Neuer Kurs

Geschichten über Spieler- und Nichtspieler-Charaktere des VSWR-Universums
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Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 28. Oktober 2004, 18:36

Vorgeschichte: (nicht zwingend notwendig zu lesen!) <a href='http://www.csa-hq.org/vswr/index.php?ac ... es+kaisers' target='_blank'>Hier klicken.</a>

Die Nacht war klar und dennoch hatte er das Gefühl, dass am Horizont ein Sturm aufziehen würde. „Wer bin ich nur?“, hauchte er ins namenlose Dunkel hinaus.
Leicht fröstelnd zog der den kurzen Mantel, welcher seine Uniform bedeckte, enger um sich. Sein Blick glitt über das Zentrum des bekannten Seins. Coruscant, die strahlende Perle des Universums. Hier liefen alle Fäden der Macht zusammen. Oberhäupter mächtiger Handelshäuser, hohe Militärs und hochdegagierte Beamte hatten sich hier versammelt. Allesamt rangen sie miteinander oder buhlten um die Gunst des Kaisers. Aber Gelin Duath I. war bestimmt kein Narr. Er spielte die Interessengruppen gegeneinander aus, so dass sie sich niemals gegen den Kaiser hätten verbünden können. Zugleich verfügte er durch sie über das was er für sein riesiges Imperium brauchte: Geld, Stärke und Weisheit.
Das Konzept ging auf. Der Mann der sich fragte, wer er sei, hatte nun mehr drei Jahre lang aus nächster Nähe miterlebt, wie das Kaiserreich gewachsen und die Anhänger der Neuen Republik zurück gedrängt worden waren. Doch der Große Konflikt, welcher das Universum fest in seinem Griff hielt, wollte nicht enden. Wieso nur? „Sie bringen das formlose Chaos und wehren sich gegen die Ordnung, welche wir ihnen bieten.“, Fox schüttelte mit dem Kopf. Es würde immer Menschen geben, welche sich nie der Ordnung unterwerfen konnten, da sie zu sehr Geschöpfe des Chaos waren. Doch wo stand er? Unzählige Male hatte er am Rande des Reiches für Stabilität gekämpft und sein Blut dafür vergossen. „Wann wird dies nur jemals enden?“ er ließ seinen Blick über die Schönheit des imperialen Geistes, welcher sich in der Architektur Coruscant wiederspiegelte, schweifen.
„Es wird niemals enden, Fox.“, erklang eine zärtliche Stimme hinter ihm, welcher ein jugendlicher Hauch anhaftete. „Schickt Mutter, Dich?“, seine Stimme klang ausdruckslos. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer sich in seinem Rücken befand. „Du kennst die Antwort. Ayrlyn ist tot, Fox. Was halt dich hier noch?” Ja es stimmte, was seine Schwester, den um niemand anderen handelte es sich bei dem Eindringling in sein Quartier, ihm erzählte. Ayrlyn seine Geliebte war tot. Die Nachricht ihres Todes erreichte ihn einige tage, nachdem er auf Coruscant angelangt war. Sie war eine Pilotin gewesen. Als er noch Kommandant gewesen war, hatte er die macht gehabt sie von den Einsätzen im All fernzuhalten und ihr einen Posten in der Kommandotaktik zu geben. Nun war sie tot. Es war seine Schuld. Ciana war eine gute Kommandantin, sie konnte nichts für Ayrlyns Tod. Fox wusste, dass er Feinde im Oberkommando besaß und diese ihn beobachteten. Nun hatten sie zugeschlagen, weil er Schwäche gezeigt hatte.
„Was mich hier hält? Die Rebellion wird eines Tages zu Ende sein und wenn es soweit ist, dann werden die, welche wir nun noch unsere Feinde nennen, wieder ins Reich als Bürger und unsere Geschwister eingegliedert werden, Syren.“ Er hatte sich langsam umgedreht und schaute nun nicht mehr über den Balkon des Palastes auf den Courscant Plaza, sondern in sein Büro und derzeitiges Quartier, von welchem es aber Tausende im imperialen Palast gab, wenn auch die für einen Commodore natürlich ein wenig mehr Platz boten. Syren hatte es sich auf einem Ledersofa für Gäste bequem gemacht. Es hatte nun mal seine Vorteile Commodore zu sein. Wie sie es lautlos geschafft hatte in sein Büro und vor allem in den imperialen Plast, Hauptsitz des Imperiums, als Adelige der Neuen Republik zu gelangen war ihm schleierhaft. Und dass in diesem Moment noch keine Sturmtruppen an seiner Tür standen ließ sich wohl nur dadurch erklären, dass Großadmiral Nor gerade mal wen anderes beobachtet. Fox musste innerlich grinsen über seinen Sarkasmus. Der Großadmiral hatte wohl besseres zu tun als einem einzelnem Commodore zu beobachten.
„Rebellion? Wach auf Fox, dies ist seid acht Jahren keine Rebellion mehr, sondern ein ausgewachsener Krieg“, riss ihn Syren aus seinen Gedanken, „Niemals werden sich die freien Völker der Galaxie eurem Imperator unterwerfen. Niemals!“ Fox schaute aufgrund ihres Tonfalls besorgt zu Tür, aber nichts regte sich. „Man wird uns nicht hören.“, erklärte sie knapp. „Sie kicherte leise. Der Marmor der Macht ist zu Ruhe gebetet.“ Sie war halt eben doch erst 17 Jahre, auch wenn sie als Edelfrau in harten Zeiten erzogen worden war. Er mochte seine Schwester, obwohl der Krieg zwischen ihnen stand und die Tatsache, dass sie genaugenommen seine Halbschwester war, da seine Mutter sich nach dem Tode seines Vaters einen neuen Mann genommen hatte. „Der Imperator steht für die Ordnung. Denk an die Tage zurück, wo der Senat zu keinerlei Entscheidung kam, wo unnötige Bürokratie ganze Systeme ins Chaos stürzte? Und wofür? Für eine angebliche Freiheit, welche doch nur aus Korruption bestand. Nein, mein Platz ist hier, denn was bringt eurer Streben nach dem so genannten Guten das ihr vertretet? Ihr bringt lediglich das Chaos, Syren.“ Seine Schwester erhob sich geschmeidig von dem Sofa: „Bist du ein Geschöpf des Bösen geworden? Steckt es in dir? Es ist nicht dein Erbe. Du bist Lord Huntary... du bist mein Bruder... mein Blut – vergiss das nicht.“ Fox rang sich ein gequältes Lächeln ab: „Ich habe Titel und Land nie gewollt und beidem abgeschworen. Ich bin, wie ich den hochrangigen Vertretern von Bakura schon mitteilte, ein Offizier des Kaisers. Nichts anderes.“ Die Augen seiner Schwester füllten sich mit Unglauben: „Dann bist Du also doch dem Bösen verfallen...“, wisperte sie leise. „Es mag sein, dass aus der Ordnung böses, wie du es nennst, erwächst und ich damit ebenfalls in deinen Augen etwas böse bin. Mein Weg ist jedoch der der Ordnung.“, Fox drehte sich wieder zum Fenster um und betrachtete vielen verschiedenen Individuen, welche nun begannen vor dem kommenden Sturm einen trockenen Platz zu suchen. Ordnung war notwendig. Ob nun Gutes oder Böses daraus erwuchs. Der Weg des Chaos könnte all diese Massen von Lebewesen niemals vernünftig leiten können. „Syren...“, Er wollte gerade seine Schwester dazu ermuntern das Schweigen zu brechen, da stellte er fest, dass nicht die geringste Spur von ihr auszumachen war. Doch bevor er sich näher darüber wundern konnte, ertönte ein Laut von der Tür seines Quartiers, welcher Fox darauf aufmerksam machen sollte, dass jemand sich ankündigte. „Herein.“, gab er dem unerwarteten Besuch kurzerhand Anweisung. „Eure Fähre zur Götterdämmerung, steht bereit, Commodore.“, raunte ein älterer Bediensteter des Palastes ohne den Commodore anzuschauen oder gar stehen zu bleiben. Statt dessen schritt er sofort zu Foxs Koffer und wollte damit beginnen sie zu bepacken. „Lass gut sein, Krummknochen.“, seufzte er und schaute wieder gedankenverloren auf das Ledersofa. Krummknochen, wie Fox den alten Kauz seid seiner frühsten Kindheit nannte, gab es schon, so lange Fox sich zurück erinnern konnte. Schon damals, als der alte lediglich bei seinem Ziehvater diente, war Krummknochen im alt vorgekommen, was ihm dann auch schließlich seinen Spitznamen eingebracht hatte. „Sag mir, mein alter Freund, warum kämpfen wir?“ Krummknochen schaute ihn zunächst verdutzt an, antwortete jedoch ohne großartig nachzudenken oder zu zögern: „Weil es unsere Pflicht es, junger Herr.“ Fox nickte gedankenversonnen, als würde er Krummknochens Worten zustimme und sagte nichts zu der Bezeichung, welche Krummknochen für ihn seid seinem frühsten Lebensjahr erwählt und nie abgelegt hatte – ob es nun noch zutraf oder nicht. Jedoch erhob Fox dennoch die Stimme um weiter nachzubohren: „Ist es wert, dass wir so vieles dafür aufgeben? Wir bringen den Völkern die Ordnung und sie hassen uns dafür“ Krummknochen folgte nun seinem Blick zum Ledersofa hin und bemerkte dann den noch frischen Abdruck einer Person, welche erst kurz zuvor darin gesessen haben musste. „Aye... ein Krieg verlangt immer Opfer. Menschen verändern sich durch den Krieg. Gründe geraten in Vergessenheit. Und letztlich hassen sie uns dafür, dass wir anders sind. Dies ist keine Frage, ob es das wert ist, junger Herr. Es ist unsere Art. Es ist das alte Blut. Das Blut derjenigen, welche dieses Imperium gründeten – lange vor Palpatine schon. Doch viel zu viele sind durch den Krieg zu etwas Bösem pervertiert. Das ist nichts halbes und nichts ganzes. Es ist falsch. Sie handeln wieder ihrer Natur.“ Fox schauderte leicht: „Was ist mit mir, alter Freund? Trage ich dieses Blut in mir?“ Die Antwort des Alten bestand in einem milden Lächeln bevor er nun doch die Koffer von Fox packte und voran zum Shuttle trug. Er folgte ihm und auf dem Weg reifte in ihm langsam ein Entschluss heran.

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