Mission Failured

Geschichten über Spieler- und Nichtspieler-Charaktere des VSWR-Universums
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Gast

Beitrag von Gast » Samstag 24. Mai 2003, 15:04

Von den Dschungelgeräuschen abgesehen war es still. Dafür gab es lediglich innerhalb der Zaungrenzen Licht, welches von den Scheinwerfern auf den Türmen produziert wurde. Gebäude befanden sich an der westlichen und östlichen Grenze des Lagers.
Gegenüber den beiden breiten Eingängen ragten indes acht Säulen aus dem Boden, jeweils mindestens zehn Meter hoch.
Sie dürfen passieren, Sir.
Der Corporal des Wachdienstes winkte die 5-köpfige Patrouillengruppe durch. Der Gruppenführer, seine Abzeichen kennzeichneten ihn als Lieutenant, nickte lediglich. Sein Auftrag war ihm und seinem Team bekannt: Sie sollten einen handgroßen, schwarzen Peilsender zwischen den Tanks anbringen. Für diese Mission musste eine der zahlreichen Patrouillen erledigt werden, um an deren Uniformen zu kommen.
Zufrieden, den ersten Teil seiner Mission geschafft zu haben, stöpselte Captain Ramsey sich ein Mikroempfänger ins Ohr.
Jors, Kreal. Ihr beiden bleibt bei den Kasernen und beobachtet die Patrouillen innerhalb des Lagers, vor allem bei den Tankanlagen., murmelte er.
Es knisterte kurz, als zwei seiner Privates bestätigten.
Ramsey blickte sich unauffällig um, auch wenn er sich sicher war, das er in dieser Dunkelheit auch normal seinen Kopf hätte drehen können. Mit seinem Sergeant und dem übrigen Private hielt er auf die Tanks zu, im Schatten einer der beiden Kasernen.
Der etwa 27 Jahre alte Captain dachte nach. Orin, du bleibst hier., befahl er schließlich. Sergeant Orin war kurz darauf nicht mehr zu sehen.

Kamera deaktiviert, meldete Private Zod. Ramsey nickte und lies Zod wieder herunter, nachdem er ihn per Räuberleiter zur Kamera hochgehalten hatte. Jetzt hatten sie etwa eine Minute Zeit, den Sender anzubringen, bis man Alarm schlagen würde. Der Private deckte sicherheitshalber die Position der auf dem zaun angebrachten Kamera, während Ramsey nun vollends zwischen den Tanks verschwand.
Dieser fischte den Sender rasch aus seiner Jackentasche heraus und aktivierte ihn. Er legte den Sender auf den Boden neben einen Tank und bedeckte ihn sorgfältig mit Sand. Nun war nur noch eine zirka 5 Zentimeter lange Antenne zu sehen.
Nur wenn man es darauf anlegen würde, solch einen Sender zu finden, würde man ihn sehen, stellte Ramsey zufrieden fest.
Er tippte sich zweimal ans Ohr.
Jors, Kreal, hier Ramsey. Das Paket ist abgegeben. Irgendwas verdächtiges zu sehen?
Wieder ertönte ein Knistern, doch der Mikroempfänger blieb stumm. Ramsey runzelte die Stirn. Orin, Status. Wieder nichts. Ramsey wiederholte sich ein zweites Mal. Doch er wartete vergeblich auf eine Antwort. Ein Schauer lief ihm den Rücken herunter.
Zod, erbitte -sofort- Meldung, murmelte der Captain schon lauter.
Hier Zod, was gibt’s?, meldete sich die junge Stimme des Privates.
Ramsey atmete aus. Die anderen melden sich nicht. Ich vermute ich kann auf Grund meiner Position hinter den Tanks keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen. Versuchen sie’s mal.

Zod gab keine Antwort. Ramsey packte die Panik. Zod, kommen!, rief er beinahe lautstark, während er auf Zod’s Position bei der Kamera zurannte.
Der Private war nicht mehr da.
Panisch und von Angst erfüllt sah sich der Captain um. Zitternd zog er seinen Blaster.
Etwas kaltes berührte seinen Hinterkopf, dann wurde alles schwarz.

Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 25. Mai 2003, 18:44

WOW! Bitte weiterschreiben - das ist bestimmt spannend!

Bane_Tallon
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Beitrag von Bane_Tallon » Montag 26. Mai 2003, 20:46

Bin mal gespannt wann uns das betreffen wird. Schreib ma weiter ;)
MfG<br><br>Bane Tallon

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Parsk Del`Gamen
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Beitrag von Parsk Del`Gamen » Dienstag 27. Mai 2003, 11:58

wirklich spannend!
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Del`Gamen

Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 29. Mai 2003, 15:36

“Woher wussten sie das es feindliche Infiltranten waren?“
“Ihre Tarnung verriet sie. Platoon 36-V-8A sollte längst in Terka sein. Deshalb befahl ich meinen Leuten sie zu beobachten.“
“Gut gemacht. Aber sie hätten sie alle gefangen nehmen sollen. Wer weiß welche Informationen die einzelnen Soldaten hatten?“
“Ihr Anführer hätte vielleicht mehr Informationen gehabt, aber wir mussten ihn ausschalten, Sir.“
“So? Für mich sahen die Berichte so aus als hätte Betäubung vollkommen ausgereicht. Überhaupt waren diese Gewaltanwendungen unnötig.“


Eine Pause folgte, deren Bedeutung sich allen im Raum bewusst waren.

“Wie auch immer, wir müssen uns mit dem zufrieden geben, was wir haben. Beginnen sie mit den Verhören, Lieutenant. Captain, wir beide unterhalten uns später.“

Eine dritte bislang stumm gebliebene Stimme bestätigte. Man hörte wie sich eine Tür schloss.

Private Dean Kreal hatte angestrengt das Gespräch verfolgt, jedoch zwangen seine Schmerzen ihn immer und immer wieder auf die Zähne zu beißen. Der junge Soldat wollte nicht zeigen wie er unter seiner Gefangenschaft litt. Mit einer Schusswunde in der Schulter, die bislang nicht behandelt worden war, hatten sie ihn in die kleine, unbelichtete Zelle geworfen. Dean konnte sich nicht mal mehr erinnern, wo sich diese Zelle befand.
Nur schwach waren auch die Erinnerungen an den Einsatz. Wie lang dieser zurück lag konnte Dean nicht bestimmen. Er hatte sich an die Wand der Baracke gelehnt und das Szenario beobachtet. Es folgte ein Schuss, darauf Schmerz, dann war alles dunkel.
Was mit den anderen geschah war ihm unbekannt.

Die Zellentür öffnete sich, gleißendes Licht ließ Dean die Augen zupressen.
Na, gut geschlafen?
Ungestüm und grob zerrte jemand Dean an seinem rechten Arm hoch und zog ihn in einen kleinen Saal. Schmerzerfüllt schrie der republikanische Soldat auf, als er mit dem Gesicht gegen den Türrahmen gerammt wurde.
Langsam öffnete der Private seine nun tränenden Augen. Bis auf ihn und seinem Peiniger war niemand anwesend. Jedoch belehrten ihn zwei weiße Rüstungen an den Ausgängen eines besseren. Dean wurde auf einen Stuhl geworfen.
Ein wohl imperialer Soldat setzte sich ihm gegenüber. Er war vollkommen in schwarz gekleidet, seine Abzeichen kennzeichneten ihn als Lieutenant. Der Mann grinste teuflisch.
Dann lass mal was hören.
Dean bemerkte erst jetzt, dass seine Nase blutete. Rasch wischte er sich das Blut weg, ebenso seine Tränen.
Dean Kreal, Private. Special Force Team 3. Infanterist. Dienstnummer 7529-ORA-C15.
Sein Versuch, trotzig zu klingen, war gescheitert. Es klang eher flehend. Der Lieutenant grinste immer noch.
Nett sie kennen zu lernen, Mister Kreal. Was führt sie denn zu uns?
Dean lächelte, soweit es sein zustand zuließ. Die frische Luft und die schöne Umgebung.
Ein Knallen ertönte, gefolgt von einem Schrei. Zitternd rieb Dean sich seine rechte Wange.
Dessen bin ich mir sicher, Private., gab der Lieutenant ruhig zurück, nachdem er sich wieder korrekt hinsetzte. Das Lächeln war verflogen, sein Blick war Ernst.
Schluss mit dem Unsinn!, schrie er plötzlich ungehalten. Was war ihr Auftrag?! Was sollte der Peilsender? Wollten sie die Tankanlagen sprengen? Sind noch mehr Infiltrationsteams unterwegs?
Der junge Private zuckte unter dem Geschrei zusammen, der Offizier ließ ihm keine Gelegenheit zum Antworten. Fluchend schwor er sich im Innersten, die anfliegenden Bomber nicht zu verraten. Würde er es tun, würden die Imperialen sofort die Luftabwehr verstärken und die Mission wäre gescheitert. Oder war sie das nicht schon? Wenn der Offizier von dem Peilsender wusste mussten sie ihn entdeckt haben. Was nun?
Ich weiß nicht wovon sie reden, antwortete Dean schlicht und zuckte zusammen, im Angesicht der gleich erfolgenden zweiten Ohrfeige. Sie blieb aus.
Der Offizier nickte einem der Sturmtruppler zu. Deans Angst wuchs, was werden sie mit ihm anstellen? Gleich wäre der Truppler bedrohlich nahe, seine E-11 im Anschlag – doch er ging an Dean vorbei.
Mit einem Schlüssel öffnete er eine zweite Zelle, die Dean bislang nicht aufgefallen war. Der Sturmtruppler rief etwas unverständliches und betrat die Zelle. Plötzlich flog der Körper von Private Zod heraus, der hart auf dem Boden landete. Dean erkannte nicht ob seine Kollege noch lebte. Zod blutete aus der Nase und mindestens drei Einschusslöchern am gesamten Körper.
Die ST-Einheit entsicherte ihre E-11 und legte sie an den Hinterkopf des zumindest bewusstlosen Private. Entsetzt wechselte Deans Blick zwischen Zod und dem Lieutenant.
Nun war wieder dieses diabolische Grinsen in dessen Gesicht.
Nun, Mister Kreal?
Dean war nicht im Stande zu antworten. Erst ein demonstratives zweites Entsichern der E-11 riss Private Kreal aus seiner Trance. Sein Mund stand immer noch offen.

Nach zwei Minuten hatte er dem Lieutenant alles erzählt. Zod hatte der Sturmtruppler wieder in dessen Zelle geworfen. Der Offizier sah Dean lächelnd an.
Sehr kooperativ von ihnen, Private.
Der Lieutenant stand auf und nickte dem Sturmtruppler zu. Ohne Vorwarnung wurde Dean vom Stuhl gerissen. Doch er wehrte sich nur sporadisch, er hatte keine Kraft mehr. Dean hatte dem Lieutenant alles erzählt und die Mission verraten. Resigniert ließ er sich in seine Zelle verfrachten.
Dean kauerte sich in eine Ecke, als sich die Zelltür schloss. Draußen konnte er die Stimme des Lieutenants hören.

Ja, Sir, er hat mir alles erzählt. --- Ja, Sir. --- Nein, er lebt noch, aber sein Zustand ist nicht sehr gut. --- Ja, Sir. --- Nein, Sir. Er hat uns nur erzählt was wir schon wussten. Das Verhör war vollkommen ergebnislos.

Dean traute seinen Ohren nicht. Tränen liefen seine Wangen herunter...

Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 29. Mai 2003, 17:00

Spannung³

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 30. Mai 2003, 19:25

Hui! *flüster* Super!

Weidda!!!

;-)

Teal_Anasi
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Beitrag von Teal_Anasi » Freitag 30. Mai 2003, 19:48

Sehr spannend geschrieben. Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
Gruß<br><br><b><i><span style='color:blue'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'> Teal Anasi</span></span></i></b>

Gast

Beitrag von Gast » Samstag 31. Mai 2003, 16:27

Geräusche ... Eine Explosion ... Blasterfeuer ... Ein Schrei ... Wieder eine Explosion ... Wieder ein Schrei ... Bilder ... Soldaten sacken leblos zu Boden ... Ein Private verblutet hinter einem Panzerwrack ... Ein hilflos blickender Lieutenant ... Ein Private wird von einer Granate zerfetzt ... Gerüche ... Ein dampfendes Einschussloch auf der Brust eines Soldaten ... Das von einer Granate stammende halb verbrannte Pulver ...
Bilder ... Der Lieutenant wird auf nächste Distanz hingerichtet ...

Keuchend wachte Derek Vinyard auf. Sein Shirt und seine Hose klebten an ihm, kühler Schweiß lief ihm das Kinn herunter.
Seufzend ließ sich Derek mit dem Kopf in sein Kissen fallen. Seine offenen Augen starrten die einzige Lichtquelle im Zelt, eine rötlich leuchtende Digitaluhr, an.
Nach drei Minuten setzte er sich auf. Mit einem Handtuch, welches in Greifweite lag, wischte er sich sporadisch den Schweiß aus seinem Gesicht. Obwohl mitten in der Nacht, war Derek hellwach. Der Lieutenant Colonel blickte die Digitaluhr an. Drei Uhr in der Nacht.
Derek erhob sich aus seiner Pritsche und stapfte mit bloßen Füßen an den Zelteingang.
Zur Zeit war er mit den Special Forces im Lager der 27th Airborne Division. Das Lager war eine schlichte Lichtung in einem Waldstück auf dem Westkontinent, das an den Rändern von Hoover-Panzern bewacht wurde. Luftabwehrstellungen standen verteilt auf der Lichtung.

Eine Welle von Müdigkeit überkam Derek, als er seinen Spaziergang durch das Lager beendete und sich gegen einen Baumstamm lehnte. Die üblichen Symptome...
Der Traum verfolgte Derek seit einigen Jahren. Es war einer seiner ersten Einsätze gewesen. Er schlug fehl, bevor er mit seinem Team überhaupt reagieren konnte. Damals geriet er als einziger Überlebender seines Teams in die Gefangenschaft einer Söldnerbande. Zwar wurde er nur wenig später durch ein Kommando befreit, jedoch verfolgte ihn seitdem der Traum.
Ein Schauder überlief den noch recht jungen Offizier.
Es könnte auch bei SFT 17 so gewesen sein, sagte ihm eine innere Stimme. Das Team unter der Führung von Second Lieutenant Bane Tallon, der auf dem Papier hier im Lager schon längst Lieutenant war, wurde seit zwei Tagen vermisst.
Mein Team...
Derek musste leicht lächeln, als er der Ironie bewusst war. Stets gab er sich die Schuld, wenn ein Soldat unter seinem Kommando starb. Doch nie hätte er ihn retten können. Oder doch?
“Normalerweise bleibt es doch jungen Privates überlassen, das Lager in der Nacht zu bewachen.“, sagte eine Stimme hinter Derek aus dem Nichts.
Überrascht blickte Derek hinter sich. Ein Colonel der Airforce stand lächelnd da, die Hände in der Tasche seiner Fliegerkombi. Derek setzte zum Salut an, doch der Colonel deutete mit einer knappen Geste an, es sein zu lassen. Der Mann von Chandrila gehorchte.
“Tut mir Leid, Sir, aber ich kann nicht schlafen.“, teilte Derek wahrheitsgemäß dem ranghöheren Pilot mit.
“Ich habe das von ihrem Team gehört.“, sagte der Colonel darauf, als er das Zeichen auf Derek’s Schulter erkannte. “Ich muss sagen, es tut mir Leid. Für sie und die Angehörigen der Soldaten.“
Derek nickte nur. Eine Hand erschien zu seiner Seite.
“Colonel Morton Reed.“ Schmal lächelnd ergriff Derek die Hand und schüttelte sie. “Lieutenant Colonel Derek Vinyard, Sir, nett sie kennen zu lernen.“
“Derek Vinyard? Ehemaliges Mitglied von Page’s Commandos?“
Der Offizier der Bodenluftstreitkräfte schien sichtlich überrascht. Wieder nickte Derek nur.
“Soso“, schmunzelte der ältere der beiden “Wissen sie, Derek. Im Krieg gibt es immer Verluste. Einen Kameraden zu verlieren ist schrecklich. Man versucht sich die Schuld daran zu geben und man fragt sich, ob man es hätte verhindern können.“ Reed machte eine Pause.
“Tun sie das nicht, Derek. Sie werden keine Antwort finden. Akzeptieren sie das Geschehene.“
Der Colonel klopfte Derek auf die Schulter und griff einmal kurz fester zu. Dann war er verschwunden.
Derek verharrte für einige Minuten, sein Blick war starr auf einen Grashalm gerichtet. Ohne die Blickrichtung zu ändern riss er sich das Zeichen seines Platoons von der Schulter. Wütend zerknüllte er das runde Stück Stoff und warf es in die Dunkelheit.

Seufzend stapfte er zurück in sein Zelt.

Bane_Tallon
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Beitrag von Bane_Tallon » Sonntag 1. Juni 2003, 19:34

Coole Storys, die Fortsetzungen gefallen mir. Die Geschichten machen das RS noch spannender als so auch schon :) Freu mich natürlich auf jede Fortsetzung und jedes neue RS :)
MfG<br><br>Bane Tallon

Gast

Beitrag von Gast » Dienstag 17. Juni 2003, 21:00

Es war ernüchternd. Zusammen mit einer Jagdbomberstaffel unter dem Kommando von Colonel Reed flogen die Hawks, eine V-Wing Staffel unter Major Kasan Moor, nun schon seit Stunden Patrouille über dem dichten Dschungel des Kontinents. Zu Beginn der Patrouille herrschte tiefste Nacht, doch mittlerweile graute der Morgen. Kasan seufzte. Die Tankanzeige ihres Jägers strebte unwiderruflich auf die Null zu.
Die vierundzwanzig Jagdbomber und Jäger warteten auf einen einzigen codierten Komruf auf republikanischer Frequenz. Ein Komruf würde das nervenaufreibende Warten beenden. Doch er blieb bislang aus. Der als Aufklärer fungierende Jagdbomber hatte schon vor Stunden das Zielgebiet, ein Tanklager, überflogen, hatte sich aber seit dem nicht mehr gemeldet. Obwohl es unsinnig war, weiter zu warten, hatte das Oberkommando weiter darauf beharrt, dass die beiden Staffeln in der Luft bleiben. Doch vor einer Stunde musste jemand ein Einsehen gehabt haben. Man hatte den beiden Staffeln ein neues Ziel zugeteilt.
Eine gemischte Brigade aus Panzern und mit Raketen bestückten Hooverfahrzeuge des Imperial Remnants hatte sein Lager auf einer der wenigen Lichtungen im Dschungel. Der Brigadekommandeur wähnte sich wohl in Sicherheit, da ihm zwei Staffeln TIEs zur Verfügung standen. Doch die Staffeln von Colonel Reed und Major Moor sollten ihn jetzt eines Besseren belehren.

Ein knappes Klicken kündigte einen Komruf an.
„Ziel in Sicht, 3 Klicks auf 11 Uhr. Erfasse aufsteigende Einheiten. Interceptors und Fighter.“
Major Kasan Moor aktivierte per Knopfdruck ihr Bordkom. „Bestätige, Hawk 7.“ Die ehemalige Pilotin der Rogue Squadron war sichtlich überrascht und machte eine kurze Pause. Sie warf einen Blick auf ihr Display. „Okay Hawks, ihr wisst was zu tun ist. Colonel Reed macht mit seinen Jagdbombern das Lager fertig und wir kümmern uns um die Störenfriede am Himmel.“
Eine Flut von Bestätigungen folgte.
Konzentriert lies Kasan ihren V-Wing leicht nach Backbord driften. Mit einer geübten Handbewegung änderte sie ihren Feuermodus auf Raketen. Gleichzeitig öffnete sie eine interne Komfrequenz zu ihrer Rotte. „Schickt ihnen zwei Raketen zur Begrüßung. Darauf in Paaren ausschwärmen. Schnellfeuermodus nur benutzen wenn ihr hinter einem TIE klebt.“
„Geht klar, Major“, bestätigte Kasans Flügelmann, ein Neuling von Corulag. Die beiden anderen Piloten der Rotte bestätigten ebenfalls.

Langsam erhöhte Kasan ihre Fluggeschwindigkeit und lies ihr grünes Fadenkreuz über die heranbrausenden schweben. Rasch änderte es seine Farbe in ein dunkles Gelb. Der Astromech hinter Kasan pfiff fast unmittelbar in einem hellen Ton, als die Systeme einen Interceptor erfassten. Sofort schoss Kasan ihre beiden Raketen ab und suchte sich ein neues Ziel. Während vier Fighter und drei Interceptors von den Raketen zerrissen wurden, drehten die restlichen TIEs jedoch bereits ab und waren somit nicht mehr für die Zielsuchgeräte erfassbar.
„Die TIEs haben ein Frühwarnsystem, Kasan“, bemerkte ihr Flügelmann kurz darauf verärgert „Wir müssen sie mit den Lasern erwischen.“
Noch ehe Kasan etwas erwidern konnte raste ihr Flügelmann schon los und stürzte sich auf ein Interceptor-Paar.
„Verdammte Scheiße“, entfuhr es Kasan. „Teras, bleiben sie an meiner Seite, das ist ein Befehl.“ Doch Teras schien sie zu ignorieren. Fluchend jagte sie ihm nach.

Schon nach einer Minute hatten sich die beiden Interceptors hinter Teras gesetzt. Abwechselnd schossen sie Doppelsalven auf den vor ihnen fliegenden V-Wing.
„Die haben mich festgenagelt!“, brüllte Teras verzweifelt und brach Steuerbord aus. Mit Höchstgeschwindigkeit ging er auf bis zu fünf Meter über den Baumwipfeln des Dschungels herunter, gefolgt von den beiden TIEs und Kasan, die mittlerweile aufgeholt hatte.
„Bin an ihnen dran.“, gab Kasan zähneknirschend zurück und schaltete ihren Feuermodus auf Einzelfeuer. Das Risiko ihren Flügelmann zu treffen war relativ hoch, aber ein paar schlechte Schüsse würden vielleicht seine Verfolger auf sie aufmerksam machen.
Doch sie ließ sich übertölpeln. Fast. Einer der Inteceptors brach Backbord aus und verringerte rapide seine Geschwindigkeit auf ein Minimum. Kasan musste Steuerbord ausbrechen, um den TIE nicht zu rammen, allerdings reagierte sie eine Millisekunde zu spät. Einer der Schüsse des TIEs erwischte sie am linken Flügel. Kasans Astromech begann protestierend aufzukreischend, als sie wendete und den Kampf trotz des bereits bedrohlich rauchenden Flügel wieder aufnahm. Sie ignorierte die R5-Einhet und legte ihre kompletten Schilde nach vorne. Mit Höchstgeschwindigkeit raste sie direkt auf den langsam wieder beschleunigenden TIE zu.
In den meisten Fällen verliert derjenige solch ein Duell, der die schwächeren Schilde besitzt. Die Tatsache das TIEs überhaupt keine Schilde besitzen erhöht meine Chancen ein wenig., dachte die Pilotin grimmig.
Obwohl der TIE-Pilot seinen Nachteil hätte erkennen müssen flog er ungeachtet dessen direkt auf Kasan zu.

Die beiden Piloten schossen etwa zeitgleich. Jedoch brach Kasan früher als ihr Gegenüber aus, was ihr das Leben rettete. Vier grüne Laserlanzen verfehlten den Luftraum, in dem sich eben noch ihr Jäger befunden hatte.
Weniger Glück hatte der TIE. Kasans erster Schuss brachte die Verbindung zwischen dem rechten Solarpaneel mit der Kanzel zum Schmelzen und durchtrennte sie. Die beiden nächsten Schüsse durchdrangen das Cockpit und den Piloten ohne weitere Umstände während der vierte Schuss den TIE zur Explosion brachte.

„Guter Schuss, Eins.“, tönte eine raue Stimme aus dem Com. „Danke, Drei.“, erwiderte Kasan etwas schroff, aber auch leicht enttäuscht.
Sie hatte versagt. Obwohl sie einen TIE abgeschossen hatte, konnte sie ihren Flügelmann nicht vor dem Untergang bewahren. Eine fünfzig Meter lange Schneise mitten im Urwald, etwa hundert Meter steuerbord von Kasan kennzeichnete den Punkt, an dem Teras abgeschossen wurde. In vielen Teilen der Schneise brannten Bäume lichterloh, weshalb Kasan die letzte Hoffnung begrub, dass Teras den Absturz in irgend einer Form überlebt haben konnte. Rasch verdrängte sie die Gedanken an ihren gefallenen Flügelmann und stellte eine allgemeine Komverbindung zur Staffel her.
„Hier Eins, Status.“ Leicht verärgert registrierte Kasan, dass ihre Stimme nicht so fest klang wie sie es wünschte.
„Hier Drei. Ich hab den Mörder von Zwei erwischt.“ Der von Sullust stammende Nichtmensch machte eine Pause. Kasan vermutete, dass er so seine Trauer über den Abschuss ausdrücken wollte. „Ich hab zwei Interceptors, die nach Norden abhauen. Einen TIE-Fighter zieht’s nach Süden und zwei Fighter haben rund fünf Jagdbomber von Reed am Heck.“
Sofort verrenkte Kasan ihren Kopf und blickte in die grobe Richtung, in der die Lichtung lag. Tatsächlich jagte die halbe Jagdbomberstaffel ein TIE Paar. Sie hatten auch nichts besseres mehr zu tun, denn die Lichtung stand in Flammen. Sie wurde regelrecht im Sekundentakt von Sekundärexplosionen überzogen. Wieder aktivierte Kasan ihr Kom.
„Hawk Eins an Challenge Eins. Sieht so aus als hätten sie’s denen ganz schön gezeigt, Colonel.“
„Vielen Dank Hawk Eins.“, erwiderte eine Stimme trocken, die Kasan unbekannt war. „Es tut mir sehr Leid, aber den Colonel hat es erwischt. Eine der Bodenraketen hatte seinen Bomber frontal getroffen.“
Seufzend schloss Kasan ihre Augen und schluckte. „Habe Verstanden. Wir haben einen Verlust, wie sieht es bei ihnen aus? Und wer hat nun das Kommando?“
Es rauschte kurz unangenehm, dann ertönte wieder die unbekannte Stimme: „Als stellvertretender Staffelführer übernehme ich die Staffel. Oder was davon übrig ist. Wir haben sieben Verluste.“
Ein kalter Schauer lief Kasan den Rücken herunter. Die TIEs müssen über die Jagdbomber hergefallen sein wie ein Mynock über eine Serun-Fliege.
„Tut mir leid. Mit wem habe ich das Vergnügen?“
„Lieutenant Rihco.“, erwiderte der Pilot nun erschöpft, als würde er plötzlich eine große Last tragen.
„Gut, ich schlage vor wir...“ Kasan stockte. Sie brauchte zwei Sekunden, ehe sie Begriff: Auf ihrer Schalttafel leuchtete die Anzeige für einen codierten Komruf rot blinkend auf. Rasch drückte sie einen Knopf und hörte sich den Komruf an.
„Nun“, begann sie dann schmal grinsend auf normaler Frequenz. „Ich schlage vor, wir bringen unseren Auftrag zu Ende.“

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Dies ist eine Hintergrund-Story zur offiziellen SFT 17 - Storyline

Kritik oder ähnliches sind natürlich sehr willkommen :)

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Beitrag von Bane_Tallon » Mittwoch 18. Juni 2003, 15:53

Die Story hat mir gefallen, macht generell Spass deine Storys zu lesen.
Ich frag mich nur was das jetzt genau mit uns zu tun hat, aber ich denke das werden wir noch erfahren :)
MfG<br><br>Bane Tallon

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