Menschenmenge

Geschichten über Spieler- und Nichtspieler-Charaktere des VSWR-Universums
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Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 1. Mai 2003, 23:00

Menschenmenge

Ein Rempler... Bilder... Ein junger Mann, der sich durch die Menge schiebt... Erinnerungen... Gerüche... Bilder... Eine flüchtige Bewegung einer Hand, die die seine berührt. Wieder zucken Bilder, Emotionen, Gedanken, Lebenseinstellungen durch seinen Kopf. Ein kurzes Ballen der Faust. Das Gesicht bleibt regungslos. Er schiebt sich weiter durch die Menschen und wenigen Nichtmenschen. Der Hauch eines Atem in seinem Nacken. Er unterdrückte seine antrainierten Reflexe und drängt sich weiter. Wieder eine Berührung an der Hand. Wieder diese Bilder, Emotionen, Gedanken... Es gibt alles. Wirklich nichts, was es in diesem Raum nicht gibt. Aber so ungreifbar... fassbar... Es scheint ihm, dass es auf dem gesamten Planeten nicht genug Realität zu geben scheint, als dass es ein Trinkglas zu füllen vermag. Sein Gesicht bleibt regungslos. Stehenbleiben. Versuchen sich erst zu entspannen, dann konzentrieren, dann eine Barriere aufbauen. Jemand stösst einen anderen weiter. Andere werden mitgezogen. Wieder berührt jemand seine Hand. Die Barriere zerfällt zu Staub. Er wundert sich. Alles... Sekündlich neues... Bilder, Emotionen, Gedanken... Statistiken... Gesichter... Bilder... Texte... Heimarbeiten... Graphiken... Jemand will ein Ale trinken, ein anderer auf die Toilette. Eine Berührung an seinem Arm. Keine Reaktion. Stoff ist dazwischen. Er nimmt den Geruch von weissen Pflaumenblüten wahr. Sofort ist er wieder verschwunden. Der Geruch von irgend einem neuen Markenparfü... Wieder eine Berührung. Keine Hosen oder Jackentaschen. Der Geruch eines anderen Parfüms... Er gibt es auf. Die Charakteristik einer Hyperraum-Halbleiter-Schaltung. Ein Blinzeln, und weiter. Zumindest hält die innere Barriere... Jemand will Sex. …zumindest noch. Dazu noch die Stimmen. Sie scheinen von überall zu kommen. Und das taten sie auch. Ein Wirrwarr von Stimmen... Eine junge Frau sucht ihren Professor. Wie tausend kaputte Radios auf verschiedenen Sendern, Lautstärken, jemand wollte hinaus, hält den Leistungsdruck nicht mehr aus, Tonlagen, Stimmmelodien, unterschwellige, der Professor, der die junge Frau sucht, mal lauter mal leiser werdende mitfliegende Emotionen. In Stimme, Bild und Gedanken. Hektik. Jemand muss zu einer Prüfung. Er bleibt wieder stehen. Schliesst die Augen. Wieder der Duft von weissen Pflaumenblüten. Ob die Person in die gleiche Richtung will? Corelliasektor... Xyquine, Corellia, Corfai, Corri, Agrilat, Anchoron, Crollia, Truuzdaan, Abbruch. Er ist schon wieder weiter. Die gleichen Uniformen. Verwischte Schemen vor seinen Augen. Sieht er alles tausendmal? Ist alles tausendmal das gleiche? Schweissgeruch. Navigationseinstellungen. Uniformen. Er passiert die Statuen, die den Imperator glorifizieren. Oder passieren die Statuen ihn? Grinsen sie ihn an, oder grinst er hinauf? Der strenge Geruch eines Cathar. Diesmal keine Bilder. Aliens sind nicht von Natur aus kompatibel. Langsam fängt sich alles mässig aber beständig an zu bewegen. Oder bewegt sich wirklich alles? Nach oben... unten... Jägertaktiken. links... oben... Maschinenöl. Rechts unten. Schwankt er, oder schwankt die Welt? Das Gesicht einer Frau. Jemand hat Magenschmerzen. Können Stimmen sich drehen? Umrisse... unscharf. Nach hause gehen. Eine Uhr. Sie tickt. Eine Uhr? Zwei. Drei. Vier. Schwankend. Drohend über den Köpfen in der Halle. Wieder stehen bleiben. Weitertaumeln. Ein Stoss in den Rücken. Er hebt seinen rechten Arm, die Hand baumelt vor seinen Augen. Er verflucht die grossen Pausen. Kampfstatistiken. Pausen? Der Arm fällt wie von selbst wieder herunter. Berührt dabei diejenige eines älteren Mannes. Eine junge Frau an einem Baum, mit einer Art Pfeil in dem Bauch. Der Geruch eines Chemielabors. Wieder drängt sich jemand vorbei. Das Bild der Frau zuckt noch mal durch seinen Kopf. Für einen kurzen Moment ist wieder alles klar. Er kennt das Bild... er... Jemand ruft den Namen eines Anderen durch den Saal. Er faltet seine Hände. Entgegen allen Regeln oder Gewohnheiten steckt er sie unter seine Jacke. Dreht sich um. Der Geruch eines Standartparfüms. Er sucht den älteren Mann wieder. Schliesst die Augen. Findet den Körper, in dessen Kopf das Bild herumschwirrte. Die geistigen Barrieren waren schnell überwunden. Jemand stolpert. Hält sich an ihm fest. Blasteraufbau. Eine flüchtige Entschuldigung. Neuanfang. Erste Barriere. Also ein Wissenschaftler... Strukturformeln einer Flüssigkeit... Namen... Sein Name. Es ist alles klar. Ein kleiner Druck auf ein paar Blutgefässe im Gehirn. Mit letzter Kraft. Er nimmt die Hände wieder hervor. Er hat noch zehn Sekunden. Neun. Jemand hofft auf Regen. Sechs. Er fängt wieder an zu Schwanken. Kann gerade noch aufrecht stehen. An Gehen nicht zu denken. Zwei. Eins. Schweissgeruch. Jemand fällt um. Etwas Blut tropft aus seinen Ohren. Eine Studentin in der Nähe beginnt zu kreischen. Alles dreht sich hin. Gespräche verstummen. Auch er schaut hin. Merkt, dass sich nichts mehr bewegt. Keine Berührung. Keine kaputten Radios. Er hält sich an dem kleinen Zehen Duaths fest. Atmet tief durch. Sieht langsam wieder klarer. Nur noch doppelt. Verschiebend. Ruhig. Alles an seinem Platz. Stimmen. Unterscheidbar. Wirr durcheinander. Unkoordiniert. Unwichtig. Sanitäter kommen. Oder waren sie immer schon da? Wieviel Zeit ist vergangen? Wieviel hat er noch? Ein Blick auf seine Uhr. Er kommt zu spät. Er hasst Uniformen ohne Handschuhe. Richtet sich wieder auf, klopft die Uniform ab, zieht sie straff. Einer weniger. Umschauen um sich zu orientieren. E 382? Ah... diese Richtung. Er joggte los. Kaum noch jemand im Weg. Viele starrten noch auf die Ärzte, welche gerade den Tod feststellten. Einige gingen auch schon wieder weiter. Ein Gong ertönt. Viele schauen auf die Uhr. Hasten selbst weiter. Müssen weiter. So wie er. Er war schon fast an der richtigen Tür angekommen. Weiterrennen. Dort ist sie... 876... 378... 380... 381... 382. Endlich. Er bleibt stehen. Atmet tief durch, um keinen allzu müden Eindruck zu machen. Öffnet die Tür, betritt den Unterrichtsraum. Eine kurze Entschuldigung für die Verspätung. Die anderen sind schon anwesend. Er beeilte sich, sich an einen freien Platz zu setzen. Der Unterrichtsoffizier ist schon anwesend. Akzeptiert die Verspätung aber trägt sie ein. Der Geruch von weissen Pflaumenblüten, direkt vor ihm. Eine Offiziersanwärterin. Kennt er sie? Egal. Er blickt nach vorne, wo der Offizier bereits begonnen hat.
Die Universität. Die Offiziersschule. Die Menschenmengen. Ghent hasst sie. Schon vor der ersten Stunde.

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 2. Mai 2003, 15:56

Schön endlich ma wieder was von dir zu lesen. :lol:


Und gewohnter Stil wie sonst auch, nur weiter. :)

Teal_Anasi
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Beitrag von Teal_Anasi » Freitag 2. Mai 2003, 17:15

Ein wenig bizarr,aber nicht schlecht zu lesen. :)
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

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