‚Raumfähre Ferrum, übermitteln Sie Identifikation und Autorisationscode!’
‚Palpatine’s Sword, hier Raumfähre Ferrum. Autorisationscode gelb bestätigt. Sind im Landeanflug.’
Das leise Knistern der Kommunikationsstation erfüllte das Cockpit des Lambdashuttles, dessen Frontscheibe mittlerweile ganz von dem titanischen Hangar des grauen Kolosses ausgefüllt war, der vor ihr im All hing. Die Unteroffiziere und das Ersatzpersonal im Transportraum klebten förmlich an den Seitenscheiben, um einen Blick auf die ehrfürchtgebietende Präsenz des mächtigen imperialen Sternzerstörers zu erhaschen, auf dem sie von nun an Dienst tun würden. Nur einer der Passagiere schien der Sache nicht so recht viel Interesse entgegenzubringen. Chief Petty Officer Juross saß in exakt derselben Position auf seinem Platz, die er schon zu Beginn des Fluges innegehabt hatte. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt und nicht einer der anderen Passagiere würde beschwören, dass er auch nur geblinzelt hatte. Das einzige, was überhaupt für seine Präsenz sprach, war die Tatsache, dass es im Passagierraum etwa fünf Grad kühler war, als es eigentlich sein sollte. Der Unteroffizier mit dem fehlenden Auge schien sämtliche Wärme um sich herum aufzusaugen und systematisch zu vernichten.
Schließlich entschloss sich einer der Mannschaftsgrade, das bedrückende Schweigen zu brechen.
„Chief Juross, Sir? Möchten Sie nicht einmal Ihr neues Schiff sehen?”
Langsam und regelrecht mechanisch drehte der Unteroffizier seinen Kopf, bis er den Mannschaftsgrad ansah. Sein erblindetes Auge schien direkt in dessen Seele blicken und sie zur weiteren Verwahrung auf unbestimmte Zeit einfrieren zu wollen.
„Es ist nicht ‚mein’ neues Schiff, Deckman. Und ich weiß, wie ein ISD aussieht.“
„Na ja Sir...ich meine nur, man wird nicht jeden Tag auf einen Kreuzer dieser Größe versetzt.“
„Korrekt.“
An dieser Stelle entschied sich der Deckman, das Gespräch wieder abzubrechen. Wenn man Juross eine Frage stellte, hatte man zumeist das Gefühl, dass er die Antwort tief auf dem Grund der eigenen Seele suchte. Es erschien wie ein Segen, dass der Chief nicht sehr gesprächig war.
Die seitlichen Flügel schwangen in einem beeindruckenden technischen Ballett nach oben, während die Fähre in dem geschäftigen Hangar der Sword aufsetzte. Zischend senkte sich die Rampe und ließ kühle, stickige Hangarluft in den Passagierraum rauschen. Als die Mannschaften die Rampe herunterstiegen wurden sie vom Deckoffizier erwartet – einem Sublieutenant, der den Eindruck machte, als hätte man entschieden zu viel Körper auf entschieden zu wenig Skelettstruktur verteilt. Seine Uniform hatte nicht wenig Ähnlichkeit mit einem Ballon, der nichts mehr fürchten musste als einen spitzen Gegenstand in unmittelbarer Nähe; umso verwunderlicher war es, dass seine Stimme etwas merkwürdig Schneidendes hatte.
„Stillgestanden! Rühren! Stillgestanden! Ihr kriegt jetzt eure Deck- und Quartiernummern und meldet euch dann umgehend bei entsprechenden Station!“ brüllte er in einer viel zu hohen Lautstärke, während er vor der versammelten Mannschaft entlang schritt und jedem ein Pad in die Hand drückte.
„Codriz – Deck zwölf, technische Abteilung! Ai’Naron – Deck drei, Wissenschaft! Tirr – Deck vierundzwanzig, Wartung! Juross – Brücke! Weggetreten!“
Der CPtO salutierte und machte sich auf den Weg zu den Liften.
Als er den Hangar verließ, wurde es ein wenig wärmer.