Freibeuter

Geschichten über Spieler- und Nichtspieler-Charaktere des VSWR-Universums
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Beitrag von Gast » Donnerstag 8. September 2005, 11:28

Die Handelswelt Celanon, Galaktischer Rand, Hoheitsgebiet des Imperiums, nicht weit von der Hydian Handelsroute und dem Senex, an Bord der Garan's Pride

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Es war eine Flotte der Neuen Republik, scheinbar angeführt von einem Schlachtkreuzer, aus den Tagen der Rebellenallianz, welcher bereits damit beschäftigt war ein Geschwader Y-Flügler auszusetzen. Das Schiff war etwas kleiner als die alten MonCal Schlachtkreuzer der Rebellion und wie diese scheinbar eigentlich nur ein mit zusätzlichen taktischen Systemen besetzten Luxuskreuzer.

Felten fand den 850 Meter langen, aber weit modernen, schwerer bewaffneten, bothanischen Kreuzer, welcher an der Seite des alten Kreuzers schwebte, weit interessanter. Er hatte noch nie einen der neuen bothanischen Schlachtkreuzer in Aktion gesehen, aber zusammen mit dem Geschwader X-Flügler, die ihn umgaben, machte er einen mehr als kampfstarken Eindruck, besonders als er seinen waffenstarrenden Rumpf in Richtung des Senex Schlachtschiff drehte und damit auch in die Richtung der Garan’s Pride.

Zwischen und neben den beiden größeren Schiffen begannen sich nun ihre kleineren Brüder zu formieren. Blockadebrecher, mehrere kuatische Kreuzer der Nebulon Klasse und eine der neueren fünfundzwanzig Meter kleineren Corona Klasse, schoben sich unter den umgebauten Luxuskreuzer und dem bothanischen Kreuzer um ihnen im Notfall Deckung zu geben.

Aus einer anderen Richtung als die erste Gruppe kam das dritte große Schiff der Flotte. Ein etwas mehr als ein Kilometer langer NR-Sternenzerstörer, welcher ebenfalls noch dabei war Y-Flügler auszusetzen, welche viele Mitgliedwelten der Neuen Republik in ihren Verteidigungsflotten benutzten. An der Seite des Schiffes nahm ein Schlachtkreuzer von siebenhundert Meter Länge seine Position ein und sorgte zusammen mit einem exotischen Schiff, welches etwa fünfzig Meter kleiner war und auf jeden Fall von nichtmenschlicher Bauart, für den Schutz des scheinbaren Flottenflaggschiffes.

Er musterte das kleinere exotische Schiff genauer. Er hatte ein solches Schiff noch nie gesehen, aber es war oval mit einer spitzen Flosse am Heck. Das ganze Schiff war von einer beunruhigenden dunkeln Kupferfarbe, während sich im mittlern Teil des Schiffes sich zwei rundliche Kuppeln befanden, welche von der Hülle abstanden. Geschütztürme waren in regelmäßigen Abständen auf der Hülle platziert und er schätzte das Schiff dürfte eine ähnliche Feuerkraft wie ein Dreadnaught haben, oder das Senex Schiff, welches nun auch begonnen hatte seine Waffen und Schilde hochzufahren.

„Ich schätze nicht dass, die zum Plan gehören, oder?“ erklang die Stimme von Fay neben ihm, während sie die Pride von der eintreffenden Flotte wegdrehte, so wie die meisten anderen Schiffe im System es taten. Die imperialen Einheiten, darunter das Senex Schlachtschiff, einige Blockadebrecher, ein paar kampfschwache Wachschiffe und eine Handvoll kleine Zollschiffe dagegen begannen sich zu formieren und die größeren Schiffe begannen weitere Shuttles zu starten, weitere begannen von Celanon aufzusteigen.

Während vereinzelte Handelsschiffe in den Hyperraum davon zu springen begannen, wurde die Flucht von weitern Schiffen plötzlich und jäh verhindert, als das exotische Alienschiffe seinen Gravitationsfallenprojektor aktivierte und zwischen dem losbrechenden Chaos entdeckte Felten auf den Sensoren die fünf Sensorkontakte die sein Ziel waren....

Gast

Beitrag von Gast » Dienstag 13. September 2005, 22:32

Die Handelswelt Celanon, Galaktischer Rand, Hoheitsgebiet des Imperiums, nicht weit von der Hydian Handelsroute und dem Senex, an Bord der Garan's Pride

Die Flotte der Republik bewegte sich weiter auf die Welt zu, während sich die imperialen und republikanischen Schiffen auf einander stürzten. Schwere Laser- und Ionensalven schlugen von den Kreuzern der Republik gegen die weit weniger zahlreichen imperialen Schiffe. Nur das Senex Schlachtschiff konnte dem Feuerschwall, zumindest noch, standhalten. Felten beobachtete wie die Vigor sich aus dem Kampf treiben ließ und hinter einer Ansammlung von neutralen Transportern Schutz gesucht hatte, an denen weder die Imps, noch die Einheiten der Republik Interesse zu haben schienen.

„Wir sind gleich in Reichweite,“ informierte ihn Fay und Felten wandte sich wieder dem Sichtfenster des Piratenschiffes zu, er konnte die fünf kleinen Objekte bereits mit bloßem Auge erkennen, vier nachtschwarze X-Flügler und zwischen ihnen ein ebenfalls schwarz bemaltes Lambda Shuttle, welches er als Ziel erfasste und angespannt beobachtete wie die Distanz zu dem Schiff sich verringerte. Der Computer bestätigte die Zielerfassung und kurz darauf ließ er vier Torpedos auf das Schiff los.

Das Shuttle machte keine Anstalten auszuweichen, doch zwei der Senex X-Flügler verließen ihre Geleitformation und hielten direkt auf die Lenkgeschosse zu. Ihre Laser erwachten zum Leben und versuchten die tödlichen Geschosse zu vernichten, doch die erste Salve durchlöcherte nur den Weltraum um die Torpedos herum. Wohl wirklich nicht gerade die Elite der Senex Garde, dachte der Freibeuter gelassen, während er die Turmautomatik des Schiffes auf seine Konsole schalte und den X-Flügler eine Feuerwelle entgegen warf.

„Halt uns auf Kurs,“ befahl er der Twilek Pilotin, während er sich weiter auf die Geschütze konzentrierte. Es war weit schwerer die Geschütze aus dem Cockpit zu steuern, als direkt aus einem der Türme zu feuern, dennoch schaffte er es eines der Feindschiff zu treffen, alleine wegen der großen Volumen an Laserfeuer, welches durch die Schilde des Schiffes schlug und es explodieren ließ, gerade als die Torpedos an ihm vorbei zogen.

Die hinteren zwei Torpedos explodierten zusammen mit dem Schiff, doch die anderen blieben direkt auf Kurs auf das Shuttle, welches nun scharf noch oben zog und versuchte die ihm folgenden Geschosse abzuhängen, doch es war zu langsam. Der erste Torpedo grub sich direkt in das Heck das Shuttles und brachte es zum trudeln, während der andere um Zentimeter am Ziel vorbei zischte und dann durch die Kontaktsensoren in dem Geschoss zur Explosion gebracht wurde. Die Explosion riss weitere Löcher in das Shuttle und schädigte es weiter, die Triebwerke fielen ganz aus, ebenso das Sensorsignal der Fähre.

Er ließ die Geschütze auf das Shuttle einrasten und feuerte, gerade als die Pride unter Feuer erzitterte, welches dazu führte das die Lasersalven an dem Shuttle vorbeiflogen, dann waren sie an dem Schiff vorbei und weiter unter Feuer. Die Schilde der Pride hielten stand, doch begannen sie schnell nachzugeben, als die drei Senexshuttles weiter in das Heck der Pride feuerten. Fay stieß einen derben Fluch in Kattada Basic aus, welcher ihm aus der Seele sprach. So nah dran, er konnte jetzt nicht scheitern, doch solange die X-Flügler hinter ihnen waren war es zu gefährlich zu wenden, besonders da eine Gruppe TIEs ebenfalls auf dem Weg war, wahrscheinlich gerufen von den Senex Piloten.

„Bring uns zur Vigor, Fay. Ich übernehme das Geschütz,“ er sprang mitten im Satz auf, während sich das Deck unter ihm weiterhin nach jedem Treffer bewegte. Im laufen rief er in das Cockpit zurück, „Ich werde unsere Verfolger etwas beschäftigen und sag den Reps wer da draußen im dem Shuttle treibt, wahrscheinlich schicken sie dann ein paar Einheiten um ihn abzuholen!“. Er schnallte sich hastig in das Turmgeschütz und würgte die Automatik unsanft ab, während er sich schwor dem Rep-Admiral ewige Rache, sollte er erlauben das Asrai seiner gerechten Strafe entkam.

Der Turm betätigte endlich das er aktiv war und mit einer Hand begann er bereits den Abzug zu betätigen, während er sich mit der anderen noch das Comlink-Headset des Turmes überstreifte. „Geschütz 1 aktiv“, sprach er schnell hinein und begann dann rot glühenden Tod nach den schwarzen Schiffen zu werfen, während er im Hintergrund beobachte wie der Senex Kreuzer sich im Nahkampf mit einem Republik Kreuzer und dem exotischen Alienkreuzer befand.

Die Schilde des Schiffes waren bereits am nachgeben und die beiden größeren Kreuzer rissen massive Löcher in die Seite des Schlachtschiffes, eine der Heckflossen war bereits abgebrochen, ebenso waren mehrere der Klauenaufsätze einfach verdampft worden. Hinter den Schiffen waren die anderen Schiffe der Republik damit beschäftig Landeshuttles abzusetzen, welche in der Atmosphäre von Celanon zu verschwinden begannen. Von dem schwarzen Shuttle allerdings war nichts zu sehen....

Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 25. September 2005, 13:03

Das Rad, Galaktischer Rand, Hoheitsgebiet der Neuen Republik, etwa eine Woche nach der Eroberung von Celanon, Büro von Commander Dria Sage

Das Büro war weit größer als seines hier auf dem Rad, ebenso war der Schreibtisch weit größer und der Freibeutercaptain konnte der Versuchung nicht widerstehen, die Beine hochzulegen, während er sich mit Dria Sage unterhielt. Das Büro war nicht dekoriert und die grauen Wände ließen Felten schätzen, dass dies hier früher einmal eine Lagerkammer gewesen war. Wahrscheinlich war die Stationsverwaltung nicht wirklich gewillt gewesen, mehr Raum für die Verbindungsoffizierin bereitzustellen. Dira schien dies eben so wenig zu stören, wie seine lockere Haltung. Wahrscheinlich war sie beides inzwischen gewohnt.

Er musterte sie während sie sich mit ihrem Computerterminal beschäftige. Die dunkelhäutige, menschliche Frau trug eine typische NRI Uniform, die an die weniger formellen Tagen des galaktischen Bürgerkrieges erinnerte. Eine einfache, solide Jacke, welche sie offen trug und darunter ein weißes Hemd. Am Kragen des Hemds befanden sich auf jeder Seite je ein NR Logo.

Dira war ihm von der Neuen Republik zugewiesen worden, um als Beobachterin zu dienen und die Aktivitäten seiner Gruppe zu überwachen, und er war mehr als dankbar dafür, dass sie kein steifer ex-imperialer Offizier oder dergleichen war. Sie verlangte nicht von ihm, dass sie mit auf Einsätze durfte, sie wollte nur über seine Pläne im Voraus informiert werden und hielt ihn im Austausch über die Pläne der Republik informiert, zumindest soweit die Geheimhaltung es erlaubte. Von den Plänen von Celanon hatte man sie allerdings nicht informiert und das unschöne Resultat davon war ja bekannt.

Die Commander blickte von ihrer Konsole wieder auf, verzog etwas entnervt das Gesicht und warf ihre fast tentakelartigen Haarzöpfe über ihre Schulter zurück, ehe sie ihm eine Antwort gab, über seine Frage was aus Asrai geworden war. „Nun, Captain. Wie es scheint wurde unser Freund von den Seev gefangen genommen und wurde seitdem nicht wieder gesehen. Sie weigern sich auch ihn wieder herauszugeben, irgendeine lokale Tradition wegen Kriegsgefangenen, und natürlich will niemand einen diplomatischen Vorfall wegen einem imperialen Lord provozieren.“

Felten Garan verzog nachdenklich das Gesicht, wobei er sich über seinen Spitzbart fuhr und sich das ganze durch den Kopf gehen ließ. Die Seev waren ein menschliches Kriegervolk von jenseits des Tions und mit der Neuen Republik verbündet, wie er erfahren hatte. Der exotische Kreuzer bei Calanon war eines ihrer Schiffe gewesen. Es war nur wenig über das Volk bekannt, aber etwas war sicher: Sie waren keine zimperlichen Krieger und wenn man den Gerüchten glauben konnte, hielten sie sogar Sklaven - auch wenn dies natürlich nicht öffentlich vom Senat bekannt geben worden war, ehe man den Militärpakt mit ihnen unterzeichnet hatte. Wirklich nette Freunde die die Republik sich da angelacht hatte und natürlich war der neue Präsident der Republik der erste gewesen, der den Pakt unterzeichnet hatte, gefolgt von seinem Kader aus „bevorzugten“ Senatoren.

Wenn Borsk Fey'lya könnte, würde er wahrscheinlich auch mit einem dunklen Lord der Sith einen Pakt schließen, sofern es nur seine Position festigen und ihm mehr militärische Mittel geben würde. Nun, das war nicht wirklich sein Problem, zumindest nicht im Moment. Diese Nachfrage nach zusätzlichen militärischen Mitteln war genau der Grund, warum er überhaupt einen Kaperbrief bekommen hatte.

„Nun, ich bin mir sicher, die Seev werden ihn nicht freundlicher behandeln als ich es getan hätte. Gibt es sonst etwas, Commander?“, meinte er schließlich und hob die Beine vom Tisch, um sich zu erheben.

„Da ist in der Tat etwas. Eine Danksagung vom Ausschuss der Commenoren für die von Ihnen zurück geholten Kunstwerke.“

„Die Credits waren eigentlich mehr als Dank genug, muss ich sagen,“ unterbrach er die Frau, welche etwas älter war als er, und lächelte. In der Tat hatte der Finderlohn für die Kunstwerke, welche seine Leute und er von der Piratenwelten Carib „geborgen“ (<a href='http://www.csa-hq.org/vswr/index.php?act=ST&f=30&t=3593' target='_blank'>Mission</a>) hatten, einen großen Teil der Reparaturen der Firewalker finanziert, dem neuesten Kreuzer seiner kleinen Bande, welcher in Zukunft als Trägerschiff für die Blades (<a href='http://www.csa-hq.org/vswr/index.php?act=ST&f=30&t=3459' target='_blank'>Mission</a>) dienen sollte. Es hatte ihn viel Mühe gekostet, das Schiff überhaupt behalten zu dürfen, aber es war Tradition, dass Freibeuter bei allen erbeuteten Schiffen Eigenbedarf anmelden konnten und diese so für ihre Zwecke behalten konnten. Natürlich ging der Gegenwert des Schiffes von seiner Beute ab, von der er so oder so 50% an die Republik abgeben musste.

„Dazu soll ich Ihnen sagen, dass Sie in den „Hunderttausender Club“ aufgenommen worden sind. Ihr kleiner Überfall bei Ragesh (<a href='http://www.csa-hq.org/vswr/index.php?act=ST&f=30&t=3605' target='_blank'>Mission</a>) hat die Imps wohl wirklich wütend gemacht.“

„Wenn ich so weitermachen, bin ich dem Imperium bald mehr wert als eine der Solo Gören,“ entgegnete er ihr gelassener, als er sich fühlte und wünschte dem Commander noch einen schönen Tag, ehe er das Büro verließ.

Mehr als 100.000 Credits für seinen Kopf? Nun gut es waren Duath-Creds, aber dennoch. Er musste in Zukunft mehr Acht geben, wahrscheinlich würden die Imps das Kopfgeld wieder absetzen, sobald ihnen weitere Freibeuter schwere Verluste zuzufügen begannen. Doch bis dann sollte er wirklich etwas kürzer treten. Vielleicht sollte er wieder etwas mehr Söldnerarbeit und weniger wagemütige Angriffe gegen das Imperium durchführen, bevor sie ihm noch ein Omega Team auf den Hals hetzten...

Kaz Raal
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Beitrag von Kaz Raal » Mittwoch 30. November 2005, 22:04

Prelude

'Es war immer wieder faszinierend zu beobachten, wie die galaktische Wirtschaft funktionierte.' Einige hundert wirre Punkte flackerten über seinen Sensorschirm und er versuchte erst gar nicht sie zu zählen. Es waren zum Großteil Handelsschiffe mit leichten Eskorten der Neuen Republik, und es war nicht schwer zu erraten, was sie von dieser grünlichen Kugel, auf die er gerade zuflog, weg transportierten. Waffen, alle möglichen Arten von Waffen. Rodia war berühmt für seine Waffenfabriken, wie die Rodianer für ihre Kopfgeldjägertradition. Und Kaz Raal, Captain von Raal's Rancors, war gerade auf dem Weg genau dort hin. Er checkte nochmal seine Systeme und bat dann um Landeerlaubnis.
Eine schnatternde Stimme ertönte plötzlich im Cockpit des Jägers und Kaz verdrehte nur die Augen, er hatte diese Sprache noch nie gemocht. Er beließ es bei den rodianischen Äquivalenten von "Ja" und "Danke" und manövrierte sein Shuttle in die ihm von der Bodenkontrolle zugewiesene Richtung und beschleunigte. Sein Jäger begann zu glühen, als er in die Atmosphäre eintrat.

Hunderte Stimmen vermischten sich zu einem Einheitsbrei in der Raumhafenbar, spendeten zugleich Anonymität und nagten an seinen Nerven. Er mochte keine Personenmassen, vor allem von unangenehm riechenden Rodinanern. Aber die Person, die er hier treffen sollte, war von großer Wichtigkeit für die nächste Mission seiner Freibeuter... Daher blieb ihm nichts außer zu warten und die Nase tiefer in den exotischen Fruchtwein zu stecken, um nicht zuviel der restlichen Gerüche wahrzunehmen. Kaz hatte es sich in einer Nische gemütlich gemacht, von wo er eine gute Aussicht hatte, aber dennoch kein so leichtes optisches Ziel abgab. Doch nichts desto trotz schaute er sich sorgfältig um, natürlich sehr dezent. Außer den Massen an Rodianern gab es nicht viel zu sehen, doch einige von ihnen schienen sehr interessiert an ihm. Und da er wusste, das Rodianer als nicht gerade neugierig galten, konnte er sich denken, dass das kein Zufall war. Er ließ seinen Blick weiter durch die Bar schweifen, um nicht zu zeigen, dass er sie bemerkt hatte. Ein paar Menschen und andere Aliens, wie die zwei Duro in der dunklen Ecke, waren ebenfalls in der Bar zu sehen. Ansonsten blieb ihm nichts als zu warten und er genehmigte sich noch einen Schluck seines Fruchtweins.
Doch plötzlich nahm er eine Bewegung am Eingang der Bar wahr. Eine schlanke, relativ große menschliche Frau in einer eng anliegenden Uniform kam herein und schaute sich mit einem anmutigen, aber auch lässig wirkenden Blick um. Kaz schaute kurz zu den ihm verdächtig vorkommenden Rodianern und merkte, dass sich deren Aufmerksamkeit für einen kurzen Moment verändert hatte, was seine Vermutung nur bestätigte. Sie hatte Unterstützung. Kaz zog instinktiv die Kapuze seines schwarzem Mantels tiefer ins Gesicht. Doch einige Augenblicke später setzte sich die Frau auch schon ihm gegenüber hin. Er studierte ihr Gesicht nun etwas sorgfältiger. Sie war keine Schönheit, aber ihr aristokratisch wirkender Gesichtsausdruck machte diesen Eindruck wieder wett. Kaz schätzte sie auf Mitte 40 und ihr kurzes schwarzes Haar hatte schon leichte Anzeichen von grauen Strähnen, doch das verlieh ihr nur noch eine leicht verwegene Ausstrahlung. Scheinbar musterte sie ihn ebenfalls gründlich, jedenfalls sprach keiner von beiden für ein paar Minuten. Kaz brach die Stille. "Wollen Sie vielleicht etwas trinken?"
Sie lächelte kühl, zumindest kam es Kaz so vor, bevor er ihre eiskalte Stimme zum ersten Mal hörte: "Nein, danke. Captain Raal."
"Scheinbar hatte sie gute Informanten" Er schaute unauffällig nach rechts, wo er einen ihrer Beschützer vermutete. "Sie sollen die besten sein", antwortete er ihr mit wohl modulierter leiser Stimme. Sie beugte sich vor, so dass ihre Lippen fast seine berührten.
"Gut möglich."
Er setzte ein kühles Lächeln auf. "Dann werden sie mein Angebot nicht ablehnen können", und reichte ihr ein Datapad aus einer seiner tiefen Manteltaschen.

Mit schnellen, präzisen Schritten verließ er die Bar. Sein Auftrag war erledigt. Er hatte soeben für seinen Freibeuterkollegen und Ex- Captain die berüchtigten Churhee Scharfschützen angeworben. Diese Einheit gehörte einst zu den imperialen Elitesöldnern. Doch durch einen unglücklichen Einsatz, wo sie von dem Imperium im Stich gelassen wurden und ihr Anführer starb, wendete sich das Blatt. Die Witwe des Anführers, Maydla Churhee, übernahm das Kommando und schwor sich fortan gegen das Imperium zu kämpfen, wo es ihr möglich war. Ihre Einheit setzte sich aus etwa 150 Elitescharfschützen zusammen, aber ihr Elitetraining machte sie weit wertvoller als ihre kleine Zahl andeuten sollte und sie würden bei dem Einsatz sicherlich extrem gute Dienste leisten. Kaz war zufrieden. Dies war ein kritischer Punkt in ihrem komplexen Plan gewesen, ihnen hatte die Feuerkraft gefehlt.
Das war nun Vergangenheit. Momentan lief alles optimal. Er beschleunigte seine Schritte und bog in eine enge Gasse ein.
Es war nicht mehr weit bis zu seiner Landebucht, direkt dort hinter dem Kontrollturm. Doch plötzlich hörte er ein paar Geräusche und um die Ecke kamen zwei Rodianer spaziert. Beide hatten jeweils einen Blaster in der Hand und blieben kurz vor ihm stehen. Er griff instinktiv zu seinem Blaster.
"Mensch sicher haben Geld, Mensch geben uns Geld!" Der größere der beiden schien der Anführer zu sein, und hatte den Intellekt einer Wompratte, aber wenigstens schien er im Gegensatz zu seinem Kumpan überhaupt ein paar Brocken Basic sprechen zu können. Kaz war sich zu schade für eine Konversation und wartete nur ab, was passieren würde. Der Anführer schien durch diese Reaktion erzürnt. "Mensch halten sich für besser, aber Mensch werden haben Angst!" Er erhob seinen Blasterarm, doch bevor er irgendetwas tun konnte, sackte er schwer zu Boden. Sein Kumpan war kurze Zeit so perplex, dass er keine Chance hatte. Auch er folgte dem Beispiel seines Anführers.
Kaz steckte seinen Blaster wieder weg und bückte sich zu den beiden Gaunern. Beide lebten noch, aber waren für die nächsten Stunden außer Gefecht. "Aber zumindest konnten sie aus ihren Fehlern lernen." Bevor er sich wieder erheben konnte, erblickte er etwas leicht Blinkendes in einem Müllhaufen neben den Körpern der beiden Schurken. Kaz ging ein paar Schritte hinüber und zog den Gegenstand aus dem Haufen und betrachtete ihn. Ein Droidenkopf, von einem Siak Protokolldroiden. 'Sehr interessant.' Er verbarg ihn unter seinem Umhang und schlenderte den Rest des Weges zur Landebucht. Eine Stunde später war er auf dem Weg nach Hause.
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'> <b>Kaz Raal</b> </span><br><br><img src='http://kazila.milten.lima-city.de/SigKaz2.jpg' border='0' alt='user posted image'><br><br><span style='font-size:8pt;line-height:100%'><i>1. Officer: Wait, this is something the Captain has to do. <br>Captain (near death): No! No! It's not...! </i> </span><br><br><b>ICQ:</b> 295591937 <br><b>E-Mail:</b> <a href='mailto:sw-fan@web.de'>sw-fan@web.de</a>

Kaz Raal
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Beitrag von Kaz Raal » Samstag 10. Dezember 2005, 17:34

Secrets of Tatooine

Es herrscht eine stille Dunkelheit, die nur von dem einsamen Summen des Triebwerks der Second Chance unterbrochen wurde. Die Sterne waren die einzige Lichtquelle, sie schimmerten in den Raum hinein. Die Atmosphäre war atemberaubend, doch Kaz Raal, seines Zeichens Genie und Captain der Rancors, war mit einem anderen Problem beschäftigt. Dieser Droidenkopf bereitete ihm einige Schwierigkeiten. Nicht im Traum hätte er je gedacht, dass er an einem Sicherheitssystem scheitern würde. Und jetzt besiegte ihn ein Droide… unmöglich! Er hatte den Kopf schon an eine externe Energiequelle angeschlossen, aber irgendwie kam er an keine Daten heran. Ein Sicherheitssystem verweigerte ihm den Zugriff. Kaz saß im lockeren Schneidersitz vor seinen technischen Anlagen in seinem Arbeitsraum. Seine Hackerausrüstung lag ausgebreitet um ihn herum und er rieb sich sein behaartes Kinn, wie er es immer tat, wenn er nachdenklich wurde. Das Problem musste einfach systematisch zu lösen sein. Es war ja nur ein Programm. Allerdings hatte er keinen blassen Schimmer, wo er hätte beginnen sollen.
Nun wendete er seinen Blick nach draußen, in die tiefen Weiten des Universums. Schon als Kind hatte er davon geträumt die Sterne als sein Zuhause zu haben. Dieser Traum war wahr geworden und Kaz hatte es noch gar nicht bemerkt, bis jetzt. Irgendwie wurde ihm plötzlich klar, dass dieser Droide eine Art Schlüssel war, ein Weg zu etwas Neuem. Nur was?
Er riss sich aus seinen ausschweifenden Gedanken und erhob sich langsam. Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen ging er grübelnd durch den Raum und legte sich mit einem tiefen Seufzer auf sein Bett. Kaz verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schloss seine Augen…


Das war jetzt fast einen Monat her. Mittlerweile hatte er sein Droidenproblem fast gelöst… nun nicht ganz. Tief frustriert hatte er sich geschlagen gegeben und den Speicher des Droiden gelöscht und angefangen ihn neu zu programmieren. Er hatte sein beträchtliches Arsenal an Schaltkreisen, Upgrades und Panzerungen eingesetzt um den Droiden wieder herzustellen. Nun im Grunde war Kaz sich sicher, dass der Droide nie auch nur davon geträumt hatte, jemals solche Komponenten zu besitzen. Die Modifikationen waren, um ehrlich zu sein, ein Meisterwerk. Er ließ mit einem triumphierenden Lächeln seinen Blick über den neu erstellten Körper des Droiden schweifen. Er war fast 1, 7 Meter groß und wirkte äußerlich wie ein ganz gewöhnlicher Siak Protokolldroide. Doch seine wahre Identität war eine andere. Er sollte Kaz als getarnter Sicherheitsdroide dienen. Seine Servomotoren waren aufgerüstet worden, so dass er erheblich wendiger als normale Protokolldroiden war. Zudem hatte Kaz besonders hartnäckigen Durastahl und eine seltene Legierung, die teilweise Blasterstrahlen ablenken konnte, benutzt. Des Weiteren besaß der Droide einen kleinen Schildgenerator, der allerdings nicht zu groß sein durfte, um nicht bei einem Scan aufzufallen. Das waren die Defensivfähigkeiten des Droiden, doch auch Angriffswaffen hatte Kaz eingebaut. Die Hauptwaffen waren zwei interne Blaster, die beim Wechsel in dem Angriffsmodus blitzschnell aus seinen Unterarmen treten konnten. Daneben besaß der Droide ebenfalls ein taktisches Update, sowie ein Upgrade seiner Zielsensoren und was noch ganz nützlich für solch einen Droiden war. Kaz war ein wenig Stolz auf sein Werk. Er brauchte nur noch einen Namen. Mit einem süffisanten Grisen entschied er sich für KR-1, der Erbauer sollte in seinem Droiden weiterleben. Er legte seine Ausrüstung und seine Werkzeuge bei Seite, damit sein Arbeitsraum zumindest den Schein wahrte, aufgeräumt zu sein. Dann aktivierte er zum ersten Mal KR-1. Die Droidenäquivalente für Augen fingen an zu leuchten und KR-1 fing an seine Umgebung zu registrieren. Er wirkte irgendwie leicht verwirrt.
„Meister Fortuna lebt? Ich dachte… oh nein, Meister Olan, ich meine, Meister For…“
Kaz starrte den Droiden mit großen Augen an und rieb sich nachdenklich das Kinn. „Was redest du da?“ Der Droide verstummte und schien nun nicht mehr so zerstreut wie noch vor ein paar Augenblicken. „Entschuldigen Sie, aber kenn ich sie, Herr?“

Die nächsten Tage versuchte Kaz verzweifelt mehr aus dem KR-1 zu bekommen, doch sein Speicher war ja eigenhändig von Kaz gelöscht worden. Die Worte des Droiden mussten aus einem geheimen Unterprogramm stammen, das Kaz nicht auffinden konnte. Nach einiger Zeit beschäftigte er sich nicht mehr mit der Ursache der Worte, sondern mit deren Bedeutung. In dieser Zeit half ihm KR-1 wo er konnte, nachdem Kaz ihm klar machen konnte, dass er sein neuer Meister war. Doch KR-1 konnte sich an nichts erinnern. Dafür gab es zwei Möglichkeiten, entweder hatte er nicht die Fähigkeit dieses Programm selbst zu steuern, oder er war in der Lage zu lügen, was für einen Droiden äußerst untypisch war. Andererseits hatte er scheinbar mit dem berühmten Bib Fortuna zu tun, dem Ex- Majordomus von Jabba, das würde einiges erklären. Aber was hatte der Droide gesagt? Fortuna lebt? Das wäre ein sehr interessanter Aspekt. Jedenfalls hatte Kaz einige Informationen über diesen Olan zusammengetragen und herausgefunden, dass er Anführer einer Twi’lek Söldnerbande war, die sich momentan auf Tatooine eingefunden hatte. Scheinbar um Fortunas Erbe anzutreten. Aber Kazs Instinkt sagte ihm, dass da mehr dahinter steckte, als es den Anschein hatte.
Aus diesem Grund saß er jetzt in seinem Jäger und checkte die Systeme, während der braune Erdklumpen vor ihm immer größer wurde.
Tatooine, ein sandiger Alptraum. Kaz war schon öfters hier gewesen und hatte schon viel gesehen. Doch er konnte nicht sagen, dass er sich freute diesen Planeten wieder zu sehen.
Aber seit wann freute er sich auf Schwierigkeiten?
Einige Sekunden brach er in die staubige Atmosphäre ein und begann mit dem Landeanflug.
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Beitrag von Kaz Raal » Sonntag 5. Februar 2006, 00:04

Tatooine - Good Bye

Es ging alles ganz schnell. In einer fließenden Drehbewegung zog er seinen exotischen Blaster und schoss. Die Blastersalve schlug direkt in den Brustbereich seines Opfers, dem groß gewachsenen Twi'lek Söldner, ein. Mit einem Scheppern sackte der gewaltige Körper zu Boden.

Der Schütze war Kaz Raal, Captain der Rancors, einer kleinen Freibeutereinheit. Es stieg noch eine kleine Wolke Rauch aus seinem Blaster, bevor er ihn blitzschnell in seinem Holster verschwinden ließ. Kaz Raal war ein groß gewachsener Mann mit schneeweißen Haaren und einem wohl gestutzten kurzen weißen Vollbart. Seine eiskalten blauen Augen waren auf den reglosen Alienkörper am Boden gerichtet. Am Körper trug er eine anmutige silberne Rüstung unter seinem seidigen dunklen Mantel. Der Raum, indem er sich befand, war nicht sehr groß, aber geschmackvoll eingerichtet und wirkte dadurch größer als er tatsächlich war. Zahlreiche Holos verzierten die Wände und die Farben waren sehr angenehm, sie umspielten seine Sinne und ließen ihn für eine Sekunde an etwas friedliches denken, bevor seine Gedanken wieder in das Hier und Jetzt katapultiert wurden. Ein großer Tisch bildete die Mitte des Raumes, darauf lag ein Gegenstand in der Größe eines menschlichen Kopfes, der Rand war aus Durastahl, doch im innern schwamm in einer trüben Flüssigkeit etwas Vertrautes, ein Gehirn. Es sah dem eines Menschen ähnlich, doch gab es feine Unterschiede in der Furchung und der Größe. Die anderen beiden anwesenden Personen waren Lt. Colonel Cynos Darrek, der Verbindungsoffizier der Rancors und Lady Shiri'ani, eine junge Twi'lek. Ihr gehörte das Casino "Lucky Star" hier auf Tatooine, in dem sie sich gerade aufhielten.

Der Colonel hatte ebenfalls seinen Blaster gezogen und sah nun zu Kaz hinüber. Die Twi'lek schien erst langsam zu begreifen, was hier vor sich ging, doch dann fand sie ihre Worte wieder. "Seid ihr wahnsinnig? Wieso schießt ihr ihn nieder? Er ist wichtiger Geschäftspartner von mir!" Der Captain blieb ruhig. "Er ist nicht der, für den ihr ihn haltet." Der Twi'lek schien diese Antwort nicht zu genügen und sie zog ein Komlink aus ihrer Kleidung und sprach ein paar Worte hinein. Sie wirkte leicht aufgebracht, stellte Kaz nüchtern fest. Währenddessen wandte er sich dem Colonel zu. "Major, untersuchen Sie den Twi'lek." Der Colonel seufzte nur. "Lt. Colonel, Sir", Kaz unterbrach ihn. "Wie auch immer," und rollte mit den Augen. Der Captain zog ein Datapad aus der Tasche und fing an daran zu arbeiten, als plötzlich die Tür aufging und die beiden Wachen der Lady herein platzten. Der eine war ein furchteinflässender Barabel von über 2 Metern Größe mit schwarzen Schuppen, alleine sein Aussehen schlug schon die meisten Feinde der Kasinobesitzerin in die Flucht. Sein Begleiter war ein Gamorreaner, der genau so groß war wie sein Partner, in der Breite. Er trug seine schwere Vibroaxt schon in der Hand, bereit für einen Kampf. Ein alter Spruch besagte, dass Gamorreaner sich ständig im Krieg befanden und dazwischen nur inne hielten um herauszufinden, wer ihr Feind war. Lady Shiri'ani ergriff nun wieder das Wort. "Jetzt ist die Zeit für Erklärungen. Ich habe euch vertraut, aber ihr könnt nicht einfach grundlos Geschäftspartner von mir niederschießen." Sie baute sich entschlossen vor Kaz auf, der sich inzwischen auf einem Stuhl niedergelassen hatte und nun zu ihr aufschauen musste. Die Twi'lek war wahrlich eines der hübscheren Exemplare ihrer Spezies, mit ihrer dunkelgrünen Haut, den zarten Lippen und den hell scheinenden gelben Augen hatte sie einen gewissen exotischen Reiz an sich. Die Anmut mit der sie sich bewegte trug eindeutig zu diesem Eindruck bei. Die beiden Wachen bauten sich hinter dem Captain auf, bereit bei dem kleinsten Handzeichen ihrer Herrin einzugreifen. Der Colonel beobachtete die Szene aus dem Augenwinkel, während er den Twi'lek durchsuchte. "Er lebt noch, Sir. Aber er hat keinerlei Wertgegenstände bei sich." Kaz nickte und blickte wieder zu der Twi'lek, die ungeduldig auf eine Antwort wartete. "Was ist, wenn ich euch sage, dass dort euer größter Feind liegt?" Die Lady schien unbeeindruckt. "Ich würde euch nicht glauben." Kaz nickte wiederum und schritt auf den Arbeitstisch der Lady zu, wo immer noch ein Gehirn in einem mechanischen Apparat lagerte. Die beiden Wachen zuckten merklich, doch die Lady hielt sie zurück. Alle Augen waren nun auf den Captain gerichtet. Er schaute jedem kurz in die Augen und stöpselte sein Datapad in die passende Einrichtung an dem Apparat des Gehirns und fing an. "Ich kam nach Tatooine um ein Gerücht zu untersuchen. Angeblich sollte der berühmte Majordomus von Jabba, Bib Fortuna, noch am Leben sein." Die Lady verengte ihre Augen zu Schlitzen. "Das ist unmöglich. Sein Gehirn liegt dort vor euch." Kaz schüttelte nur leicht den Kopf. "Das ist es, was er euch glauben machen wollte. Ich vermute Bib Fortuna hat sich mit den B'omarr Mönchen eingelassen um sein Gehirn in einen anderen Körper verpflanzen zu lassen." "Von diesen Mönchen habe ich schon gehört, sie sollen in Jabbas Palast leben, aber für mich hört sich das ziemlich unglaubwürdig an", unterbrach ihn die Shiri'ani. Kaz nickte leicht und rieb sich das Kinn. "Irgendwie schaffte es Fortuna sich in den Körper dieses Twi'leks zu transferieren und gab sich fortan als Firith Olan aus. Das Gehirn des wahren Olan seht ihr hier vor euch." Er legte eine Pause an und musterte die Anwesenden. Die beiden Wachen schienen nicht an seinen Worten interessiert zu seien, Kaz vermutete, dass ihre Aufmerksamkeitsspanne nicht größer als ein kleinwüchsiger Jawa war. Der Colonel lauschte aufmerksam, doch die Lady ergriff sofort wieder das Wort. "Gehen wir einfach mal davon aus, alles was ihr gesagt habt wahr ist, wie kommt ihr dann zu eurer Theorie?" Kaz blickte in die Runde, scheinbar schien das auch den Colonel zu interessieren. "Ich fand einen fast zerstörten Droiden, der merkwürdige Sätze von sich gab. Ich fing an Nachforschungen anzustellen und kam zu dem Ergebnis, dass dieser Droide einst für Fortuna oder Olan gearbeitet haben muss. Vermutlich kam er durch einen Zufall hinter Fortunas Geheimnis und wurde daraufhin zerstört. Zumindest fast. Meine Crew folgte mir nach Tatooine und nahm den Droiden mit, doch kurz Zeit darauf verschwand er. Als ich dann diesen Mann hier," er deutete mit einer Geste auf den reglosen Körper des Twi'lek, "nach dem Droiden fragte, bemerkte ich ein Flickern in seinen Augen. Er musste Fortuna sein. Er war schon immer ein Feigling. Vermutlich hat er den Droiden gesehen und sofort zerstört und hoffte dadurch sein Geheimnis für immer zu begraben". Kaz machte eine kleine Pause und lächelte kühl, als sein Datapad kurz piepte. "Und hier ist der Beweis." Er deutete auf das Gehirn. "Viele B'omarr Mönche haben ihre Hirne in Droidengestelle transplantiert um ewig leben zu können, nach und nach entwickelten sie eine gewisse Form der Telepathie. Doch Olan kann nur über ein Datapad mit der Außenwelt in Kontakt treten." Kaz erhob sich und zeigte auf den Sitz vor ihm. "Überzeugen sie sich selbst, Lady."

Alle schauten ihn mit großen Augen an, doch die Lady nahm Platz und betrachtete das Datapad. Kaz gesellte sich zu dem Colonel. "Beeindruckend, Sir." Kaz grinste nur kühl, "Ich habe das Kommando der Rancors nicht beim Sabacc gewonnen." Der Colonel musste lächeln, doch plötzlich wurde die Aufmerksamkeit der beiden auf den Barabel gerichtet, der scheinbar irgendetwas wahrnahm. "Irgendwasss ssstimmt nicht". Kaz lauschte angestrengt und nahm ein fernes Vibrieren wahr. "Ihr habt Recht..." Mit einem Mal zerbarst die Wand in tausende Splitter die durch den Raum flogen, der Colonel ließ sich sofort zu Boden fallen. Kaz riss die Lady mit hinunter, bevor ein großer Splitter ihr den Kopf abreißen konnte. Der Splitter zerschmetterte stattdessen den Apparat des Gehirn. Das Getöse war ohrenbetäubend. Plötzlich mischten sich zahlreiche Blasterstrahlen in dem Krach ein. Kaz hatte nur einen Gedanken. Soth! Aber er konnte es noch nicht riskieren seinen Kopf zu heben, dem Colonel ging es ähnlich. Er schaute hinüber zu der Lady, die scheinbar unverletzt war. Sie flüsterte ihm leise etwas zu, doch er verstand ihre Worte nicht. Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis sich der Rauch langsam lichtete, und die Katastrophe um sie herum deutlich wurde. Der gesamte Raum war verwüstet, kaum ein Gegenstand war davon gekommen. Fortunas Körper war unter Geröll verborgen. Die beiden Wachen standen in dem riesigen Loch in der Wand und kämpften gegen eine Übermacht an Twi'leks. Kaz zog seinen Blaster und sah aus dem Augenwinkel wie der Colonel dasselbe machte und schon feuerte. Er schaute nach links zu Shiri'ani. Sie lächelte, "Danke." Er setzte sein typisches kühles Grinsen auf. Dann flogen auch schon die ersten Blastersalven zu ihnen hinüber und sie mussten sich eine Deckung suchen. Plötzlich piepte sein Kom. Er nahm es mit der freien Hand vom Gürtel. Sein Pilot, Vayan Ebor meldete sich. "Gibt es Probleme?" Der Krach um ihn herum war immer noch zu laut. Er feuerte mit der rechten Hand auf einen Twi'lek Söldner und traf ihn am Kopf, bevor er einfach nur ins Kom brüllte: "Ja!"
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'> <b>Kaz Raal</b> </span><br><br><img src='http://kazila.milten.lima-city.de/SigKaz2.jpg' border='0' alt='user posted image'><br><br><span style='font-size:8pt;line-height:100%'><i>1. Officer: Wait, this is something the Captain has to do. <br>Captain (near death): No! No! It's not...! </i> </span><br><br><b>ICQ:</b> 295591937 <br><b>E-Mail:</b> <a href='mailto:sw-fan@web.de'>sw-fan@web.de</a>

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Darrek
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Beitrag von Darrek » Sonntag 5. Februar 2006, 03:58

Gut geschrieben. Hab ich im Nachtdienst also doch noch gute Lektüre lesen dürfen. ^^
Cynos Darrek, Colonel
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Char Theme: Linkin Park - In the End "Blue Lions Hymn" Tot oder Freiheit!
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Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 26. März 2006, 15:20

Genau wie es die eingegebenen Koordinaten vorgesehen hatten, tauchte der Gallofree Kreuzer Wanderhome auf halbem Weg zwischen Tirahnn und Ord Mantell aus dem Hyperraum auf. Neben den erwarteten Sternen und Eisnebelen schob sich ein schnittiger und schwer bewaffneter Blockadebrecher in ihr Sichtfeld. Begleitet wurde er von mindestens zwanzig kleineren Schiffen, ein bunt zusammen gewürfeltes Geschwader von bewaffneten Beibooten, alle mit dem Emblem der „Brennende Klaue“ versehen.

„Piraten“ schoss es dem jungen corellanischen Captain der Wanderhome sofort durch den Kopf und noch wärend er versuchte die Schiffe genauer zu identifizieren in dem Schwarm von Schiffen, welche sich schnell seinem Kreuzer näherten, und plötzlich wirkte die ansonsten ruhige Position in der Handelsflotte, der er diente, gefährlicher als der Beruf eines Milizpiloten, den er früher ausführte. „Wir sind tot,“ sagte er, wobei seine Stimme sogar in seinen Ohren viel zu erstickt klang. „Nicht unbedingt, außer sie wollen sterben, Captain“ erklang die viel zu ruhige Stimme des dunkelhaarigen Navigators neben ihm. Der Captain fuhr unsicher herum und bemerkte erst jetzt, dass er und der Navigator die einzigen der sechsköpfigen Crew waren; die noch auf der Brücke waren, die anderen hatte der ältere Mann überall in das Schiff geschickt um andere Arbeiten zu erledigen. Er kannte den Mann kaum, er war erst beim Abflug auf Tirahnn zur Wanderhome gekommen, mit einer direkten Empfehlung vom Hauptbüro der Handelsflotte und plötzliche dämmerte dem jungen Mann, dass alles was er über den Mann wusste wohl eine Lüge war. „Sie gehören zu denen...“ sprach er seine Gedanken laut aus. „Es ist irrelevant zu wem ich gehöre. Es geht nur darum, dass sie jetzt das tun, was ich von ihnen verlange, “ bekam der Mann als Antwort. Die Hand des Corellianer schoss plötzlich zu seinem Dienstblaster, der junge Mann hatte diese Bewegung solange geübt wie er denken konnte und seine Hand war inzwischen schneller als das Auge ihr folgen konnte, aber ehe er die Waffe auch noch angehoben hatte, hievte ihn der größer Mann am Hals aus seinem Kommandosessel und drückt ihn gegen die nächste Schiffwand. Der junge Raumfahrer röchelte; als der unnatürlich starke Griff des Angreifers ihm die Luftzufuhr abschnitt der scheinbare Pirat ließ ihn erst wieder los, als er mit der Linken den Dienstblaster des Handelsflottecaptain gegen den Kopf dessen Besitzers hielt und ihn ernster anblickte als zuvor, scheinbar abschätzend ob er ihm den Kopf wegbrennen sollte, wegen dem kleinlichen Versuch ihn umzubringen. „Wollen sie weiterleben?“ fragte der Bewaffnete und ließ die Waffe sinken als der jüngere Mann nickte. „Gut, dann verstecken sie sich und kommen sie erst wieder raus sobald ich es sage.“ Der junge Mann nickte noch einmal und rannte los wie von einem Rancor verfolgt, wahrscheinlich nicht mehr darauf bedacht ein Held zu sein, sondern dafür weiter zu leben. Mit einem leichten Seufzten steckte Felten den erbeuteten Blaster ein, nahm sich die Kapitänsmütze, die während dem Handgemenge dem blonden Mann vom Kopf gefallen war, und setze sich in Bewegung. Phase 1 erledigt und das war wohl der leichteste Teil des Plans.

Die Luke der Wanderhome glitt auf und sofort stürmten gepanzerte und bewaffnete Piraten herein. Sol Mon folgte seinen Leuten, seine beiden schweren Blaster fest umschlossen. Er rechnete nicht mit Widerstand, aber man wusste nie. Ein einziger Schiffoffizier wartete auf sie, leicht zu erkennen an der blau-goldenen Uniform und der Mütze auf dem Kopf. Sein Dienstblaster lag vor ihm auf dem Boden. „Ich bin Sol Mon und ich schätze sie sind hier der Captain?,“ fragte der dunkelhäutige Piratenfürst, obwohl er die Antwort an sich schon kannte. Der dunkelhaarige Mann in blauer Uniform nickte nur als Antwort. Sol Mon war für einen Moment versucht ihn niederzuschlagen und so einzuschüchtern, wie er es üblicherweise tat, aber der Mann leistete keinen Wiederstand, anstelle dessen entlud er eine ganze Salve in den am Boden liegenden Dienstblaster, bis von ihm nicht mehr viel übrig war als Schlacke. Den frischen Geruch von verbrannter Luft kostend, steckte er seine beiden Blaster weg und wandte sich wieder dem Captain zu. „ Was haben sie geladen?“ fragte der Pirat schließlich. „Sechs Mann Besatzung, vier Passagiere, Nahrungsmittel, persönlicher Besitz, Handelswaren und zwei Klontanks. Soll ich ihnen nur die Kommandocodes übergeben?“ antworte der Mann so, ruhig als würde er gerade das Morgenmenü in einem Biskuitbaronrestaurant aufsagen. Mon war überrascht von der Offenheit des Mannes, aber wenigstens ersparte es ihm die Mühe nach den Klontanks zu suchen, die seine Quellen an Bord vermuteten und die er für die Schwarze Sonne zurückholen sollte, nachdem die Hinterbliebenen sie aus einem der Lager des Verbrecherkartells gestohlen hatten. „Irgendwelche Imps an Bord?“ „Nicht, dass ich wüsste, aber unter den Passagieren könnten durchaus welche sein, die dann wahrscheinlich gerade dabei sein werden die Klontanks zu zerstören.“
Mon stieß einen derben huttischen Fluch aus, scheuchte den Captain und sein Enterkommando auf und sofort setze sich die kleine Gruppe in Bewegung.

Zwei Ebenen tiefer im Hauptfrachtraum des Schiffes standen Dutzende von Containern herum, wie sie für kleine Transportshuttles und Handelsschiffen üblich waren. Der Captain deutete auf zwei der größeren Kisten und identifizierte sie als die Klontanks.
„Könnten wir sie gefahrlos bewegen?“ fragte Mon und blickte sich genau so wie seine Piraten in dem kleinen Frachtraum um. „Ich bezweifele es,“ antwortete der Schiffcaptain immer noch gelassen und hob die Hand um scheinbar auf etwas zu deuten...“ und zwar deshalb.“ Mon folgte mit den Augen der Deutrichtung und erstarrte als er zwölf voll gepanzerte Gestalten auf einem höher gelegenen Steg erblickte, welche zuvor scheinbar hinter Frachtkisten versteckt gewesen waren. Es waren zweifellos imperiale Sturmtruppen und überall um seinen kleinen Trupp herum klappten Seiten von Containern auf und brachten weitere der gepanzerten Wesen zum Vorschein, alle mit erhobenen Waffen. Er war direkt in eine Piratenfallen gelaufen. Der Handelsschiffcaptain, welcher als die Sturmtruppen aufzutauchen begannen sofort Deckung gesucht hatte, erhob sich nun aus dieser und mussterte ihn mit einem überheblichen Lächeln „Bitte lassen sie ihre Waffen fallen, Captain Mon und geben sie ihrem Kreuzer und dessen Geleit am besten auch gleich durch das er sich ergeben sollte, ansonsten wird der Sternenzerstörer, der gerade ins System gekommen ist, anders sicher machen, dass ihre Schiffe keine Bedrohung mehr sind. Sie dürfen sich übrigens als Gefangene der imperialen Hinterbliebenen sehen, aber ich bin mir sicher der Statthalter von Tirahnn leiht sie mir und einen imperialen Folterdroiden für ein paar „Befragungen".....

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 7. Juli 2006, 20:24

Garan’s Pride, Shuttleschiff der Black Velker-Freibeuter, auf dem Weg zum Wheel

„... du hättest die Figur sehen sollen. Überlebensgroß und ein perfektes Abbild von Juel, bis auf die untypische geldspendende Heldenpose“, beendete der junge Freibeuterkapitän seine Erzählung von einem der vielen Abenteuer seiner Gruppe. Seine Zuhörerin, Tara Qua, grinste und zeigte dabei scharfe Fangzähne, wie für eine Cathar üblich.
„Ich bin überrrrrrrascht, dass errrr nicht verrrrrsucht hat sie zu sprrrrengen“, antwortete die katzenhafte Kriegerin, wobei ihr untypischer Dialekt wie immer in ihre Sprache einfloss und dem, was sie sagte, einen leicht bedrohlichen Unterton gab.
„Ich glaube, er war durchaus versucht“, entgegnete Felten, bevor ein Zirpen des Navigationscomputers seine Aufmerksamkeit forderte und er das kleine Transportschiff aus dem Hyperraum fallen ließ.

Er überprüfte sofort die Koordinaten und die Schiffsensoren, wie er es sich angewöhnt hatte. Man konnte nie wissen wie genau ein Sprung wirklich war, immerhin handelte es sich bei Hyperraumreisen um eine sehr exotische Technologie, die kaum von jemandem wirklich verstanden wurde und jeder Sprung barg die Gefahr, nie wieder davon zurückzukommen oder aber sonst wo zu landen. Zu seiner Beruhigung bestätigten die Sensoren allerdings, dass sein Privatshuttle doch am richtigen Ort zurück in den Normalraum gekommen war.

„Noch ein weiterer Sprung, und wir sollten beim Wheel sein und unsere Fracht abgeben können“, fuhr der dunkelhaarige Kaperfahrer fort, während er den nächsten Sprung zu programmieren begann.

„Ich bin frrrroh, sobald wirrr wiederrr zuhause sind. Diese Colicoiden, von denen wirrr unsere Ladung haben, wirkten nicht sonderlich frrrreundlich“, knurrte die junge Cathar. Ihr Fell sträubte sich leicht bei dem Gedanken an die insektenartigen Droidenbauer vom Planeten Colla, welche die beiden Freibeuter besucht hatten um eine Ladung von schwer bewaffneten und furchteinflößenden Killerdroiden zu erwerben.

„Jedes Volk hat seine Eigenheiten und bei ihrer Geschichte kann man unseren Geschäftspartnern kaum ihre Abneigung gegen Außenweltler vorwerfen“, antworte Felten, während er den letzen Datensatz in den Computer übertrug.

Die Bewohner von Colla waren während den Tagen der Alten Republik berüchtigte Hersteller von Kriegstechnologie gewesen, bis das Imperium ihren Heimatplaneten überfallen und fast das komplette Volk ausgelöscht hat. Vor einigen Jahren hatten Captain Garan und seine Crew den Planeten besucht und nach einigen Missverständnissen, bei denen die Crew fast verspeist worden wäre, konnten sie diverse Verträge mit den Führern des Volkes vereinbaren, die das Volk mit den Hinterbliebenen verbündet und die Colicoiden in die Schuld von Captain Garan gestellt hatte... was auch der einzige Grund war, weshalb sie überhaupt gewillt gewesen waren, ihm welche ihrer Zerstörerdroiden zu verkaufen. Wenn auch nur gegen eine stattliche Menge an Edelsteinen. Die Pride trug die erste Lieferung der mächtigen Droiden, während weitere folgen würden um die Reihen der Velkers und der Miliz des Wheels zu stärken.

Gerade als Felten die Hand an den Sprunghebel legen wollte, machte der Sensorcomputer ihn mit einem Zirpen auf das Eintreffen eines Schiffes aufmerksam. Die leistungsstarken Sensoren der Pride machten sich sofort, den Ankömmling abzutasten und zu identifizieren. Ein 190 Meter langer, boxartiger Handelskreuzer, das Design war relativ unspektakulär und ähnelte dem von vielen großen Transporter, bei denen es vor allem darum ging, nur eine kleine Crew zu brauchen und es dadurch wirtschaftlich genug für mittelgroße Unternehmen zu machen. Für Schmuggler waren solche Schiffe relativ ungeeignet, weil sie zu träge waren, aber für manche Piratenbanden waren es ideale Mutterschiffe für ihre kleinen, oft nicht hyperraumfähigen Beiboote. So auch dieses, wie sich herausstellte, als sich von modifizierten Andockluken am Kreuzer zwei kleine Raumschiffe lösten.

„Wollen die uns etwas angrrrreifen?!“, knurrte Tara mit einer Mischung aus Überraschung, Kampffreude und vielleicht auch Mitleid, für die armen Piloten in ihren kleinen, offensichtlich notdürftig zusammengesetzten Schiffen.

„Scheinbar, sie haben auf jeden Fall ihre Transponder umgestellt und geben sich als die „Blutigen Schnitzer“ zu erkennen. Setz’ einen Notruf ab und frag nach Hilfe vom Wheel. Ich glaube zwar nicht, dass wir sie brauchen werden, aber man weiß nie“, antworte Felten gelassen, während er die Chancen der Piraten abwägte und die taktischen Systeme der Pride mit zwei Schaltern aktivierte. Sofort erwachten Schilde und Waffensysteme mit einem Surren zum Leben, während die Cockpitbeleuchtung nur kurz flackerte, als die Energie zu den leistungsstarken Deflektoren umgeleitet wurde.

„Schrecklicherrrr Name für eine Pirrrratenbande, hätten sich etwas besserrrres einfallen lassen sollen, aberrr sie scheinen, so oderrr so, nicht sehr überrrlegt zu handeln“, entgegnete die junge Kriegerin, während sie dabei war, wie befohlen, einen schnellen Notruf abzusetzen.

„Dann wollen wir sie mal etwas abschrecken“, äußerte der ältere Freibeuter und ließ mit einigen schnellen Handbewegungen die automatisierten Zwillingstürme der Pride auf eines der kleinen Piratenshuttles einrasten, bevor er das Feuer eröffnete. Die schweren Kanonen erfüllten den Weltraum sofort mit roten Blitzen, welche sich in schneller Reihenfolge auf eines der kleinen Piratenschiffe warfen, dessen schwache Schilde durchschlugen und das Beiboot explodieren ließen. Der andere Piratenraumer drehte sofort scharf weg, als die Kanonen der Pride auf ihn einzuschwenken versuchten und den Weltraum nah ihm mit energiereichem, rotem Tod durchzogen.

„Guterrr Schuss, Captain. Ich glaube jetzt werrrden sie es sich noch einmal überrrlegen über uns herzufallen“, lobte die Freibeuterin, während sie angespannt die Bewegungen des kleinen Piratenschiffes beobachtete, welches in Richtung seines Mutterschiffes am Fliehen war.

„Ich wünschte, wir hätten Canderous oder Juel mitgenommen, die sind bessere Schützen als ich, aber wir kriegen es schon hin. Reaktivier Chiba und die Zerstörerdroiden, vielleicht können wir sie gegen diesen Kreuzer da testen“, befahl der Kommandant der Velkers, während er sein Shuttle dem Piratenraumer folgen ließ und es weiter mit Laserfeuer bedrängte. Neben ihm sprang Tara mit katzenhafter Anmut auf und eilte sofort nach hinten, kam allerdings zu Fall als ein plötzlicher Ruck durch die Pride ging. Nur ihre geschulten Reflexe retteten sie davor, sich an einer der Wänden den Kopf zu stoßen und sie war sofort wieder auf den Beinen und eilte weiter, während das Shuttle einige weitere Male erzitterte.

„Der Kreuzer hat uns in einem Fangstrahl, die müssen ihren Verladeemmiter aufgerüstet haben. Das Beiboot feuert weiter auf uns, aber ich habe es beschädigt, es sollte also nicht mehr lange Wiederstand leisten“, drang die Stimme der Eigners der Pride aus einem der Lautsprecher, um Tara über die momentane Situation zu informieren, gerade als sie in den Frachtraum stolperte. Sich schnell umblickend entdeckte sie ihr Ziel und reaktivierte den kleinen kugelartigen Droiden, der in einer gesicherten Ecke lagerte.

Sein Linsenauge begann rot zu leuchten und fokussierte sie sofort, bevor eine angenehme, nur leicht künstlich klingende männliche Stimme aus der Kugel kam. „Lady Qua, eine Freude, Sie wiederzusehen. Ich vermute, wird sind inzwischen wieder beim Wheel und...“, das erneute Erzittern der Pride unterbrach den Droiden, welcher sich inzwischen auf seinen eingebauten Repulsoren vom Boden erhoben hatte, „… oder, auch nicht. Mit wem haben wir uns denn diesmal auf einen Streit eingelassen?“
Tara antworte ihm nur halb, während sie dabei war, die vier Kriegsdroiden im Hauptlagerraum zu aktivieren, „Pirrrrraten. Der Captain meinte, ich solle dich und die hierrr aktivierrren für ein kleines Experrrriment.“ Das erneute Erklingen den schweren Bordwaffen der Pride und die vertraute Stimme ihres Vorgesetzten über Lautsprecher ersparten Tara eine der typischen, schnippischen Antworten von Chiba. „Das zweite Beiboot ist Geschichte und ich habe den Kreuzer kampfunfähig geschossen. Macht euch bereit zum Entern.“

Bild

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Die Andockluke glitt auf und sofort stieß der jungen Freibeuterin ein regelrechter Feuerschwall entgegen, doch keiner der Strahlen kam auch nur in ihre Nähe. Obwohl die Luft nah ihr dick vom Ozongeruch der ionsierten Luft war, waren alle Blastersalven von den Schilden der vier vor ihr aufgebauten Kampfdroiden aufgefangen worden, die in Kampfpose ausgebreitet vor der Luke standen und sofort das Feuer aus schweren Repetierwaffen erwiderten. Die ersten beiden Piratenreihen wurden sofort niedergemacht, noch während ihre hinteren Kollegen sich zur Flucht abwanden, welche sie wohl schon geplant hatten als sie die Furcht einflößenden Droiden gesehen hatten. Tara hob ihren Blaster und feuerte zweimal in den Rücken eines der Piraten, welcher mit einem Schrei zu Boden ging, und beobachtete mit leichtem Entsetzen, wie der letzte Fliehende von allen vier der Kriegsdroiden regelrecht in Stücke geschossen wurde. Sie stieg über die rauchenden Überreste des Kaperfahrers, wobei sie eine Hand über ihre empfindliche Nase hielt, und rückte weiter vor.

Chiba, der als Kontrollcomputer für die vier anderen Droiden, die über kein eigenständiges Denkvermögen verfügten, diente, folgte dicht hinter ihr, seine eingebaute Blasterkanone ausgefahren und die vier Kampfdroiden hinter sich. „Ich muss gestehen: Die Macht zu haben, lästige Rivalen mit 4 Killerdroiden in den Orkus zu schießen, entbehrt nicht einer gewissen Befriedigung“, ließ der Droide verlauten, und ein kalter Schauer ließ Taras Fell aufstehen, bei der unnatürlichen Gelassenheit und Gleichgültigkeit des schwebenden Droiden. Mit zwei Handzeichen deutete sie dem extensiv modifizierten Protokolldroiden an, sich bei einer nahen Konsolen einzuklinken um den Piratenkreuzer zu übernehmen, während sie sich weiter in das Piratenschiff voran begab.

Sie umfasste ihren Blaster enger und zog mit der freien Hand eines ihrer Virboschwerter aus dessen Scheide. Leicht geduckt schlich sie voran, wie sie es in ihrer Ausbildung gelernt hatte, und nutze ihre natürlich scharfen Sinne um das Schiff weiter zu erkunden. Sie hatte sieben Leichen im Andockraum gezählt und die Sensoren hatten acht Lebenszeichen an Bord gezeigt, also blieb nur noch ein Pirat, wahrscheinlich im Cockpit. Leise, wie das Raubtier von welchem ihr Volk zweifellos abstammte, bewegte sie sich voran, ihre scharfen Ohren identifizierten jedes Geräusch, so auch nervöses Atmen ganz in ihrer Nähe. Der Pirat musste sich irgendwo versteckt halten, wahrscheinlich dicht an die Wand gepresst um ihr aufzulauern.

Sie schloss die Augen, um sich genauer zu konzentrieren und den Ursprung des Geräusches besser abschätzen zu können. Schnell stellte sich eine hohe Frachtkiste, die gegen die Wand gelehnt stand, als einzige Möglichkeit heraus. Langsam voran tapsend begab sie sich auf die von dem Piraten abgewandte Seite der Kiste, schätzte ihre Dicke ab. Plötzlich, mit einer fließenden Bewegung rammte sie das Schwert mitten durch die Kiste. Ein überraschtes „Urk“ und das Geräusch eines fallenden Körpers belohnte ihre überlegte Taktik, als sie das Schwert zurückzog. Der süßliche, metallische Geruch von menschlichem Blut stieg ihr in die Nase, als sie um die Kiste herumglitt und auf ihr Opfer blickte. Der Hals des kauernden Piraten war klar durchstoßen worden, er war an der Wunde sofort gestorben. Mit einer flüssigen Bewegung führte sie ihr Schwert zurück in die Scheide und zog ihr Comlink vom Gurt. „Schiff gesicherrrrrt, Captain. Nichts Ungewöhnliches vorgefallen und die Droiden funktionierrrren sehr gut. Tara, Ende.“ Die Droiden waren wirklich extrem gefährlich. Sie hoffte nur, sie würde nie gegen sie antreten müssen, ging es ihr durch den Kopf, während sie sich daran machte, die Beute zusammen zu suchen....

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