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[Lightshade]

~~ Sullust-System – Raumdock, an Bord des NRS Prosperity – 2 Stunden vor Abflug ins Xagobah-System~~


Skeptisch schielte Teron über den Rand seiner Karten. Nach all den Jahren im Ryn-Netzwerk und später im Flottengeheimdienst war er nun Profi genug um den anderen Anwesenden am Tisch nicht zu verraten dass sich sein Blatt nach dem letzten Wertwechsel der Karten erheblich verbessert hatte.
‚Zweiundzwanzig’, dachte er sich und warf eine 5 Creditmünze auf den Geldstapel in der Mitte des Tischs.
Mit einem lächeln nach links gab er den Zug weiter. Lieutenant Rena Amielys grinste kurz. Ein entscheidender Fehler, wie Teron feststellte, denn das Grinsen erstarb ein wenig zu rasch als sie den Blick auf ihre neu gemischten Karten richtete.
Mit einem Seufzen warf sie ihre Sabacc-Karten auf den Tisch. „Meine Schicht fängt sowieso gleich an.“ Sie drückte dem Ryn einen flüchtigen Kuss auf den Mund und verließ die Kantine.
Um diese Zeit war nicht allzu viel los, vor allem da ein Großteil der Kommandocrew – abgesehen von den 4 Spielern – der Nightingale erst noch auf die Prosperity verlegt werden musste.
Rune grinste breit. „Sind sie nicht süß?“, kommentierte er trocken, was ein allgemeines Gelächter zur Folge hatte. Rena und Teron waren sich während des Zwangs-Landurlaubs auf Sullust in den letzten Wochen näher gekommen während sie auf die Verlegung auf ein neues Schiff warteten.
Da Tyr und Tendris verschwunden waren, Rune bis gestern Besuch von seiner Freundin hatte und es sonst kaum etwas Interessantes auf dem öden Planeten oder der Raumdocks zu unternehmen gab hatten sich die beiden anfangs eher aus Langeweile zusammengeschlossen.
Etwas aus dem schnell mehr wurde…
Wie siedendes Wasser überlief es ihn. Das war es was er die ganze Zeit über vergessen hatte.
Seine Gedanken überschlugen sich förmlich. Natürlich. General Tyr. Vielleicht hatte er sich zu sehr auf das Auffinden des Admirals konzentriert. Etwas das unmöglich war, bei einem Mann der Feinde hatten die wahrscheinlich einen ganzen Planeten verschwinden lassen könnten ohne dass es jemand bemerken würde.
Nur am Rande bekam er mit wie Yarlass seine Karten mit dem leisen Kommentar „Idioten-Reihe.“ Auf den Tisch legte, die Creditchips einsammelte und damit die Partie beendete.
Teron nutzte den Tumult der entstand als alle aufstanden und ihre Becher wegbrachten um Rune am Arm zu nehmen und aus der Kantine zu ziehen.

Draußen auf einem der weiten Gänge des Schiffs angekommen benötigte es den körperlich überlegenen Ryn nur wenig Kraftanstrengung und ein paar ausholende Schritte den immer noch überrumpelten Chief in eine kaum einsehbare Ecke zu dirigieren.
„Ähm, Verzeihung, Sir?!“, stammelte der überraschte Mensch.
„Hören Sie zu Rune.“, Teron blickte sich unauffällig um. „Ich will dass Sie in einer halben Stunde dafür sorgen dass Captain Syn seinen Bereitschaftsraum nicht verlässt, verstanden?!“
Ean blinzelte mehrmals in das nichtmenschliche Gesicht seines Vorgesetzten. „Ist das ein Befehl… Sir?“, jetzt war es an ihm zu grinsen. Mit einer schnellen Bewegung seiner Schulter löste er den Griff des Ryn.
Dieser seufzte. „Nein, Rune. Eine Bitte. Ich will wissen ob es dem General gut geht.“
Der Navigationsoffizier zog die Stirn kraus. „Und wieso sollte der Captain Sie davon abhalten wollen?“, er schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich hab echt keine Lust mich für deine Spielereien in Schwierigkeiten zu bringen, entweder du sagst mir was du vor hast oder du kannst dir einen anderen Dummen suchen.“
Mit einer schnellen Bewegung drückte Teron einen kleinen Knopf mit seiner Kralle in Runes Ohr. „Das ist eine relativ abhörsichere DirektCom-Verbindung,“ Er tippte sich an die Schläfe. „zu meinem Ohrknopf. Sag mir einfach kurz Bescheid wenn der Captain sich anschickt zum Kommunikationszentrum zu gehen.“
Ein knappes Nicken und ein lächeln war das letzte was der Chief Petty Officer sah bevor der Ryn sich aus dem Staub machte. Und bevor Ean etwas erwidern konnte.


~~ ca. 20 Minuten später ~~

Ein lächeln stahl sich auf Terons Lippen als er den Turbolift verließ. Dank der Tatsache dass kurz vor dem nächsten Einsatz 90% der Crew schliefen und die Wachmannschaften aufgrund der relativen Sicherheit, in der sich das Schiff in einem Dock bei Sullust befand, hatte kaum jemand den in eine unscheinbare, schwarze Uniform gekleideten Ryn gesehen. Leise hallten seine Schritte durch den engen Korridor, bis er nach wenigen Schritten vor einer Durastahltür stehen blieb und mit einer flinken Handbewegung seine ID-Card durch den Kartenleser jagte.
Die Aufschrift „Nur für autorisiertes Personal“ störte ihn wenig als er durch die nun offene Tür schritt.
Keiner der Anwesenden 4 Crewmen schien ihn wirklich zu registrieren, alle waren mit gebanntem Blick auf ihre Bildschirme gerichtet.
Obwohl der Ryn mit den ganzen Daten und Anzeigen auf den Bildschirmen nichts anfangen konnte, wusste er doch aus Erfahrung dass hier sowohl Befehle des Oberkommandos, Informationen über Flottenbewegungen des NFI und Berichte von Agenten – die in der Nähe ihr Einsatzgebiet hatten und dieses „Zentrum“ als Relaystation verwenden – zusammenliefen.

„Sicherheitsprotokoll NullNullDeltaWampaOmega“, verkündetet mit leiser, wohlmodulierter Stimme. Erneut verkniff er sich ein Grinsen als alle Anwesenden ohne Zeitverzögerung auf den Befehl reagierten: die Soldaten der Neuen Republik erhoben sich und verschwanden in den angrenzenden Bereitschaftsraum. Keine Fragen, keine Zweifel.
Teron liebte den Flottengeheimdienst.
Eilig setzte er sich hinter eine Comstation mit Holoanbindung und tippte mehrere Kommandocodes ein, die er mittlerweile im Schlaf hätte auswendig sagen können.
Erst wurde der Raum abhörsicher versiegelt, es wurde eine Verbindung mit einem öffentlich zugänglichen Holonetz hergestellt. Ein Teil des Geheimdienstes schwor auf diese Art der Datenübermittlung: lieber einen nie genutzten Frequenzbereich eines vorhandenen Netzes verwenden als eine wahllose „Leitung“ zu erzeugen die jeder Feuchtfarmer hätte mit der nötigen Technik herausfiltern können. Anschließend wurde über mehrere Chiffrier- und Dechiffrierprogramme die nachfolgende Nachricht verschlüsselt.
Der Lieutenant Commander blickte auf sein Chronometer. Es war Zeit.
Nur wenige Handgriffe später und das Abbild eines anderen Ryn erschien vor ihm. Blau schimmernd, erheblich verkleinert und mit gelegentlichen Bildstörungen.
Das Bild grinste breit. „Teron! Du bist spät dran mit deiner Anstandsnachricht. Und um deiner Frage vorweg zu kommen: Nein, wir haben immer noch nicht den geringsten Anhaltspunkt wo Admiral Risant hin ist. Es scheint als wäre er,“ Das Hologramm lachte leise. „In den Schlund gefallen.“ Teron schnaubte. „Sehr witzig, Matuc. Aber deswegen habe ich mich nicht gemeldet. Hat das Netzwerk Informationen über General Javir Tyr?“ Matuc dachte kurz nach. „Nie gehört. Ist er auch verschwunden? Die Republik scheint in letzter Zeit häufiger solche Probleme zu haben. Ihr solltet wirklich mal bei Gelegenheit die Löcher eurer Schiffe stopfen. Oh!“, plötzlich machte er ein gespielt überraschtes Gesicht. „Da fällt mir ein… Hast du Neuigkeiten für die Familie?“
Cret seufzte und legte einen Datenchip in den Computer ein. „Ja. Ich übermittle euch alle Daten über aktuelle Flottenbewegungen der Republik die ich habe. Zusammen mit der ID von Mister Tyr.“ Teron berührte den kleinen Kommunikator in seinem Ohr. „*** Teron? Kannst du mich hören? Der Captain ist gerade aus seinem Büro.“ Der Lieutenant Commander schnaubte. „*** Konntest du ihn aufhalten?“
„*** Sorry, Teron, von ‚aufhalten’ hat niemand gesprochen. Ich zumindest nicht. Ich glaube er ist zu dir unterwegs. Sagte was von Berichten für’s Oberkommando. Tut mir leid.“
‚Verdammt!’ „*** Okay. Danke.“
„Probleme, Teron?“ „Nein Matuc.“
Teron schielte auf die Übertragungsanzeige. „Alles angekommen. Würdest du dich bitte etwas beeilen?“
Der andere Ryn nickte und wurde plötzlich ernst. Sekundenlang schwieg er, schien am Aufnahmegerät vorbeizuschauen und tippte wild auf seiner Konsole rum.
„Ah da haben wir es ja. Ohha! Hoch ausgezeichneter Kommandant der Defense Force und wir haben kaum Daten über ihn. Oh! Adjutant von deinem Admiral. Das erklärt alles.“ Das Holo lächelte. „Dieser Risant verdirbt uns unsere Ware. Du bist übrigens auch nicht mehr so aktiv wie früher.“ „Viel zu tun. Weißt du jetzt was oder nicht?“
„Er ist auf Qretu 7. Nie gehört. Irgendein Hinterweltlerplanet.“
„Im Thyferra-System.“, beendete Teron den Satz und nickte. „Danke. Ich muss Schluss machen. Grüß Salanna von mir.“
„Ach, deine Schwester grüßt du aber für deinen eigenen Schwager hast du kein gutes Wort übrig?!“, entgegnete der Ryn bevor Teron die Verbindung kappte. Die Zeit wurde knapp.
Es brauchte für ihn nur ein paar schnelle Handgriffe um jegliche Aufzeichnung des Gesprächs zu löschen. Ein Griff später und der verräterische Datenchip verschwand in seiner Tasche und ein neuer wurde eingelegt. Innerhalb von Sekunden war die Nachricht hochgeladen.
Eine Nachricht die er bereits vor Monaten in seinem Quartier aufgenommen hatte. Im Allgemeinen beinhaltete sie nur Grüße an seine Familie, Glückwünsche an seine frisch verheiratete Schwester und die Mitteilung dass es ihm gut ging.
Erneut griff Teron nach dem Datenchip und steckte ihn weg während er aufstand und sich zur Tür drehte.
Aber er stockte in der Bewegung. Dort stand Captain Syn, die Haare fein säuberlich gekämmt, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
Nur seiner Erfahrung verdankte es der Ryn nicht zusammenzuzucken sondern ein lächeln und einen Salut zu stande zu bringen. „Captain.“ ‚ Wie lang stand er schon da?!’
Der blonde Mann nickte nur knapp. „Mister Cret. Wie ich sehe haben Sie auch eine Nachricht verschickt.“ Er blickte sich nach der Besatzung um und lächelte ohne jeglichen Humor. „Ich hasse es auch wenn mir jemand dabei zusieht. Besonders wenn ich mit meinem alten Herrn rede. An wen ging Ihre Nachricht?“
„Meine Mutter, Sir.“, antwortete der Nichtmensch ohne zögern. Als keine weitere Reaktion kam verließ der Ryn mit einem knappen Nicken den Raum und atmete zum ersten Mal seit der Begegnung als sich die Tür zischend schloss. Trotz des Schocks machte er sich erleichtert auf den Weg zu seinem Quartier.
Javir ging es gut, und die Auszeit bei seiner Familie wird ihm gut tun.


Captain Jeryij Syn blickte immer noch argwöhnisch zur Tür.
„Sagen Sie, Chief….“, sagte er ohne seine Augen abzuwenden in die Dunkelheit.
Sein Adjutant machte einen Schritt aus dem Schatten. „Sir?“ „Helfen Sie mir auf die Sprünge. Als wir uns eben über die Kommandocrew unterhielten und Schwächen analysierten um sie im Vorfeld auszubügeln…” „Ja, Sir?”
„Erinnere ich mich richtig dass Mister Cret’s Mutter seit 20 Jahren verschollen ist?”
„Richtig, Sir.“
„Interessant.“

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Meinungen? Kommentare?

[Rune Ean]

Ich komm auch mal vor zwar nur als kleiner Handlanger aber immerhin! NUr weiter so ich verfolge die Story gerne weiter!

[Teal_Anasi]

Scheint sich auszuwirken und könnte böse enden.

Ein guter Anfang. Schreib weiter.