Intervention will be needed.

Geschichten über Spieler- und Nichtspieler-Charaktere des VSWR-Universums
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Canticor
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Beitrag von Canticor » Dienstag 29. Juli 2003, 10:31

„Ja. Ja. Ja, ich bin auch besorgt. In Ordnung. Danke.“
Der Beratungsraum, tief in den Gängen des Sternenzerstörers war dunkel und mit blauem Stein gefliest, so dass man stark an den imperialen Palast auf Coruscant erinnert wurde, selbst wenn man sich Lichtjahre entfernt aufhielt.
Canticor legte das Com zur Seite und verschränkte wieder die Hände vor seinem Gesicht, als er zu seiner starren, nachdenklichen Sitzhaltung zurückkehrte.
Vor ihm standen zwei Soldaten ,einer fast riesig groß, der andere um einiges kleiner als der Durchschnitt, bekleidet mit einer Uniform ohne Rangabzeichen und einem Sturmtruppenhelm der mit drei violetten Strichen unter dem Auge dem kundigen Beobachter Aufschluss über ihre Zugehörigkeit gab. Kommunikations-Kontakter des imperialen Geheimdienstes.

Ruhig und besonnen begann der Informationsverwalter zu sprechen.
„Commodore, Es stellt sich also so dar, dass die Lieutenant sich in ein Gefühlschaos verstrickt hat? Jemand, der von Ihnen zur Ausbildung ausgesucht wurde, der sich der Irrationalität hingibt?"
Trotz des Sprachfilters und der stets um Neutralität bemühten Sprechweise des Mannes war die Verachtung für die feinen Ohren des Fee`zh deutlich hörbar.
„Tatsächlich.“ Canticor gab sich keine Mühe, seine geringschätzige Meinung über jedes Zutagetreten von Gefühlen im Dienst mit seiner Stimme mitklingen zu lassen, wobei sein Gesicht darüber Aufschluss gab, dass diese Angelegenheit ihn eigentlich nicht kümmerte und er über die Errichtung der Blockade nachsann.
Stille kehrte ein.

Allen Anwesenden war bewusst dass diese Tatsache, dass jemand, der handverlesen ausgesucht war den Fehler beging, etwas anderes als den Dienst an erste Stelle zu stellen, in den Reihen der einflussreichen Offiziere ein schlechtes Licht werfen würde. Natürlich nicht auf Canticor, er trat ohnehin niemals namentlich oder bildlich auf, es gab kaum Offiziere, die überhaupt von seiner Existenz wussten, aber doch auf diejenigen, über die die Befehle und Anweisungen der mittlerweile gefürchteten, nur als "C" bekannten Person, weitergeleitet wurden und das konnte den Einfluss tatsächlich schmälern.
Der größere der beiden Agenten begann zu sprechen.
„Eine Beziehung zu Ihrem ersten Offizier könnte...“
„Das kümmert mich nicht. Die Einflussnahme ist groß genug und lässt genügend Spielraum. Wir brauchen Aurelian nicht, um Einfluss auf sie zu nehmen."
„Also ist die Handlungsdirektive?“
„Intervention. Jegliches Aufkommen von Gefühlsstörungen in der treuen Gefolgschaft muss verhindert werden.“
Der Verwalter schwieg einen Moment, bevor er diplomatisch etwas bemerkte.
„Sie ist im Stab eines Feldmarschalls tätig, es könnte durchaus...“
„Man hat mir umfangreiche Handlungskompetenzen eingeräumt und mich direkt mit Aufzucht und Krisenmanagement in dieser Angelegenheit betraut. Bei Problemen werde ich selbst Rücksprache halten und die volle Verantwortung übernehmen.“
Der Gesprächspartner des Commodores schwieg, bis Canticor selbst noch einmal die Stille des schwarzen Raumes durchbrach.
„Wen sollte das schon scheren. Es geht schliesslich um eine Lieutenant, während hier die Schlacht tobt. Ich will in wenigen Wochen, höchstenfalls Monaten ein funktionierendes, schlagkräftiges Werkzeug für unsere Zwecke geschaffen haben. Während meiner Anwesenheit im Kriegsgebiet übergebe ich die Handlungsdirektive an Sie. Ich dulde keine...", er machte eine abschätzige Handbewegung, "Gefühlsduseleien in meiner Gefolgschaft. Bereinigen Sie die Angelegenheit.“
„Einsatz von Mitteln?“
Canticor starrte noch einen Moment ins Schwarze, mit seinen Gedanken bei weitaus wichtigeren Dingen als den Problemen mit den Offiziersrängen.
„Nach eigenem Ermessen.“


Die Glastür splitterte, eine einzelne Stimme rief einen Befehl.
Mit drei wuchtigen Schlägen und Rucken war die Eingangstür aus den Angeln gebrochen und fiel rauchend in das Lokal hinein, den verduzten Gästen teilweise direkt vor die Füsse.
Es blieb keine Zeit für langes Wundern. Binnen hektischer Sekunden wurde das Cafe von einem ganzen Squad von Sturmtrupplern, unterstützt von einer Handvoll Justiztruppler gestürmt, die zwar auf übermässiges Blasterfeuer verzichteten, aber ausgiebig von Gewehrkolben, Fäusten und Schlagstöcken Gebrauch machten.
Wie ein Sturm brach das hektische Chaos über das kleine Lokal herein. Tische wurden umgeworfen, Fenster zerschlagen, um den Blasterläufen einiger Sturmgewehre Platz zu machen, die die Truppler von draussen hineinschoben, um die Situation im Raum notfalls durch Langstreckenfeuer unter Kontrolle halten zu können.

Eine völlig überflüssige Vorsichtsmassnahme, denn schon nach einer sehr kurzen Zeit, in der eine Hand voll Sturmtruppen, die genau wussten, wohin sie wollten, die Hintertür mit Fusstritten geöffnet hatten, die zur Küche führte, war das Ziel der Operation auch schon erreicht.
Zwei weissgepanzerte Soldaten mit den ausdruckslosen Helmen zerrten einen gutmütig wirkenden, alten Mann aus dem Nebenraum in dem die Speisen zubereitet wurden und schoben ihn unter Anwendung von Stunnerfesseln in ein, vor dem Restaurant schwebendes Einsatzfahrzeug. Fünf Truppler verliessen sofort das Lokal und stiegen ebenfalls in das Fensterlose Truppengefährt, das sich sofort fortbewegte, während der Rest, als wäre nichts gewesen auf ein Komkommando hin in einen langsamen Laufschritt verfiel und zurück zur nächsten Kaserne marschierte, aus der sie kurzfristig angefordert worden waren.
Die verdatterten und zum Teil achtlos zur Seite geworfenen Gäste trauten sich langsam wieder, die Augen zu öffnen. Ebenso ratlos verblieben die fünf Justiztruppler, die erst vor einer Viertelstunde von den ausrückenden Sturmtruppen einen harschen Befehl zum Mitkommen erhalten hatten.
Der Seargeant wandte seinen Helm zwei mal in die Runde und suchte nach Anzeichen für eine Handlungsweise. Schliesslich zuckte er andeutungsweise die gepanzerten Schultern und verstärkte mit einer Berührung eines Schalters auf der Helminnenseite die Lautstärke seines Helmaussenlautsprechers.
„Bewegen Sie sich zügig ins Freie. Das Lokal ist geschlossen.“
<img src='http://people.freenet.de/zenkor/signa.jpg' border='0' alt='user posted image'>

Gast

Beitrag von Gast » Dienstag 29. Juli 2003, 21:24

Derio war besorgt. Nicht so sehr um Ciana, er hatte ihre Reaktion erwartet, auch wenn er nicht gedacht hatte das Sie so plötzlich reagieren würde. Das sich das mit ihr und Cyrus nicht wieder einrenken würde war warscheinlich gewesen. Aber das Perron verschwunden war überraschte ihn doch. In den Untergrundkreisen war er immer eine Konstante gewesen, man wusste das er da war, man wusste aber auch das er zuwenig tat um aufzufallen. Derio musste das wissen, er war von Perron in verdeckter Ermittlung belehrt worden. Früher. Als Die Republik noch herrschte. Doch nun war er verschwunden. Derio verstand die Welt nicht mehr. Perron hatte Palpatine zwar nicht geliebt, die Republik aber verabscheut. Selbst in den hohen IGD-Akten dürfte er nie als gefährlich oder auch nur verdächtig eingestuft worden sein. Derio machte sich wirklich Sorgen.
Er schlenderte über die Plaza. Er wandelte wie ein Tourist in Zivil über den Platz, und besah sich die Sehenswürdigkeiten. Niemand merkte das er sich nicht im geringsten für Sie interessierte. Als er an Perrons Café vorbeikam, schenkte er ihn nur einen müden Blick. Der war mehr als genug. Er hatte einen Blick für diese Art Details entwickelt. Er hatte sich lange genug verstecken müssen. Er sah was er sehen musste. Für normale Justice-Trooper ging dieses Verhalten entschieden zu weit. Hier hatte mehr mitgespielt. Man hatte es anscheinend von ganz oben auf Perron abgesehen. Derio verstand das nicht. Der Wirt war immer treu zum Imperium gewesen, er war mit Hingabe dabeigewesen, als GenAdm Duath sich zum Imperator erhob. Derio erinnerte sich noch gut an die Stimmung des Alten. Er war beinahe so stolz auf sein Land gewesen wie auf die Mitteilung seines Sohnes damals, das sich dieser zur Armee gemeldet hatte. Baldan war nun tot, Perron sah dies jedoch als Schicksal im Imperium. Er war immer noch stolz auf ihn. Er hatte viel für das Imperium gegeben, sein Leben auch als Zivilist oft genug riskiert. Und nun das
Derio schlenderte in dunklere Gassen. Er würde alte Bekannte treffen müssen. Er würde mit Ciana reden müssen. Er hatte viel zu tun…

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