Flucht nach Gall - Part II

Geschichten über Spieler- und Nichtspieler-Charaktere des VSWR-Universums
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Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 20. Juli 2003, 16:22

„Ihre ID-Cards bitte“, sagte eine mehr oder weniger freundliche Stimme, als Adara mit Callie zum Registrier-Punkt der Stadt kam. Die Schmugglerin legte ein freundliches Lächeln auf und reichte dem Nichtmensch die zwei gefälschten Identy-Cards. Adara hatte sie bei dem selben „Bekannten“ anfertigen lassen der ihr erzählt hatte, daß es auf Gall Arbeit gab die gut bezahlt wurde und man längere Zeit am selben Ort war. „In Ordnung. Ihr Schiff ist die Sleeping Sun, die sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf Plattform 327 befindet?“ fragte der Alien weiter. Adara nickte freundlich, woraufhin sie die IDs zurückbekam und sich dann mit Callie entfernte.

Der Plan der jungen Frau war es, so schnell wie möglich ein Quartier für das Mädchen und sie zu finden und danach einen Schichtmeister der Minen ausfindig machen, um sich dort baldmöglichst einen Arbeitsplatz zu sichern. Die Arbeit konnte gefährlich werden, daß wußte Adara. Aber immerhin bekam sie eine gute Stange Credits dafür, und das war wichtig, wenn sie für eine Weile für ein Kind sorgen sollte.

Zuerst jedoch galt es, sich in Gall City zurecht zu finden. Nachdem sie die sterilen weißen Korridore der Kontrollpunkte verlassen hatten, befanden sie sich nun auf einer großen breiten Straße. Es war jedoch kein Verkehr auf dieser zu sehen – sie war allein für die Fortbewegung ohne Hilfe von Maschinen gedacht. Schmale Förderbänder brachten die Personen, die es eilig hatten, schneller von A nach B.

Als Adara jedoch den Blick hob, sah sie zahlreiche Schiffe und weitere Schwebegleiter, die sich am Himmel tummelten – getrennt nur durch ein unsichtbares Netz aus „Straßen“. Spontan fühlte sich die Schmugglerin an Coruscant erinnert. Nur daß hier die vielen bunten Lichtpunkte fehlten, die den Gleitern den richtigen Weg zeigten. Vielleicht, so dachte die junge Frau, lag es allerdings auch nur daran, daß die Sonne schien und Lichter noch nicht gebraucht wurden.

Coruscant... Ihre Gedanken schweiften kurz ab - zu ihrem letzten Abend auf diesem Stadtplaneten. Es war ein glücklicher Abend. Sie verbrachte ihn mit einem hochgewachsenen imperialen Offizier, der an den Schläfen schon leicht graues Haar bekam...

Adara blickte zu Callie hinunter. Sie hatte bemerkt, daß die Schritte des kleinen Mädchens immer langsamer wurden. „Geht es noch? Oder bist du zu müde zum Weitergehen, Callie?“ fragte die Schmugglerin. „Ich bin müde...“ antwortete Callie erschöpft. Daraufhin bückte sich Adara und nahm die Kleine mühelos auf den Arm. Sie war erstaunt wie leicht das Mädchen war. Beim Weitergehen zeigte die junge Frau nun von Zeit zu Zeit auf eins der turmartigen Gebäude und erklärte Callie einige Dinge. Vor allem die Schwebegleiter schienen dem Mädchen zu gefallen. `Vielleicht erinnern sie Callie ja an etwas`, dachte sich die Schmugglerin.

Als Adara wieder einmal den Blick gen Himmel richtete, konnte sie weiter oben an einem Gebäude ein Panoramaglasfenster sehen. Daran, dicht an der Scheibe, stand ein kleines Mädchen – es mochte wohl ein bißchen älter sein als Callie. Es trug ein hellblaues Kleid, und ein weißer, wolkenartiger Umhang reichte ihm bis zu den Knöcheln. Das Haar war durch farblich passende Bänder zusammengehalten. Die Einrichtung schien ebenfalls in edlem weiß gehalten zu sein und wirkte kostbar. Da durchzuckte es Adara plötzlich wie ein Blitz. Sie konnte Callie wahrscheinlich nie ein derartiges Zuhause bieten. Auch nicht, wenn sie Tag und Nacht für die nächsten zwei Jahre in den Minen arbeiten würde. War es wirklich eine gute Idee das Kind zu behalten?

Die Schmugglerin wurde ein wenig aus ihren Gedanken gerissen, als sie bemerkte, daß Callie in ihren Armen eingeschlafen war. Und sie war froh, das Gebäude vor sich zu sehen in dem die kleinen Wohnungen für Minenarbeiter vermittelt wurden. Sanft strich Adara dem Mädchen eine Haarsträhne aus der Stirn, legte ihre Hand um den Rücken der Kleinen und betrat das Gebäude.

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