The last Dance

[Shanya Nagh]

Shanya stand, wie so oft in den frühen Morgenstunden, am Fenster ihres Quartiers und betrachtete den Sonnenaufgang, den rotglühenden Ball der langsam am Horizont emporstieg als ihr Pad piepste. Sie wollte sich nicht abwenden von der aufkommenden Wärme, dem Beginn eines neuen Tages von dem sie nicht wusste was er ihr bringen würde.
Langsam drehte sie sich um und griff nach dem Pad um die Nachricht zu lesen die sie eigentlich nicht interessierte. Doch wie unter einem Zwang gab sie ihr Passwort ein und rief das ab, was sie ihm nachhinein lieber nicht gelesen hätte.

Neue Nachricht von Harim Bangtor:
Bitte dringen nach Ztrop kommen, Mbana wurde ermordet, brauche dringend deine Hilfe, erwarte deine Ankunft so schnell wie möglich.

H.B.

Heisse Tränen stiegen in Shanyas Augen auf, der Schmerz in ihrem Inneren kam mit voller Wucht und nahm ihr fast den Atem. Laut aufschluchzend liess sie sich aufs Bett fallen, den Kopf in die Kissen vergraben und gab sich ganz ihrem Leid hin. Wie lange sie so lag wusste sie nicht, doch irgendwann wich der Schmerz einem alles verbrennenden Hass und sie wusste in diesem Moment das sie den Mörder der Frau die ihr alles gab finden würde.
Die Nachricht das sie morgen kommen würde war schnell geschrieben, ihre freien Tage kamen da gelegen und sie packte flugs ein paar Kleidungsstücke ein, steckte ihren Dolch in die Halterung und den Miniblaster in ihre Stiefel.
Mit weitausholenden Schritten ging sie den Flur entlang in den Aufenthaltsraum und unterrichtete ihren Mitbewohner und Eigner der Yacht auf der sie lebte von dem was sie erfahren hatte und nun tun wollte. Ihr kalter Blick liess sicher keinen Zweifel daran das sie ihr Vorhaben auch in die Tat umsetzen würde, egal wie lange es dauerte und was es sie kosten würde.
Ohne sich weiter umzublicken ging sie nach draussen in den hellen Morgen und rief sich ein Taxi das sie zum offiziellen Raumhafen bringen sollte. Für das sinnlose Geschwafel des Fahrers hatte sie kein Ohr, seine Worte rauschten an ihr vorbei wie Sterne bei einem Hyperraumflug.

Am Raumhafen angekommen bezahlte sie den Fahrer, ihre Blicke taxierten ihn kurz und mit den Worten: “Halten sie in Zukunft ihre Klappe wenn sie nicht gefragt wurden sonst kann es passieren das sie ihre Zunge schneller los sind als sie damit reden können.” Dann drehte sie sich abrupt um und ging mit langen Schritten in die Halle um ihren Flug zu buchen.
Die 2 Stunden bis zum Abflug würden sicher schnell vorbei gehen und Shanya suchte sich einen Platz in einer ruhigen Ecke wo sie ihre Tasche abstellte und sich hinsetzte. Das Getümmel in der Halle nahm sie nur am Rande wahr, ihre Gedanken schweiften ab zu der Zeit als sie 16 Jahre alt war und verzweifelt auf Ztrop ankam, nicht wissend das die folgenden 2 Jahre sie so sehr prägen würden. Jahre die ihren Charakter festigen und sie ihre Fähigkeiten annehmen und akzeptieren lassen würden.
Wieder liefen Tränen über ihr Gesicht und die Menschen um sie herum wunderten sich sicher über die junge Frau, aber Shanya spürte nichts außer der Wut auf den Menschen der ihr den einzigen Menschen genommen hatte der sowas wie eine Familie für sie gewesen war.

Ein einziger Gedanke beherrschte ihre Sinne: RACHE