aber hinterher keiner. Es dauerte jedoch noch ein paar Jahre bis Shanya merkte das es keine Träume waren die sie ab und zu überkamen, sondern sie sah Ereignisse die vergangen waren oder noch passieren würden. Doch sie hütete sich ziemlich schnell diese Träume, wie sie sie noch immer nannte, irgendwem zu erzählen, denn die Strafen waren qualvoll und wurden, je älter sie wurde immer perverser.
Shanya fragte sich ob sie ohne dieses bestimmte Ereignis das sie mit 16 Jahren hatte, überhaupt von dort entkommen wäre. Nach aussen waren die Templer ja ehrbare Leute, hoch angesehen an den höchsten Stellen in Theed, der Hauptstadt von Naboo. Doch was hinter den Mauern, die nie einer verlassen konnte der nicht dazu ausersehen war, passierte, kam nie jemandem zu Gehör.
Shanya dachte wenn sie nicht ihre Gaben und ihre Fähigkeiten gehabt hätte wäre auch sie sicher einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Doch konnte sie immer spüren wenn ihr die Templer was antun wollte und so konnte sie sich schützen, was sie aber für ihre Ernährer immer suspekter machte. Keiner redete viel mit ihr, alle gingen ihr aus dem Weg, dem Mädchen mit dem unheimlichen Kräften.

Tränen liefen Shanya übers Gesicht und tropften in den Sand und keiner war da um sie zu trocknen. Sie blickte hinaus aufs Meer und wusste das die Zeit der Einsamkeit nun vorbei war, es gab jemanden der ihre Tränen trocknen würde und der ihr vertraute, sie liebte wie sie war. Wenn sie ihn wieder sah wollte sie ihm das Brandmal zeigen das die Templer ihr aufgedrückt hatten, eine Tätowierung in Form eines Auges,aussen der Rand und in der Mitte die Pupille. Keiner den sie bis jetzt gefragt hatte wusste was dieses Zeichen zu bedeuten hatte, nur einer meinte er hätte schonmal jemanden mit so einem Mal gesehen.
Wussten die Templer mehr als sie ihr jemals gesagt hatten? Auf ihre Fragen damals kamen keine Antworten, nur soviel wusste sie das dieses Zeichen in ihrem Nacken sie ächten sollte für alle Zeiten.
Das war auch der Grund warum sie so lange Haare hatte, keiner sollte es ungefragt sehen können. Ausser den Menschen denen sie vertraute und das waren nicht viele hier auf MonCal bis jetzt.
Shanya sah den Morgen anbrechen und machte sich frei von der Vergangenheit und schlug den Weg nach Hause ein. In wenigen Stunden musste sie wieder in ihrer Praxis sein wo sie als psychologische Beraterin arbeitete.
Langsam ging sie den Strand entlang Richtung Stadt, doch ihr Herz war in diesen Minuten bei ihm und sie hoffte ihn bald wieder zu sehen.
Sie wusste sie würde noch oft hier an den Strand kommen und über ihre Vergangenheit nachdenken.

(Kritik,Anregungen und Meinungen sind erwünscht)

[Javir]

Hübsche Story! ^_^
Schreib ruhig mehr!

[Teal_Anasi]

Gut gelungene Story. Wie Javir schon sagte. Schreib weiter
Bin gespannt.

[Darrek]

*anschieß* erm... *anschließ* ^^

[Shanya Nagh]

Shanya stand im Bad vor dem Spiegel und liess die letzte Nacht, ihre erste mit Rick, nochmal an sich vorüber ziehen. Konnte es soviel Glück ohne Schatten geben? Sie hoffte es von Herzen, aber leise Zweifel blieben in ihr haften. Zuviel hatte sie schon erlebt und wie unbeabsichtigt glitt ihre Hand in den Nacken, dorthin wo das Mal war das ihr die Templer damals aufgedrückt hatten.

War es wirklich erst 12 Jahre her als sie eines Morgens von 4 Wächtern zu den Obersten gebracht wurde um Schmerzen zu erfahren die sie bis dahin nicht gekannt hatte? Lebenslang würde dieses Zeichen, die Umrandung eines Auges mit einer Pupille, ihren Nacken verunzieren, und bis heute wusste sie nicht was es überhaupt zu bedeuten hatte. Das es sich nicht entfernen lies wusste sie mittlerweile von vielen verschiedenen Ärzten und so würde sie sich das Auge mit etwas Farbe verschönern lassen. Nur wenige Menschen wusste davon, ausser ihr nur die Templer, Rick, ein guter Freund und ein flüchtiger Bekannter den sie gefragt hatte danach weil er viel herumgekommen war. Aber auch er meinte zwar er hätte dieses Mal schon einmal gesehen aber er wüsste nicht mehr wo.
Ihre Gedanken wanderten weiter, während sie ihren Körper im Spiegel betrachtete und sie verlor jedes Zeitgefühl bei der Erinnerung an die schlimmste Nacht ihres Lebens.
Schon Tage vorher fing es an als der Wächter ihr hämisch von der Nachricht erzählte die eine Frau ,die auf Svivren in den Wäldern lebte, an die Templer geschickt hatte. Durch irgendwelche Kanäle hatte sie von dem Mädchen mit den besonderen Fähigkeiten erfahren. Doch gehen lassen würden sie sie nicht das wusste Shanya auch so.

Sie sah den Wächter immer noch vor sich mit seinen Versuchen sie zu berühren wo noch nie ein Mann sie berührt hatte. Bis jetzt konnte Shanya diese Übergriffe immer verhindern, doch wie lange noch?
Dann kam diese Nacht, kurz nach ihrem 16ten Geburtstag, als sich alles änderte. Shanya hatte tief geschlafen als sie auf einmal ein starkes Gewicht auf sich spürte und davon wach wurde. Panik überfiel sie und sie wusste erst nicht wie ihr geschah. Als sie den Wächter erkannte wollte sie schreiben, doch er hielt ihr den Mund zu und versuchte ihr Gewalt anzutun. Wie es geschah wusste sie bis heute nicht, aber sie bekam den Kerzenständer zu fassen der neben ihrem Bett stand und mit voller Wucht hatte sie zugeschlagen. Wie lange sie liegenblieb danach wusste sie nicht mehr , aber der Wächter rührte sich nicht. Sie warf ihn von sich runter mit viel Mühe und sah ihn an. Das er tot war hätte ihr keiner erklären müssen das sah sie an seinem Kopf, aber in diesem Moment zählte nur ihr eigenes Leben.
Sie wundert sich noch heute wie sie es schaffte sich anzuziehen und dem Wächter die Schlüssel zu klauen. Ganz leise und unbemerkt schaffte sie es in den nächsten Stunden die Mauern des Tempels zu verlassen und sie in Theed zu verstecken. Wie es weiter gehen sollte darüber machte sie sich keine Gedanken, der Schmerz und die Erinnerung waren einfach zu stark.

Shanya kam zu sich als Rick auf einmal hinter ihr stand und sie in seine starken Arme nahm und sie fragte was los sei mit ihr, sie sei so abwesend. Sie winkte ab und kuschelte sich in seine Arme, sie wusste wie war angekommen. Die Erinnerungen würden besser werden mit diesem Mann an ihrer Seite und den Blick in eine wunderschöne Zukunft.

[Shanya Nagh]

Wie lange würde diese Erinnerung noch in ihr schmerzen? Shanya dachte eigentlich das sie mit der Zeit immer mehr verblassen würde. Doch sie musste auch den Mut und die Ehrlichkeit haben Rick alles zu erzählen. Wirklich alles.
Wo sie nach ihrer Flucht gelebt hatte, wie sie das wurde was sie jetzt war und wie sie ihre Gegenwart mit ihm erlebte. Sie hätte nie gedacht das sie einem Menschen so vertrauen könnte, ihn so lieben könnte.
Lange stand sie am Fenster und sah hinaus auf die Stadt und ihre Gedanken machten sich wie so oft selbstständig.

Tagelang nach ihrer Flucht hielt sie sich versteckt, lebte von dem was sie auf der Strasse gefunden hatte. Sie hatte keine Ahnung wie sie nach Z´trop zu dieser Seherin kommen sollte, geschweige denn wie sie dort finden.
Welche Möglichkeiten hatte sie denn, sie die keine Ahnung vom Leben ausserhalb dieser Tempelmauern hatte, die nie fremde Menschen gesehen hatte, geschweige denn wusste was draussen vor ging und was Technik oder ähnliches war.
War es Schicksal oder Glück das sie in der 3 oder 4.ten Nacht nach ihrer Flucht einen Traum hatte der ihr sehr real erschien? Sie sah diese Frau die mit ihr redete und ihr Ratschläge gab was sie zu tun hatte. Konnte sie diesem Traum wirklich trauen? War es nicht nur Wunschdenken?
Shanya lies es darauf ankommen und machte sich in der folgenden Nacht auf den Weg um diesen Mann zu finden der sie dahin bringen sollte wohin sie wollte oder sollte.
Einfach wurde ihre Suche nicht, eine Frau alleine unterwegs in der Stadt, ohne Zahlungsmittel, ohne Mann und von ihrer zierlichen Statur, wer würde ihr helfen oder vertrauen.
Aber der Zufall wollte es das es eine Frau gab die ihr half, sie selbst hatte eine schlimme Vergangenheit hinter sich und wusste wie es Shanya ging. Sie half ihr Kontakt zu diesem Mann aufzunehmen, der dem sie versprochen hatte, niemals seinen Namen preis zu geben.
Er half ihr auf seinem Transportschiff zu entkommen nach Z`trop zu gelangen, ohne Bezahlung, denn er wusste er würde nicht leer ausgehen.

Shanya wusste am Ende dieser Reise würde sie erwartet werden, das spürte sie einfach und sie würde hoffentlich jemanden treffen der ihr half sich selbst zu verstehen und sich zu akzeptieren, egal was sie getan oder erlebt hatte.
Damals hatte sie noch nicht gewusst das die folgenden 2 Jahre ihr Leben ja ihre ganz Zunkunft verändern würden.

Shanya löste sich aus der Vergangenheit als ihr Com piepste und Rick ihr mitteilte das er bald bei ihr sein würde. Sie freute sich auf ihn, hatte er doch die Kraft und die Liebe sie aus ihrem Tief heraus zu holen und ihr Zuversicht zu vermitteln das sie gemeinsam alles schaffen würden.